Selten war Geld ausgeben so einfach wie heute. Kaufen und Konsumieren wird Verbrauchern leicht gemacht. Dank Kreditkarten, Dispo-Rahmen und großzügiger Finanzierungsangebote ist es nicht einmal notwendig, über entsprechende Barmittel zu verfügen. Der elektronische Zahlungsverkehr macht eine bequeme Abwicklung möglich, fast unmerklich verlässt das Geld unser Konto.
Überschuldung – ein häufiges Problem
Wer nicht aufpasst, verliert in der Vielzahl täglicher Buchungen leicht den Überblick. Wenn die Wünsche größer sind als die finanziellen Möglichkeiten, steht zunächst der Dispokredit zur Verfügung. Auch Ratenkredite werden zur Finanzierung angeboten – Banken, Hersteller, Händler und Online-Anbieter liefern sich einen intensiven Wettbewerb. Da verwundert es nicht, dass viele Verbraucher Probleme mit sich auftürmenden Schulden haben. Fast jeder zehnte Deutsche gilt mittlerweile als überschuldet.
So weit muss es nicht kommen. Es gibt einige einfache Regeln und Instrumente, um wieder die Kontrolle über die eigenen Finanzen zu bekommen und auch zu behalten. Wie das geht, erfahren Sie hier.
Finanzkontrolle – mit dem Haushaltsbuch
Das klassische Mittel für mehr Überblick ist das Haushaltsbuch. Zu Zeiten unserer Großeltern wurde es tatsächlich als Heft oder Büchlein geführt. Im Computer-Zeitalter bietet sich die Führung über Tabellenkalkulationsprogramme wie Excel an. Es gibt aber inzwischen auch ausgefeilte Software zu diesem Thema. Ob händisch oder mit dem Computer – das Prinzip der Haushaltsübersicht ist dabei immer gleich.
Es geht darum, die monatlichen Einnahmen und Ausgaben gegenüberzustellen, um finanzielle Spielräume oder finanziellen Handlungsbedarf zu ermitteln. Die Einnahmen werden normalerweise durch den Lohn oder das Gehalt bestimmt, ggf. kommen weitere Einkünfte durch Kapitalanlagen oder Vermietung hinzu.
Auf der anderen Seite stehen die Ausgaben. Hier werden die Positionen vor allem durch die laufende Lebenshaltung, Ausgaben für die Wohnung und das Auto sowie finanzielle Verpflichtungen aus Versicherungen, Krediten, Steuern und Abgaben geprägt. Beträge, die in größeren Zeitabständen anfallen – zum Beispiel Ausgaben für Urlaub – sollten auf Monatsbasis umgerechnet werden. Die Auflistung wäre sonst unvollständig.
Wenn die laufenden Einnahmen höher sind als die Ausgaben, ergibt sich ein monatlicher Haushaltsüberschuss. Diese Situation ist komfortabel. Sie zeigt an, dass noch finanzielle Spielräume vorhanden sind. Überschüsse können für Konsum, eine größere Anschaffung oder zum Sparen und für Vermögensaufbau eingesetzt werden.
Was tun bei dauernden Defiziten?
Schwieriger ist es, wenn die Ausgaben die Einnahmen permanent übersteigen. Dann müssen Sie dringend handeln. Sonst droht eine Schuldenspirale, wenn die auftretenden Löcher nur mit immer neuen Krediten gestopft werden. Ein Ansatz besteht zunächst darin, Einsparpotentiale zu ermitteln. Das ist gar nicht so einfach, denn viele Ausgaben unseres täglichen Lebens sind fix und können zumindest kurzfristig nicht verändert werden. Miete oder Versicherungen sind zwei typische Beispiele. Es gibt aber meist doch Möglichkeiten zum Sparen: Ansprüche im Urlaub können zurückgefahren werden, nicht jedes Abo ist nötig, nicht jeder Wunsch muss erfüllt werden.
Wenn Sie Ihren Dispo-Rahmen ausgeschöpft haben oder schon mehrere Ratenkredite nutzen, lohnt sich meist eine Umschuldung. Dabei sollten Sie mehrere Kredite zusammenfassen. Das verschafft Ihnen mehr Überblick und Kalkulationssicherheit. Der Dispokredit ist die teuerste Kreditform überhaupt. Ein Ratenkredit ist in der Regel günstiger, die monatlichen Raten garantieren eine kontinuierliche Tilgung. Über die Wahl der Laufzeit können Sie auch die Ratenhöhe beeinflussen. Bei längeren Laufzeiten verringert sich die monatliche Belastung. Wählen Sie eine Rate, die Ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit entspricht! Mit unsere Kreditzins-Verlgeichsrechner bekommen Sie einen Überlick über die derzeit besten Angebote für Ratenkredite.
Ausgangspunkt für Vermögensbildung
Die Haushaltsübersicht bietet außerdem eine gute Basis, um mit wieder vorhandenen Überschüssen gezielten Vermögensaufbau zu betreiben. Dabei sollten Sie sich als erstes eine finanzielle Reserve für unvorhergesehene Ausgaben verschaffen. Üblicherweise wird hier mit zwei bis drei Monatsgehältern gerechnet. Tagesgeld eignet sich besonders dazu. Darüber hinaus können Sie auch an längerfristige Anlagen denken. Systematischer Vermögensaufbau ist sehr gut mit Sparplänen möglich. Dabei wird jeden Monat ein bestimmter Betrag angespart – zum Beispiel in Fonds. Sparpläne sind flexibel und können bei Bedarf problemlos angepasst werden.
Weiterführende Links
- Die besten Tagesgeld Angebote finden Sie mit Hilfe unseres Tagesgeld-Vergleichrechners
- Wenn Sie mehr über Fonds erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unsere Fondswissen-Zusammenfassung
- Günstige Girokonto-Angebote finden Sie hier
- Mehr zum Thema Haushaltsbuch erfahren Sie in diesem Artikel