Wie kann sich ein Unternehmen vor einer feindlichen Übernahme schützen?

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Wie kann sich ein Unternehmen vor einer feindlichen Übernahme schützen?

Immer wieder finden sich in den Schlagzeilen der Wirtschaftspresse Meldungen, dass ein Unternehmen sich gegen eine feindliche Übernahme wehren würde. Weil der neue Eigentümer vielleicht eine andere Unternehmensphilosophie oder Auffassung wie die bisherigen Aktionäre oder das Management hat. Oder aber stille Reserven heben und das Unternehmen vollständig umformen möchte.

Aktuell gibt es ein Übernahmegefecht zwischen der kanadischen Potash und der deutschen K&S (Kali & Salz) AG (WKN: KSAG88). In den Meldungen können Sie dazu nachlesen, dass der Käufer ein nicht verpflichtendes Übernahmeangebot für die Aktien abgibt. Das Unternehmen den Aktionären aber rät, die Aktie nicht zu günstig abzugeben. Vorstandschef Norbert Steiner wird in einem Artikel der Wirtschaftswoche zitiert, dass er Gegenmaßnahmen ergreifen könnte. Das Angebot pro K&S Aktie mit 41 Euro erscheint im angesichts des Unternehmenswertes zu niedrig zu sein.

Ein Blick auf die verschiedenen Möglichkeiten der Verhinderung der feindlichen Übernahme zeigt die möglichen Handlungsoptionen für die Unternehmensleitung oder auch die Haupt- bzw. Mehrheitsaktionäre auf:

1. Hinweis auf den tatsächlich höheren Wert: In der Folge verkauft die Mehrheit der Aktionäre nicht

Insbesondere bei Unternehmen mit einem hohen Streubesitz geht es in einem ersten Schritt darum eine Abwehrfront gegen die feindliche Übernahme aufzubauen. Damit die bisherigen Aktionäre die Aktien überhaupt nicht oder nicht zu einem zu günstigen Kurs abgeben sollte die Unternehmensleitung klar kommunizieren, dass das Unternehmen und die Zukunftsperspektiven wesentlich mehr wert sind als eine Einmalzahlung. Eine strategische Vision gehört ebenso dazu wie die stetige Information der Anteilseigner darüber, welche Projekte geplant sind und wie das Unternehmen Werte schaffen wird. Damit entsteht eine emotionale Bindung insbesondere von Belegschafts- und Kleinaktionären, die nicht hoch genug eingeordnet werden kann. Und die eine möglichst hohe psychologische Barriere zur Vermeidung des Verkaufs errichtet.

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2. Suche nach einem strategischem Partner

Der beste Schutz gegen eine feindliche Übernahme für Ihr Unternehmen wäre, wenn Sie es wie eine uneinnehmbare Festung gestalten. Mit einem strategischen Partner oder einem Investor als langjährigem Mehrheitsaktionär (oder Aktionär mit einer Sperrminorität) lässt sich eine feindliche Übernahme am Besten abwehren. Schlichtweg weil jeder feindliche Übernehmer weiß, dass er nicht die Mehrheit bekommen kann. Und deshalb nur entsprechend seiner Stimmrechte einen Teil der Strategie gestalten und nicht das Gesamtunternehmen übernehmen kann.

3. Installieren eines Frühwarnsystems

Bei den klassischen Inhaberaktien ist der Unternehmensleitung nicht bekannt, wer denn wie viele Aktien des Unternehmens hält. Dem Unternehmen steht nur kurz vor der Hauptversammlung anhand der angeforderten Eintrittskarten bzw. Stimmrechte eine Übersicht aller derjenigen Aktionäre und Aktien zur Verfügung, die die Aktien auch tatsächlich zur Hauptversammlung anmelden. Zu diesem Zeitpunkt kann es aber schon zur Abwehr einer feindlichen Übernahme zu spät sein. Mit Zustimmung der Hauptversammlung stellen deshalb viele Unternehmen von der Inhaber- auf die Namensaktie um. Bei der jede Transaktion und die neuen Eigentümer der jeweiligen Aktien in einem elektronisch geführten Aktionärsbuch eingetragen werden. Dieses hat den Vorteil, dass neben den Anteilsverhältnissen bzw. Aktienanzahlen die Adressdaten bekannt sind und die Unternehmensleitung den direkten Kontakt mit den Aktionären suchen kann.

4. Kapitalerhöhung und damit Verteuerung der feindlichen Übernahme

Wenn es sich beim Aufkäufer um einen bekannten Namen handelt und aufgrund einer Bilanzanalyse dessen finanzielle Mittel bekannt sind, dann kann sich die Abwehrstrategie der Kapitalerhöhung lohnen. Das Unternehmen bietet dann allen bisherigen Aktionären eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht und mit einem möglichst hohen Emissionspreis an. In der Folge verlängert sich die Bilanz des Unternehmens, der Gesamtwert steigt an. Bei nur begrenzten finanziellen Mitteln des Käufers (und seinem geschätzten Kreditlimit) wird es dann schwer, die Transaktion durchzuführen. Der Käufer wird sozusagen „ausgehungert“. Eine Strategie, die sich insbesondere bei hohen Zinsen oft bewährt.

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5. Das eigene Unternehmen unattraktiver für eine Übernahme machen

Indem Managerverträge verlängert werden und deren Gehalt- und auch Abfertigungsansprüche erhöht werden, wird das eigene Unternehmen immer unattraktiver für einen potentiellen Investor der ev. nach der Übernahme ein eigenes Management einsetzen möchte. Der Wechsel des Managements wäre nun aber so teuer, dass sie dich Investition nicht mehr oder lohnt bzw. andere Übernahmeziele relativ attraktiver geworden sind.

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