Die deutschen Anleger sehen das Jahr 2015 mit verhalten optimistischen Erwartungen. Das geht aus einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Fondsgesellschaft Union Investment hervor. Für das quartalsmäßig erhobene Anlegerbarometer wurde in der ersten Novemberhälfte eine repräsentative Stichprobe privater Anleger befragt.
Zinsen bleiben weiter niedrig
Wenig überraschend dabei – die Anleger rechnen zumindest für die erste Jahreshälfte mit weiter niedrigen Zinsen. 61 Prozent der Befragten gingen von einem unverändert niedrigen Zinsniveau aus, 21 Prozent erwarteten sogar einen noch weiteren Zinsrückgang. Diese Einschätzung ist sicher nicht unrealistisch. Interessant jedoch war die Erkenntnis, dass sich nur vergleichsweise wenige Anleger persönlich von den Niedrigzinsen negativ betroffen fühlen. Nur ein gutes Drittel sah dies so, fast genauso viele bewerteten die Lage wegen günstiger Kreditzinsen für sich positiv.
Vor diesem Hintergrund verlieren verzinsliche Sparformen aber immer mehr an Attraktivität. Nur noch jeder fünfte Teilnehmer hielt das klassische Sparbuch noch für eine gute Kapitalanlage. Auch andere verzinsliche Sparformen mussten Einbußen verzeichnen. Dennoch sinkt die Attraktivität verzinslicher Anlagen nur langsam. Manchen Banken bieten allerdings nach wie vor relativ attraktive Angebote. Mittels unseres Zins-Vergleichrechners finden Sie die besten Angebot für Tages- und Festgeld in Deutschland und Österreich.
Börsenoptimismus, aber Konjunktur-Unsicherheiten
Korrespondierend dazu richten sich die Hoffnungen verstärkt auf die Börse. Fast die Hälfte der Befragten erwartet steigende Aktienkurse, fast jeder Fünfte prognostiziert sogar einen starken Kursanstieg. Die Zahl der Pessimisten ist dagegen geringer geworden. Dementsprechend wird die Attraktivität von Aktien und Investmentfonds besser als zuvor beurteilt. Im Anlageverhalten wirkt sich dies aber nur langsam aus, immer noch fließen fast 40 Prozent der Sparbeträge in klassische Anlageformen.
Zurückhaltender ist man bei der Konjunktur-Einschätzung. Zwar geht eine knappe Hälfte von einer stabilen Wirtschaftslage aus und zehn Prozent rechnen mit einem stärkeren Aufschwung. Die Zahl der Optimisten ist aber gegenüber vorhergehenden Quartalsbefragungen rückläufig. Zu dieser Stimmungseintrübung hat die weiterhin unsichere geopolitische Lage beigetragen. Vor allem in der Ukraine-Krise und dem Russland-Embargo wird eine Gefahr für die heimische Wirtschaft gesehen. Die Lage im Nahen Osten spielt dagegen eine geringere Rolle.
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Beständige finanzielle Lage zu Hause
Trotz dieser Risiken und Unwägbarkeiten: ihre eigene finanzielle Situation sehen die meisten Umfrage-Teilnehmer entspannt. 73 Prozent schätzen ihre wirtschaftliche Lage im ersten Halbjahr als unverändert ein, im Vorquartal waren es lediglich 67 Prozent gewesen. Dies spricht für ein verbreitetes Gefühl der Sicherheit im unmittelbaren Umfeld.
Verhalten optimistisch - das erwarten Anleger 2015,