Jumbo-Pfandbriefe und Jumbo-Anleihen sind Wertpapiere mit besonders großem Ausgabevolumen. Eine Einstufung als Jumbo-Anleihe ist kein nach dem Gesetz feststehender Begriff, auch wenn es bestimmte, generell übliche Mindeststandards gibt. In der heutigen Praxis werden nur solche Pfandbriefe und Anleihen als “Jumbo” bezeichnet, wenn das Volumen des Wertpapiers eine Milliarde Euro übersteigt. Es gibt sie seit 1995 – damals legte die Frankfurter Hypothekenbank den ersten Jumbo-Pfandbrief auf.
Die Emittenten solcher Wertpapiere sind teilweise auch die Länder oder größere Banken. Auf die Besonderheiten der Jumbo-Anleihen der Länder (sogenannte Länder-Jumbos) wollen wir weiter unten noch einmal zu sprechen kommen.
In der Regel sind Jumbo-Anleihen für (internationale) institutionelle Anleger grundlegend angelegt, sie bieten aber auch die Möglichkeit, dass Kleinanleger ihr Geld in die Jumbo-Anleihen investieren. Das hat gerade für diese Investoren noch einige Vorteile:
- Jumbos sind immer endfällige, festverzinsliche Pfandbriefe (in der Fachsprache auch straight bonds genannt). Das heißt, sie beinhalten eine feste, garantierte Verzinsung über die Laufzeit.
- Kaufs- und Verkaufskurse der Jumbos werden an jedem Börsentag bekanntgegeben
- Pfandbriefe bieten eine sehr gute Bonität und eine hohe Sicherheit, aufgrund der geltenden gesetzlichen Grundlagen (Aufsicht der deutschen Pfandbriefbanken, Bestimmungen des Pfandbriefgesetzes gelten). Dabei werden nur bestimmte, genau festgelegte Deckungswerte zugelassen, in der Regel sind das bei Pfandbriefen durch Grundpfandrecht besicherte Hypothekenkredite. Wie sicher Pfandbriefe sind, zeigt auch die Tatsache, dass die letzte bekannte Insolvenz einer Pfandbriefbank im Jahr 1901 stattfand – seitdem gibt es keine Pleiten bei den Pfandbriefbanken mehr.
Was ist eigentlich ein Pfandbrief?
Ein Pfandbrief gehört zu den verzinslichen Wertpapieren. Sie sind (wie oben beschrieben) immer durch eine festgelegte Deckung besichert, und gelten daher als sehr sichere Anleiheform. Nicht alle Anleihen sind besichert, Pfandbriefe müssen aber immer besichert sein. Eine verwandte Form der Anleihe ist die Bundesanleihe in Deutschland – die in der Regel allerdings etwas geringere Zinsen bringt.
Ein Pfandbrief besteht, indem der Emittent (die ausgebende Institution) Grundstücke und Immobilien beleihen, und ihre Kredite durch die Ausgabe von sogenannten Schuldverschreibungen refinanzieren. In diesem Fall sind nur die Zinsen etwas geringer als bei privaten Schuldverschreibungen – allerdings ist die Sicherheit um ein Mehrfaches höher.
Länderjumbos
Bundesländer legen in Deutschland gemeinsam ihre Schuldverschreibungen auf, um das geforderte Volumen für eine Jumbo-Anleihe zu erreichen. Der Börsenhandel wird dabei von sogenannten Market Makers abgewickelt, in der Regel sind das Konsortialbanken. Wegen des in der Regel sehr hohen Volumens sind die Kurse der Länderjumbos häufig marktgerechter als bei kleineren Anleihen und Schuldverschreibungen mit geringerem Volumen.
Die letzten 30 aufgelegten Jumbos wurden von einer unabhängigen Ratingagentur auf ihre Sicherheit hin bewertet, und erhielten allesamt die Note “AAA” – den höchsten möglichen Wert. Bei den derzeit laufenden Länderjumbos liegen die Kuponzinsen bei zwischen 4,25 % und 1,625 %.
Eine alternative Anlageform ist die sogenannte Bund-Länder-Anleihe, die den Rang einer Staatsanleihe hat. Sie wird seit seit 2013 aufgelegt und soll als “Deutschland-Anleihe” noch höhere Volumina erreichen können, und einige zusätzliche positive Effekte ausnutzen können, die am Ende auch dem Anleger zugute kommen würden.
In unserer Übersicht sehen Sie, bei welchen Diskont-Brokern Sie diese und andere Anlageformen erhalten und handeln können.
Weiterführende Links
- Wie hoch ist das Risiko bei Anleihen?
- Was sind Indexanleihen?
- Vergleichsrechner für Tages- und Festgeld
- Was ist ein Broker?
- Geht es auch ohne Broker?
Anzeige