Wieviel Kredit kann ich mir leisten? So lässt sich der persönliche Kreditrahmen bestimmen

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Wieviel Kredit kann ich mir leisten? So lässt sich der persönliche Kreditrahmen bestimmen

Abbildung 1: @ AlexanderStein (CC0-Lizenz) / pixabay.com

Es gibt die verschiedensten Situationen im Leben, in denen ein Darlehen sinnvoll ist. Ob in Form eines Immobilienkredites zur Finanzierung des Eigenheimes, eins Kleinkredites für eine besondere Anschaffung oder eine Renovierung oder die Umschuldung eines bereits bestehenden Kredites – die Gründe für die Inanspruchnahme eines Darlehens können ebenso vielfältig sein wie die Höhe der Kreditsumme und die Konditionen für die Rückzahlung. Aber ganz gleich, zu welchem Zweck ein Kredit beantragt wird, es ist immer hilfreich im Vorfeld einschätzen zu können, wie der maximal verfügbare Kreditrahmen ausfällt. Nur so lässt sich planen, ob ein Vorhaben tatsächlich finanziell auf stabile Füße zu stellen ist.

Kreditkonditionen bestimmen die Kosten für einen Kredit

Wer sich die Frage stellt, wieviel Kredit er sich kurz-, mittel- oder langfristig leisten kann, darf die Kreditkonditionen nicht außer Acht lassen. Sie sind ein entscheidendes Kriterium, wenn es darum geht, die Kosten für eine Finanzierung langfristig im Blick zu behalten und in das verfügbare Budget einzukalkulieren.

Zu den wichtigsten Konditionen, die mit einem Kredit einhergehen, zählt die Laufzeit, der Sollzins, der effektive Jahreszins, das Verhältnis zwischen Zinszahlung und Tilgung, aus dem sich die monatliche Rückzahlungsrate ergibt, sowie die Möglichkeit, Sonderzahlungen zu leisten, um die finanzielle Belastung rascher zu senken. Bei einem umfangreichen Kredit können außerdem Konditionen für eine potentiell anfallende Anschlussfinanzierung interessant sein.

Die entscheidenden Faktoren für die tatsächlichen Kosten, die ein Kredit mit sich bringt, sind die Zinsen. Der Sollzins und der effektive Jahreszins bestimmen, wie teuer ein Kredit während seiner Laufzeit ist und wieviel Geld neben dem eigentlich in Anspruch genommenen Kapital dem Kreditgeber im Rahmen des Kreditvertrages zu zahlen ist.

Der Sollzins spiegelt dabei nur einen Teil der für den Kredit anfallenden Kosten wider. Er richtet sich nach den aktuellen Leitzinsen der Europäischen Zentralbank und der Nationalbank. Darüber hinaus kann aber auch die Bonität des Kreditnehmers die Höhe des Sollzinses für einen Kredit mitbestimmen. Wer die Kosten für seinen Kredit planbar halten möchte, sollte darauf achten, dass der Sollzins gebunden ist, das bedeutet, dass vertraglich festgelegt wird, dass sich der Sollzins während der gesamten Laufzeit des Kredites nicht verändert. Eine Sollzinsbindung wird heute in der Praxis sehr häufig angeboten, da Kredite auf diese Weise für potentielle Kreditnehmer attraktiver sind.

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Der effektive Jahreszins ist aber der Faktor, der die größte Berücksichtigung verdient, wenn es um den Vergleich von Kreditangeboten geht. Er zeigt genau an, welche Kosten im Laufe eines Jahres für den Kredit anfallen.

Die Höhe des effektiven Jahreszinses berücksichtigt neben dem Sollzins auch weitere Aspekte, wie zum Beispiel Beratungs- und Vermittlungsgebühren und Verwaltungskosten, die das Kreditinstitut selbst festlegen darf. Wie ein Kreditinstitut diesen Zinssatz berechnen darf, legt die Richtlinie der Europäischen Union zu Vergabe von Verbraucherkrediten fest. Diese Richtlinie ist seit 11. Juni 2010 in Kraft und soll seither die Rechte der Kreditnehmer schützen und stärken. Die letzte Aktualisierung wurde 2017 vorgenommen. Wer mehr über die Berechnung des effektiven Jahreszinses wissen möchte, findet hier alle relevanten Informationen.

Ein Kreditinstitut ist immer verpflichtet, die Höhe des effektiven Jahreszinses auszuweisen, damit Kreditnehmer die Kosten für die Inanspruchnahme ihres Darlehens immer überblicken können.

Durch den effektiven Jahreszins können Kreditangebote gravierend schwanken. Verbraucher sollten also immer einen möglichst breit angelegten Vergleich von Kreditangeboten durchführen, um eine realistische monatliche Rückzahlungsrate ermitteln zu können. Besonders rasch geht ein Vergleich mithilfe eines Vergleichsrechners, den viele unabhängige Internetportale heute anbieten. Unter finanzcheck.de lassen sich beispielsweise anhand weniger Angaben verschiedenes Angebot für Online-Kredite im Hinblick auf den effektiven Jahreszins und die damit verbundenen monatlichen Belastungen vergleichen.

Ob ein Kredit in der gewünschten Höhe tatsächlich zu diesen Konditionen erhältlich ist, hängt vom persönlichen Kreditrahmen ab und von den Anforderungen, die ein Kreditinstitut an die Bonität eines Kreditnehmers stellt.

Den eigenen Kreditrahmen abstecken

Ein Kredit stellt Eigenkapital zur Verfügung, das in den meisten Fällen eine Finanzierungslücke schließt. Dafür entstehen durch die Inanspruchnahme eines Kredites aber monatliche finanzielle Belastungen, die kurz-, mittel- und langfristig in das zur Verfügung stehende Budget eingeplant werden müssen. Hinzu kommen potenzielle Einmalzahlungen und Sondertilgungen, für die gegebenenfalls bereits im Vorfeld Rücklagen zu bilden sind.

Wer seinen eigenen Kreditrahmen bestimmen möchte, sollte deshalb zunächst das persönliche Budget genau kalkulieren und damit feststellen, welche Summe monatlich zur Verfügung steht, um einen laufenden Kredit zuverlässig und langfristig bedienen zu können. Selbstverständlich berechnet auch die Bank oder das Kreditinstitut vor Vergabe eines Kredites den jeweiligen Kreditrahmen, auf dessen Basis sie ein Darlehen vergibt. Es kann allerdings nicht schaden, sich vorab selbst ein Bild davon zu machen, wieviel Kredit möglich ist.

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Zur eigenen Berechnung eines möglichen Kreditrahmens stellt das Immobilienportal immowelt.de drei mögliche Berechnungsgrundlagen vor, die hier kurz präsentiert werden sollen. Alle drei Berechnungsmöglichkeiten werden auch von Banken zugrunde gelegt, wenn zu prüfen ist, ob einem Antragsteller ein Kredit gewährt werden kann und in welcher Höhe dieser verfügbar ist.

 1. Die Berechnung über das Monatsgehalt abzüglich des Selbstbehaltes

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Abbildung 2: @ Picdream (CC0-Lizenz) / pixabay.com

Bei dieser Berechnung wird das gesamte monatliche Einkommen zugrunde gelegt. Dazu zählen neben Einkünften aus Lohn und Gehalt auch Posten wie Kindergeld, Kapital- oder Mieterträgen oder Rentenansprüche. Von dem zur Verfügung stehenden Betrag muss der Selbstbehalt abgezogen werden, der sich aus den gesamten Lebenshaltungskosten sowie einem Sicherheitszuschlag berechnet. Während die Bank beim Abzug der Lebenshaltungskosten auf statistische Durchschnittswerte zurückgreift, sollte das monatliche Budget bei einer privaten Berechnung möglichst genau aufgestellt werden.

Diese Punkte zählen zu den Lebenshaltungskosten:

  • Kosten für Unterkunft (Miete, Nebenkosten, Instandhaltungskosten vorübergehende Kosten wie Übernachtungskosten in Herbergen oder anderen Unterkünften etc., später dann auch die Kosten für einen Hauskredit)
  • Kosten für Möbel, Dekoration etc.
  • Kosten für Verpflegung (hier kann ein Haushaltsbuch Aufschluss über die tatsächlichen Ausgaben geben)
  • Kosten für Mobilität (Unterhaltskosten für Fahrzeuge, monatliche Ausgaben für Fahrkarten etc.)
  • Kosten für Versicherungen, Vereinsmitgliedschaften, Haushaltshilfen, Spenden etc.
  • Gegebenenfalls Kosten für bereits bestehende Kredite
  • Kosten für Telekommunikation (Telefon, Handy, Internetanschluss etc.)
  • Kosten für Körperhygiene und Bekleidung (auch hier kann ein Haushaltsbuch Aufschluss geben)
  • Kosten für medizinische Versorgung
  • Kosten für Bildung (Schulgebühren, Studiengebühren, Aus- und Fortbildungskosten etc. für sämtliche Familienmitglieder)
  • Gegebenenfalls Kosten für die Haltung und Betreuung von Haustieren
  • Kosten für Freizeitgestaltung und Hobbys (darunter fallen auch Reisekosten, Mitgliedschaften in Sport- oder sonstigen Vereinen, Materialkosten für Hobbytätigkeiten, Kosten für sonstige Vergnügungen wie Kinobesuche, Veranstaltungen etc.)

Die so berechneten Lebenshaltungskosten werden um einen Sicherheitszuschlag ergänzt. Hier könnte zum Beispiel eine monatliche Rücklage für unvorhergesehene Ausgaben zugrunde gelegt werden. Werden nun Lebenshaltungskosten und Sicherheitszuschlag vom monatlich zur Verfügung stehenden Einkommen abgezogen, bleibt ein Betrag zurück, der als maximal zu tragende monatliche Rate für einen Kredit betrachtet werden kann.

Übrigens veranschlagt eine Bank aufgrund statistischer Werte in der Regel eine Pauschale für Lebenshaltungskosten von 1000 bis 1200 Euro für ein Paar und ergänzt jeweils 200 bis 300 Euro pro im Haushalt lebendem Kind. Auch die Angaben des Statistischen Bundesamtes zu privaten Konsumausgaben in Deutschland können ein hilfreicher Anhaltspunkt für die Ermittlung der eigenen Lebenshaltungskosten sein.

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2. Die Berechnung über das monatliche Nettoeinkommen

Eine einfachere aber wenig differenzierte Berechnung kann auf Basis des monatlichen Nettoeinkommens erfolgen. Zum Nettogehalt werden weitere Einkünfte hinzugerechnet, wie zum Beispiel aus Kapital- oder Mieterträgen, Kindergeld oder Rentenansprüchen.

Das so berechnete Nettoeinkommen pro Monat wird mit dem Faktor 110 multipliziert. So errechnen Banken die maximale Gesamthöhe eines Kredites, der mit dem zur Verfügung stehenden Nettoeinkommen bedient werden kann. Als erster Richtwert kann diese Berechnung auch für private Zwecke dienen, allerdings können steigende Lebenshaltungskosten und schwankende Einkünfte die Berechnungsgrundlage langfristig beeinflussen.

 3. Die Berechnung über das Jahresgehalt

Eine Berechnung über das Jahresgehalt wird für Selbstständige und Freiberufler interessant. Da hier die monatlichen Einkünfte beträchtlich schwanken können, betrachten Banken lieber das Jahresgesamteinkommen, um einen Kreditrahmen abzustecken. Wer ein möglichst realistisches Bild bekommen möchte, sollte die Jahreseinkünfte der letzten drei bis fünf Jahre zugrunde legen. Es ist möglich, einen durchschnittlichen Wert für die Ermittlung des Kreditrahmens heranzuziehen, sicherer ist es aber, wenn das niedrigste Jahreseinkommen aus den letzten fünf Jahren gewählt wird.

Banken vergeben im Schnitt einen Kredit in Höhe des Jahreseinkommens multipliziert mit dem Faktor 7 bis 9, je nach sonstiger Bonität des Kreditnehmers. Nach dieser Vorlage kann auch eine Eigenberechnung erfolgen, die einen ersten Anhaltspunkt über einen möglichen Kreditrahmen liefert.

Den passenden Kreditpartner ansprechen

Mit der Berechnung der Kosten für einen Kredit und der Ermittlung des zur Verfügung stehenden Budgets für eine Kreditrückzahlung ist es nun möglich, zum Beispiel über ein Vergleichsportal im Internet den passenden Kreditpartner zu ermitteln. In den Suchmasken wird die ermittelte maximale Kredithöhe eingegeben und anschließend weitere Konditionen wie zum Beispiel die Laufzeit so lange angepasst, bis die ermittelte monatlich zu bedienende Rate erreicht ist.

So lässt sich bereits vorab eine Auswahl potentieller Kreditpartner ermitteln, die auf der Basis des erstellten persönlichen Kreditrahmens gezielt angesprochen werden kann.

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