Folge 57 – Rentenfonds (Fonds #6)

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Folge 57 – Rentenfonds (Fonds #6)

Ein Rentenfonds investiert, wie der Name schon verrät, in Renten. Als Renten werden im Allgemeinen (fest)verzinsliche Wertpapiere, wie z.B.: Anleihen, Pfandbriefe oder andere vergleichbare Obligationen (Schuldverschreibungen).

Grundsätzlich gilt für einen Rentenfonds bezüglich Rendite & Risiko alles, was auch für ein Direktinvestment in Renten gilt. Unsere ultimative Zusammenfassung zum Thema Anleihen ist daher eine gute Informationsquelle, wenn Sie zum Direktinvestment in Renten Antworten haben wollen.

Ähnlich wie bei Aktienfonds steht auch den Rentenfonds eine große Anzahl an möglichen Produkten zur Verfügung. Um die dadurch entstehende Vielfalt an Rentenfonds zu verstehen, können diese nach folgenden Fragen eingeteilt werden.

  1. Investiert der Fonds in Renten von Staaten oder Unternehmen?
  2. Investiert der Fonds in Renten guter oder schlechter Qualität?

Staaten oder Unternehmen?

Einem Rentenfonds stehen prinzipiell einmal Renten bzw. Anleihen von Staaten und Unternehmen zur Verfügung. Daher gibt es Staatsanleihen-Fonds und Unternehmensanleihen-Fonds.

Klassisch betrachtet, sind erstere weniger risikobehaftet und dadurch werfen diese geringere Renditen ab. Allerdings würden wir diese Argumentation vor allem nach den Erkenntnissen der Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2007 stark anzweifeln – auch Staaten können Pleite gehen (siehe Griechenland).

Alles eine Frage der Qualität?

Unabhängig davon, ob ein Rentenfonds in Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen investiert, stellt sich die Frage der Qualität dieser Anleihen.

Es gibt Fonds, die ganz bewusst das Risiko von Renten schlechter Bonität, sogenannter Junk-Bonds, in Kauf nehmen und dafür höhere Zinsen kassieren. Solche Fonds werden Junk-Bond-Fonds oder auch High-Yield-Bonds-Fonds genannt.

Rentenfonds und Leitzinsen

Unabhängig von der Qualität der Anleihen und des dadurch resultierenden Rendite-Risiko-Profils eines Rentenfonds, möchten wir einen Punkt besonders betonen. Die meisten Rentenfonds florieren bei Zinssenkungen und schaffen es in der Regel nicht, bei Zinserhöhungen positive Renditen zu erzielen. Dieser Umstand wird allgemein als Zinsänderungsrisiko beschrieben. Wir haben diesem Thema die Folge 43 – Leitzinsen und Anleihekurse gewidmet.

Mehr zum Thema  Kleinanleger Presseschau 06/2015

Kosten von Rentenfonds

Die Kosten von Rentenfonds korrelieren stark mit der Frage, ob der Rentenfonds aktiv oder passiv gemanagt wird. Auch für Renten gibt es Indizes und daher auch Renten-Indexfonds, die natürlich kein aktives Management benötigen. Rentenindizes sind weit weniger bekannt als Aktienindizes, und so kennen vermutlich nur wenige den REX, den Index für deutsche Bundesanleihen.

Wenn Sie eine Nischenstrategie, z.B.: Hochzinsanleihen von Unternehmen aus den Emerging Markets, anwenden wollen, werden Sie vermutlich an einen aktiv gemangten Fonds und den damit einhergehenden Kosten nicht vorbeikommen.

Bezüglich der Kostenarten schöpfen auch Rentenfonds aus den üblichen Möglichkeiten, wie z.B.: TER, Ausgabeaufschlag, Annahmeanschlag, Performance-Fees, welche wir Ihnen bereits im Teil 2 unserer Fonds-Serie: Die Rendite eines Fonds vorgestellt haben.

Fazit für den Kleinanleger

Wenn Sie ein Fan von Anleihen sind, sind Rentenfonds natürlich eine prima Möglichkeit um Ihr Kapital effektiv zu streuen und von einem guten Fondsmanagement zu profitieren.

Es bedarf natürlich einer gründlichen Recherche, wie Sie es bei einem Direktinvestment in eine Anleihe auch machen würden.

Wenn Sie einen Exchange Traded Funds (ETF) finden, so können Sie diesen verwenden um Kosten und Gebühren zu sparen. Von einem Investment in Staatanleihen raten wir allerdings ab, da diese vor allem jetzt noch immer als sicher betrachtet werden und daher wenig Rendite abwerfen. Und vor wenigen Jahren wurden auch Griechenland-Bonds noch als „sicher“ bewertet und haben mittlerweile nach deftigen Kursverlusten, Schuldenschnitten und Zinsminderungen um ca. 75 – 90 % an Wert verloren.

Auch die Klassiker wie USA oder Deutschland haben keinesfalls eine geringe Staatsverschuldung und leben sozusagen von der Hand in den Mund bzw. von Anschlussfinanzierung zu Anschlussfinanzierung. Diese haben zwar in der nächsten Zeit ein geringes Ausfallsrisiko, werfen allerdings kaum Zinsen ab und so entstehen nach Abzug von Kosten, Gebühren und Steuern unter Umständen sogar Negativrenditen.

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