Beim Erwerb von Aktien sind in erster Linie Neueinsteiger durch die Begriffe Nennwert und Kurswert irritiert. Sie fragen sich, wo genau der Unterschied liegt und warum die Werte in Einzelfällen enorm voneinander abweichen. Der folgende Beitrag ist der Definition der beiden Ausdrücke gewidmet und versucht, Licht in die Dunkelheit zu bringen.
Der Nennwert bei Aktien
Jedes Wertpapier ist, ähnlich wie Banknoten mit einer bestimmten Wertangabe versehen, der angegebene Betrag stellt den Nennwert der Aktie dar. Darüber hinaus repräsentiert eine Aktie einen Anteil am Grundkapital des ausgebenden Unternehmens und erlaubt daher Rückschlüsse auf die Kapitalhöhe. Zur Ermittlung des Grundkapitals muss die Anzahl der emittierten Aktien eines Unternehmens bekannt sein. Die ausgegebenen Wertpapiere dienen dem Emittenten zur Beschaffung von Eigenkapital.
Die ausgebende Aktiengesellschaft kann den Nennwert selbst bestimmen, sie ist dabei jedoch an den Paragrafen 8 Absatz 2 des Aktiengesetzes gebunden, welcher einen Mindestnennwert von einem Euro vorschreibt. Die auch Unterpariemission genannte Aktienausgabe ist verboten, die verbreitete Regel ist die Anteilsabgabe über dem Nennwert.
Die Berechnung des Grundkapitals
Die Ermittlung des Eigenkapitals eines Unternehmens ist an eine einfache Formel geknüpft. Der Nennwert einer Aktie wird mit der emittierten Anzahl an Wertpapieren multipliziert und zeigt im Ergebnis das Grundkapital der Aktiengesellschaft. Wenn Anleger sich für den Nennwert einer Aktie interessieren, dividieren sie einfach das Grundkapital durch die Anzahl der emittierten Anteile.
– Ein Konzern gibt zum Beispiel 900 Millionen Aktien mit einem Nennwert von drei Euro aus, demzufolge kann sein Grundkapital mit 2,7 Milliarden Euro festgestellt werden.
Weiterhin ist der Nennwert einer Aktie die Basis zur Berechnung der Dividende, der Kurswert kommt dabei nicht zur Bewertung:
– Wenn beispielsweise eine Aktie einen Nennwert von einem Euro hat und die ausgebende Gesellschaft eine Dividende von zehn Prozent festlegt, entfallen auf einen Anteil zehn Cent.
Der Begriff Kurswert
Der Kurswert verdeutlicht den aktuellen Preis eines Unternehmensanteils, in der Regel übertrifft dieser den Nennwert deutlich. Die Differenz zwischen Nennwert und Kurswert kann auch als Mehrwert verstanden werden, welcher an der Börse durch Angebot und Nachfrage generiert wird. Treibende Kräfte sind hierbei die geschäftliche Situation sowie die neueste Bilanz des ausgebenden Konzerns. Je nach Datenqualität kann der Kurswert stärkeren Schwankungen unterworfen sein, diese haben jedoch keinen Einfluss auf das Grundkapital und damit auf den Nennwert der Aktie.
Der Kurswert wird vielmehr zur Berechnung der Marktkapitalisierung des Emittenten herangezogen, auch hierzu ein Beispiel:
– Die oben erwähnte Aktie mit einem Nennwert von drei Euro notiert inzwischen bei einem Kurswert von 100 Euro. Wird der Kurswert mit der Aktienanzahl multipliziert, ergibt sich die aktuelle Marktkapitalisierung. Bei 900 Millionen Anteilen würde diese mit 90 Milliarden Euro beziffert.
Anleger finden hier weiterführende Details zu diesem Thema. Für sie ist vor allem wichtig, dass der Nennwert einer Aktie ab der Ausgabe gleich bleibt, der Kurswert allerdings Schwankungen unterworfen ist.
Kurswert vs. Nennwert einer Aktie,Anzeige
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