Wenn Sie sich den Chart des DAX (WKN: 846900) oder auch von Einzelaktien ansehen, dann werden Sie bei guter Aktien- oder Indexauswahl meist einen stetigen, stabilen Aufwärtstrend über mehrere Jahre erkennen und für die Geldanlage nutzen können. Um aber die kurzfristigen “Rücksetzer” oder Kursverluste nicht mitzunehmen, können Sie sich als Anleger vergleichsweise einfach gegen Kursverluste absichern und damit die Rendite nachhaltig erhöhen! Dafür stehen verschiedene Instrumente zur Verfügung, die teilweise ganz automatisch funktionieren, andere benötigen einmal wöchentlich etwas Nachdenken und Überarbeiten. Der Blick auf das eigene Vermögen sollte aber für Anleger – ähnlich wie die Suche nach den besten Einkaufsmöglichkeiten – in Fleisch und Blut übergehen.
Der Klassiker der Absicherungsinstrumente: Die Stop Loss Order – mit zwei aktuellen Beispielen
Durch das Auftreten von Diskont- und Onlinebrokern gab es erhebliche Marktumwälzungen und auch die Einführung neuer Leistungsmerkmale. Während “früher” bei der klassischen Filialbank lediglich Verkaufsorders mit Mindestlimits möglich waren, gab es keine sog. Stop Loss Order. Diese ist – gerade in Verbindung mit den günstigen Gebühren der Diskont- und Online-Broker – ein sehr gutes Werkzeug zur Absicherung gegen Kursverluste. Es ist schon seit Jahren bewährt, wie ein interessanter Lexikonartikel des ARD-Börsenfernsehens zeigt.
Bei der Stop-Loss-Order sehen Sie sich als Anleger regelmäßig Ihr Depot an und überlegen sich, wie Sie die Gewinne derjenigen Werte sichern können, die am meisten Wertzuwachs gehabt haben. Wenn Sie auch dank der Chartanalyse einen Wert erkennen, bei dem die Luft angesichts höherer KGV-Werte und des ständigen Erreichens neuer Höchstkurse dünn wird, dann gehen Sie wie folgt vor:
Überlegen Sie sich, wie viel Gewinn Sie absichern möchten und wann Sie von einem Durchbrechen des Trends ausgehen können. Sichern Sie sich dann einen Großteil der Gewinne dadurch, dass Sie die Stop Loss Order etwa 10-15 % unter dem Maximum setzen. Damit sichern Sie sich 85-90 % des Erreichten. Nur in den seltensten Fällen rauscht eine Aktie an einem einzigen Tag mehr nach unten als mit diesem Prozentsatz.
Zwei aktuelle Beispiele verdeutlichen diese Gewinnabsicherungsmöglichkeit: Ganz unabhängig vom aktuellen Abgasskandal mehrten sich die Anzeichen für die wirtschaftliche Abkühlung in vielen Zielmärkten der VW-Automobile (WKN: 766400). In Brasilien und in China musste VW hinnehmen, dass die Absatzplanung nur noch Makulatur war. Wer die Technik der Stop-Loss-Aktie regelmäßig einsetzt, der konnte irgendwo im Maximalbereich zwischen 235-245 Euro feststellen: Die Aktie ist seit meinem Einkaufskurs enorm gestiegen. Setzen Sie den Stop Loss irgendwo um 200-210 Euro, so würden Sie diesen Kurs sichern. Die Stop Loss Order würde automatisch verkaufen, sobald 199,99-209,99 erreicht wären.
Vollziehen Sie diese Rechnung doch einfach mit einem anderen DAX-Wert oder exemplarisch mit dem Index (WKN: 846900) nach. Wer die Stop-Loss-Technik beherrscht und im Bereich um die 11.600 Punkte einen Stop-Loss mit minus 10 % aufgegeben hat, der hätte sich den Indexstand von ca. 10.440 Punkte gesichert. Der Vorteil bei der Stop Loss Order ist, dass das Aufwärtspotenzial mitgenommen werden kann und nur eine Begrenzung etwaiger Kursverluste erfolgt.
Mit dem Verkauf von CFD eine Depot-Position praktisch einfrieren
Eine weitere Möglichkeit der Sicherung aktueller Marktkurse ist das “Einfrieren” einer einzelnen Position durch CFDs. Denken Sie an eine Position, die die Wertentwicklung dieses Depotpostens ins Gegenteil verkehrt. Wenn Sie einen Vertrag auf die Wertdifferenzen einer Aktie (sog. Contracts For Difference) abschließen, dann ergänzen Sie den Depotposten um diesen Anspruch auf Wertveränderungen. Nutzen Sie exakt die Anzahl CFDs, die Ihrer Depotposition entspricht. Um bei einem Kursverlust der Position einen Wertzuwachs des CFDs zu erzielen, müssen Sie ein CFD verkaufen . Abgesehen von den Transaktionskosten des CFDs erreichen Sie damit, dass sich die Wertveränderung des CFDs und der Depotposition exakt aufheben.
Der Contract for Difference wird damit zu einem Absicherungstool des einmal Erreichten und hat damit zwei Gesichter: Beim Kauf eines CFDs setzen Sie auf steigende Kurse, beim Verkauf auf fallende Kurse. Im Angebot des renommierten Fernsehsenders n-tv findet sich im Online-Angebot eine interessante Zusammenfassung dieser Absicherungsmöglichkeit.
Weiterführende Links
- Diskontbroker-Konditionen im Vergleich
- Contract for Difference
- Was ist das Aktienkursrisiko?
- Stop-Loss-Orders und die Marktbeobachtung minimieren das Kursverlustrisiko privater Anleger
- Stop Loss & Stop Buy Order