Sollen Kleinanleger jetzt in VW Aktien investieren?

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Sollen Kleinanleger jetzt in VW Aktien investieren?

Die Affäre um geschönte Abgaswerte in den USA setzt dem VW-Konzern derzeit heftig zu und hat auch den Kurs der VW-Aktie massiv unter Druck geraten lassen. Innerhalb von nur zwei Tagen büßte das Unternehmen fast ein Drittel seines Börsenwertes ein, und es ist noch nicht absehbar, ob und in welchem Ausmaß der Aktienkurs in den folgenden Tagen und Wochen noch weiter nachgeben wird. Doch gerade der drastische Kurseinbruch lässt einige Investoren bereits wieder über einen Einstieg bei VW nachdenken, handelt es sich bei dieser Aktie doch immerhin um einen klassischen deutsche Blue Chip. Vor einem Kauf sollten Anleger die Pro- und Contra-Argumente allerdings sorgfältig abwägen.

Reale Schadenhöhe noch nicht absehbar

Eines ist klar: Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist wohl noch niemand in der Lage, sich ein abschließendes Bild über das Ausmaß der Probleme bei VW und deren finanzielle Folgen zu machen. Deshalb ist nicht sicher, ob das aktuelle Kursniveau bereits eine gute Einstiegschance signalisiert oder ob ein Engagement zum jetzigen Zeitpunkt Anleger später teuer zu stehen kommt. Das gilt sinngemäß auch für die Aktie der Porsche SE, die eine Mehrheitsbeteiligung an VW hält. Einige Beobachter verweisen darauf, dass sich die von VW umgehend gebildeten Milliardenrückstellungen als unzureichend erweisen könnten, und begründen das damit, dass in vergleichbaren Fällen das wahre Ausmaß der finanziellen Schäden erst nach und nach in vollem Umfang sichtbar geworden sei. Andere dagegen betonen, es handele sich immerhin nur um manipulierte Abgaswerte und nicht um ein gravierendes Sicherheitsproblem wie etwa die defekten Zündschlösser bei General Motors. Diese wurden für Verkehrsunfälle mit einer dreistelligen Zahl von Todesopfern verantwortlich gemacht, brachten General Motors aber dennoch “nur” eine Strafe von 900 Millionen US-Dollar ein. Demgegenüber sei es übertrieben, bei VW bereits über eine Strafe in Milliardenhöhe zu sprechen.

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Auch die Marke könnte nachhaltig beschädigt sein

Beide Sichtweisen haben durchaus etwas für sich. Allerdings gibt es auch eine Reihe von Auswirkungen der Affäre, die sich bislang noch gar nicht abschätzen lassen. So stellt sich die Frage, inwieweit VW unter einem nachhaltigen Reputationsschaden zu leiden haben wird und in welchem Maße dadurch möglicherweise die Geschäftsentwicklung der kommenden Jahre belastet wird. Auch ist noch nicht absehbar, inwieweit auch andere Märkte als die USA von der Abgas-Problematik betroffen sind. Den erheblichen Risiken stehen allerdings auch Chancen gegenüber. Schließlich werden deutsche Automobiltitel international den führenden Unternehmen der Branche zugerechnet und haben einen festen Platz in den Depots unzähliger institutioneller Investoren. Gerade diejenigen unter ihnen, die eher langfristig investieren, tendieren möglicherweise dazu, die kurzfristigen Turbulenzen nicht überzubewerten und stattdessen darauf zu setzen, dass VW die Krise schnell und effektiv überwinden kann. Sollte dies der Fall sein, könnten die aktuellen Einstiegskurse tatsächlich eine seltene Gelegenheit sein, VW-Aktien zu einem sehr günstigen Preis zu erwerben. In jedem Fall sollten Anleger, die sich für deutsche Autowerte interessieren, den Markt in diesen Tagen besonders genau beobachten und intensiv die aktuellen Unternehmensnachrichten aus der Branche verfolgen.

Immerhin ist es nicht ausgeschlossen, dass auch andere Unternehmen von ähnlichen Problemen betroffen sein könnten, die nun im Zuge der Aufarbeitung der Abgas-Affäre von VW ans Licht kommen. Dann würde sich auch bei diesen Unternehmen die Frage stellen, ob sich Investoren die oft relativ teuer gehandelten Papiere deutscher Autobauer in diesen Tagen zum Schnäppchenpreis ins Depot legen können oder ob sie diese bis auf Weiteres lieber meiden sollten. Im weiteren Sinne gilt dies übrigens auch für die Aktien der Autozulieferer, die von einer Krise dieses Ausmaßes zumindest indirekt tangiert werden dürften. Wer sich als Aktieninvestor vor diesem Hintergrund zu etwas aktiveren Handelsaktivitäten entschließt, sollte die Gelegenheit auch einmal zu einem Konditionenvergleich verschiedener Discount Broker nutzen. Mit dem Vergleichsrechner auf DieKleinanleger.com lässt sich schnell feststellen, wie viel eine bestimmte Transaktion bei einem Discount Broker kostet – und welche Ersparnis sich eventuell durch einen Wechsel zu einem anderen Anbieter realisieren ließe.

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