Dividendenstrategien: Pro und Contra

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Dividendenstrategien: Pro und Contra

Dividendenstrategien sind bei zahlreichen Aktienanlegern beliebt und gelten als besonders renditeträchtig. Doch wer einen solchen Investmentansatz erfolgreich umsetzen möchte, sollte nicht nur seine Vorzüge kennen, sondern sich auch über dessen Schwächen im Klaren sein.

Konservativ oder riskant?

Gerade zum Thema Dividendenstrategien kursieren sehr unterschiedliche und mitunter auch gegensätzliche Meinungen. Das gilt insbesondere für die Frage, ob es sich dabei um eine vergleichsweise konservative und sicherheitsorientierte oder um eine eher riskante Anlagestrategie handelt. Auch bei der Beurteilung der Ertragschancen einer Dividendenstrategie gehen die Meinungen teilweise erheblich auseinander. Wer sich näher mit der Materie befasst, stellt allerdings schnell fest, dass sich allgemeingültige Antworten weder in der einen noch in der anderen Richtung geben lassen. Notwendig ist vielmehr eine sehr differenzierte Betrachtung, die die jeweiligen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen berücksichtigt. Das beginnt bereits bei der Definition des Begriffs “Dividendenstrategie”. Darunter werden in der Praxis verschiedene Investmentansätze subsumiert, die sich zwar auf den ersten Blick ähneln mögen, in Details aber entscheidende Unterschiede aufweisen. Gemeinsam ist ihnen lediglich, dass die Zahlung einer Dividende dabei ein zentrales Kriterium für die Auswahl der zu erwerbenden Aktien ist. Einige “Dividendenstrategen” achten in erster Linie darauf, dass die betreffenden Titel eine möglichst hohe Dividendenrendite aufweisen, andere orientieren sich vor allem daran, wie kontinuierlich das betreffende Unternehmen in der Vergangenheit seine Dividenden gezahlt hat, und manche beziehen beide Aspekte in ihre Analysen ein.

Unterschiedliche Definitionen – unterschiedliche Risikoprofile

Aus den unterschiedlichen Definitionen resultieren auch die unterschiedlichen Einschätzungen im Hinblick auf die Risiken. Unternehmen, die über viele Jahrzehnte hinweg kontinuierlich Dividenden an ihre Aktionäre ausgeschüttet haben, gelten am Aktienmarkt zu Recht als vergleichsweise konservative Investments. Schließlich ist die Dividendenkontinuität ein Indiz dafür, dass das Unternehmen in der Lage ist, nachhaltig ausschüttungsfähige Gewinne zu erwirtschaften. Andererseits führt eine Auswahl von wenigen Unternehmen anhand eines Kriteriums wie der Dividendenrendite zwangsläufig dazu, dass eine geringere Risikostreuung erreicht wird, was wiederum mit einer Erhöhung von Anlagerisiken einhergeht. Und die Erfahrungen zeigen, dass in Krisenzeiten auch bei Dividendentiteln erhebliche Kursverluste möglich sind. Das Timing spielt also auch bei der Dividendenstrategie eine zentrale Rolle für den letztlich erzielbaren Anlageerfolg.

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Dividendenstrategie in der Praxis

Ein Beispiel für eine einfache Dividendenstrategie, die Privatanleger relativ einfach umsetzen können, ist die Top-12-Dividenden-Strategie. Dabei werden aus einem Leitindex, beispielsweise dem DAX 30, diejenigen 12 Titel ausgewählt, die die höchste Dividendenrendite aufweisen. Jeweils nach einem oder einem halben Jahr wird das Depot überprüft und gegebenenfalls angepasst, in dem der Investor die Aktien veräußert, die nach der Dividendenrendite nicht mehr zu den Top 12 zählen und an ihrer Stelle die “neuen” Top-12-Titel erwirbt. Im langfristigen Vergleich ließ sich mit dieser Strategie eine signifikante Überrendite gegenüber dem Leitindex erzielen, allerdings bot sie in Crashphasen keinen nennenswerten Schutz vor Verlusten. Kritisch ist zudem anzumerken, dass bei einer Auswahl ausschließlich anhand der Dividendenrendite auch solche Titel ins Depot gelangen können, die kurzfristig eine üppige Dividendenrendite aufweisen, aber nicht nachhaltig dividendenfähig sind. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich also, den Ansatz etwas zu modifizieren und auch die Nachhaltigkeit der Dividendenzahlungen mit in die Betrachtung einzubeziehen. Wer nur kleinere Summen investieren kann oder sich nicht selbst die Mühe machen möchte, die entsprechenden Titel auszuwählen, kann eine Dividendenstrategie auch mit entsprechenden ETFs oder aktiv gemanagten Aktienfonds umsetzen, die diesen Ansatz verfolgen.

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