Was ist der DAX?

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Was ist der DAX?

Das Kürzel DAX steht für Deutscher Aktienindex. Er gilt als wichtigster Indikator für die Entwicklung am deutschen Aktienmarkt. Erstmals eingeführt wurde der DAX am 1. Juli 1988 als Fortsetzung des Indexes der Börsen-Zeitung, der bereits seit 1959 existierte. Ursprünglich war der DAX eher als Ergänzung zu anderen Aktienindizes gedacht, mittlerweile ist er aber national wie international als der maßgebliche deutsche Leitindex anerkannt.

Die DAX-Familie – ein Überblick

Tatsächlich gibt der DAX nur einen – wenn auch bedeutenden – Ausschnitt der an der Deutschen Börse in Frankfurt gelisteten Papiere wieder. Er bezieht sich auf die Wertentwicklung der dreißig größten, im Prime Standard gehandelten Titel. Als Größenkriterien dienen die Martkapitalisierung im Streubesitz und der Orderbuchumsatz. Neben dem DAX werden noch zahlreiche weitere Indizes im Rahmen der DAX-Familie ermittelt, die sich auf andere Marktausschnitte und -abgrenzungen beziehen, zum Beispiel:

  • der MDAX: umfasst die fünfzig nächstgrößeren auf die DAX-Titel folgenden Werte – sogenannte Mid Caps;
  • der SDAX: umfasst die fünfzig nächstgrößeren auf DAX- und MDAX-Titel folgenden Werte – sogenannte Small Caps;
  • der HDAX: gibt zusammengefasst die Wertentwicklung aller 110 Unternehmen im DAX, MDAX und TecDAX wieder;
  • der CDAX: bildet alle im General und Prime Standard an der Frankfurter Börse gehandelten Titel ab;
  • der ÖkoDAX: umfasst im Prime Standard gehandelte Aktien im Bereich erneuerbarer Energien;
  • der TecDAX: zeigt die Wertentwicklung der dreißig größten Technologiewerte.

Kurs- und Performance-Index

Der DAX wird sowohl als Kurs- als auch als Performance-Index ermittelt. Kursindex bedeutet, dass die Indexberechnung als gewichteter Durchschnitt der relevanten Aktienkurse erfolgt. Beim Performance-Index wird dagegen zusätzlich die Wiederanlage zwischenzeitlicher Ausschüttungen in Aktien unterstellt. Kurs-Indizes sind in diesem Sinne ein Maß für die Aktienpreise, Performance-Indizes dagegen für den Anlageerfolg. Wenn in der öffentlichen Berichterstattung vom DAX die Rede ist, geht es in der Regel um den Performance-Index. Der Kurs-Index hat demgegenüber eine untergeordnete Bedeutung. Das unterscheidet den DAX von gängigen anderen Indizes wie dem Euro Stoxx 50 oder dem Dow Jones-Index, bei denen jeweils der Kurs-Index bekannter ist.

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DAX-Berechnung

Die DAX-Berechnung basiert auf den XETRA-Handelsdaten. Außerdem wird börsentäglich der L/E-DAX (Late/Early-DAX) ermittelt, der den vor- und nachbörslichen Handel widerspiegelt. Ein weiterer wichtiger Indikator ist der ebenfalls börsentäglich berechnete X-DAX. Seine Basis sind die an der Eurex gehandelten DAX-Futures mit der kürzesten Restlaufzeit und der Euribor. Der X-DAX gilt als Hinweisgeber für die weitere Marktentwicklung. Die Gewichtung der einzelnen DAX-Werte wird bei der Indexberechnung nach der Marktkapitalisierung vorgenommen. Berücksichtigt werden dabei nur Anteile im Streubesitz, Aktienanteile im Einzelbesitz von mehr als fünf Prozent fließen dagegen nicht ein. Als fiktive Berechnungsbasis ist sowohl beim Kurs- als auch beim Performance-Index der 31. Dezember 1987 mit einem Wert von 1000 Punkten festgelegt worden. An seinem ersten Notierungstag, dem 1. Juli 1988, begann der DAX bei 1163,52 Punkten.

DAX-Anpassungen

Um in den DAX aufgenommen zu werden, muss ein Unternehmen im Prime Standard gelistet sein, am XETRA-Handel teilnehmen und einen Streubesitz von mindestens 10 Prozent des Aktienkapitals aufweisen. Aufnahmefähig sind nur AGs mit Sitz in Deutschland oder EU-Sitz und Schwerpunkt-Aktienhandel in Frankfurt. Die DAX-Zusammensetzung wird regelmäßig anhand bestimmter Regeln überprüft und ggf. angepasst. Es gibt jeweils einen ordentlichen Anpassungstermin im September und außerordentliche Termine im März, Juni und Dezember. Bei besonderen Ereignissen – Unternehmensinsolvenzen, Fusionen, grundsätzlichen Veränderungen der Marktkapitalisierung – können auch Anpassungen außerhalb dieser Termine und Regeln vorgenommen werden.

Finanzanlagen im DAX

Viele Finanzprodukte haben den DAX als Bezugsgrundlage. Die wichtigsten sind:

  • DAX-Optionen: bieten als bedingte Termingeschäfte die Möglichkeit, auf DAX-Entwicklungen in einem bestimmten Zeitraum oder zu einem bestimmten Termin zu spekulieren. Mit Call- oder Put-Optionen kann sowohl auf steigende als auch sinkende DAX-Stände gesetzt werden. DAX-Optionen lassen sich auch für Absicherungsgeschäfte nutzen;
  • DAX-Zertifikate: dabei handelt es sich rechtlich um Schuldverschreibungen eines Finanzinstituts, bei denen die Rückzahlung vom jeweiligen DAX-Stand abhängig ist. Die Ausgestaltung kann sehr unterschiedlich sein und mehr auf spekulative Zwecke oder Vermögensbildung ausgerichtet sein. Es gibt DAX-Zertifikate mit begrenzter oder unbegrenzter Laufzeit, ebenso kann auf steigende oder sinkende DAX-Entwicklung gesetzt werden. Auch Zertifikate mit eingebautem Hebel sind im Angebot;
  • DAX-ETF: sind börsengehandelte Indexfonds, die den DAX als Bezugsgrundlage haben. Im Unterschied zu DAX-Zertifikaten handelt es sich um Sondervermögen einer Investmentgesellschaft, das insolvenzgeschützt ist. Mit DAX-ETF lässt sich für Kleinanleger gut langfristiger Vermögensaufbau betreiben, wenn auch Aktien als Anlageklasse gewählt werden sollen. Mehr Infos finden dazu Sie hier.
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