Ja, wir leben in einer Krise. Und das nicht erst seit gestern, sondern schon seit ein paar Jahren. Die Lösung dieser Krise interessiert nicht nur Staaten und Regierungen, sondern auch Kleinanleger, da auch wir davon betroffen sind.
Aus diesem Grund wagen wir in dieser Folge eine kleine Prognose…
Wenn man die Finanzwirtschaft bzw. die Gesamtwirtschaft über einen längeren Zeitraum hinweg betrachtet, scheint es, als würde eine Krise die Nächste ablösen und auch auslösen. Um die Jahrtausendwende platzte die sogenannte Dotcom-Blase. Um Banken und Unternehmen unter die Arme zu greifen und die Gesamtwirtschaft anzukurbeln, senkte die US-Zentralbank (FED) ihre Zinsen.
Bedingt durch diese Zinssenkung, kam ein neuer Wirtschaftssektor ins Boomen – der Immobiliensektor. Viele Amerikaner machten Schulden um sich Häuser kaufen bzw. bauen zu können. Und als jeder, der sich wirklich ein Haus bzw. den Kredit für den Hausbau leisten konnte, auch einen solchen hatte, begannen die Banken Kredite an Menschen zu vergeben die nicht mal die Zinsen des Kredites bedienen konnten und so musste irgendwann diese Blase platzen, da immer mehr Kreditnehmer ihre Schulden nicht mehr bedienen konnten. Dieser Vorgang wurde durch die Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers im Jahr 2008 eingeleitet. Banken auf aller Welt wurden nervös und gaben untereinander keine Kredite mehr – eine Kreditklemme war die Folge.
Damit die Banken nun nicht Pleite machten und auch das Geld der Anleger nicht futsch war, mussten die Staaten umfangreiche Summen Geld an die Banken geben. Da die Staaten auch selbst dieses Geld nicht hatten, mussten sie Schulden dafür aufnehmen und erhöhten dadurch ihre Staatsschuldenstände.
Doch das alleine reichte noch nicht. Konsumenten kauften weniger und Unternehmen investierten nicht mehr. Aus diesem Grund entschied sich der Staat für Nachfrage zu sorgen, um so die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Es wurden Konjunkturpakete geschnürt und Abwrackprämien eingeführt.
All diese Maßnahmen kosteten natürlich Geld. Eine ganze Menge Geld. Zu viel Geld, wie es scheint. Die Schuldenstände einzelner Staaten sind – bedingt durch die Finanz- und Weltwirtschaftskrise – so hoch gestiegen, dass die Gläubiger der Staaten mittlerweile nicht mehr das Vertrauen haben, dass ihre Schuldner (die Staaten), diese Schulden auch wirklich noch zurückzahlen können. Die Folge davon erleben wir gerade! Viele Staaten können sich nicht mehr auf den Kapitalmärkten finanzieren. Im Grunde genommen ergeht es ihnen genauso, wie damals den Banken, da ihnen keiner mehr Geld gibt. Allerdings können jetzt nur mehr andere Staaten einspringen und Kredite an die notleidenden Staaten erteilen.
So viel zur Geschichte der Krise. Die Lösung dafür sind wir Ihnen bislang noch schuldig geblieben. Wie können wir diese Schulden zurückzahlen? Das Zauberwort heißt Inflation!
Wird Geld weniger wert, werden auch die Schulden weniger wert und können dadurch leichter getilgt werden. Durch die Niedrigzinspolitik der EZB (und nahezu aller Notenbanken auf der Welt) wird immer mehr Geld in Umlauf gebracht.
Gibt es mehr Geld, wird dieses automatisch weniger wert, da es nur weil es mehr Geldscheine gibt nicht automatisch mehr Waren zum Kaufen zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund müssen nun mehr Geldscheine für die gleiche Ware ausgegeben werden. Der Geldwert sinkt also…
Weiters werden Staaten die Steuern erhöhen müssen, um Ihre Ausgaben finanzieren zu können. Diese Steuern werden zu höheren Preisen führen – die Teuerungsrate (Inflation) wird also auch dadurch steigen.
Unserer Meinung nach, wird die Inflation kommen! Ob es nun 5 % oder 10 % p.a. sein werden, werden wir sehen. Klar ist nur, dass durch Inflation die Schulden zurückbezahlt werden können, wie die folgende Grafik beweist.
In 7 Jahren werden Schulden in der Höhe 1.000 € bei einer Inflation von 10 % nur noch 500 € wert sein. Natürlich darf man nicht außer Acht lassen, dass durch die ursprünglichen Schulden durch den Zins- bzw. Zinsenzinseffekt höher werden. Liegt allerdings die Inflation über dem Zins, werden Schulden über die Jahre weniger Wert. Bei derzeitigen 2,5 % auf neue Staatsanleihen dauert es aber lediglich 10 Jahre um bei einer Inflation von 10 % die Schuldenlast zu halbieren. Wenn allerdings auf der einen Seite Schulden halbiert werden, werden auf der anderen Seite natürlich auch die jeweiligen Guthaben halbiert.
Unserer Meinung nach ist eine Inflationierung der Schulden in nächster Zeit unabdingbar. Natürlich ist das nur eine Prognose unsererseits, und Prognosen sind ja bekanntlich sehr schwierig zu treffen, gerade dann wenn sie die Zukunft betreffen. Aber der Kleinanleger sollte sich zumindest auf die mögliche Inflation einstellen. Guten Inflationsschutz bieten Werte, welche nicht beliebig vermehrt werden können wie z.B. Grundstücke, Immobilien und Gold – vorausgesetzt man kauft diese Werte nicht zu teuer ein.
Weiters kann man der Inflation durch Aktien entgehen, da Unternehmen ihre Preise an die Inflation anpassen.
Für all jene allerdings, die wie die Staaten Schulden haben, wird es mit Inflation leichter werden diese zu bedienen und zurückzuzahlen. Dies soll allerdings keine Aufforderung zum Schuldenmachen sein!
Wie wird die Schuldenkrise gelöst? Oder: Wie man mit Inflation Schulden zahlen kann...,Anzeige