Die United States Securities and Exchange Commission (SEC) ist die Aufsichtsbehörde für die Börsen und den Wertpapierhandel in den USA. Sie wurde am 6. Juni 1934 gegründet und hat ihren Sitz in Washington, D.C.. Zwar haben die Österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in Deutschland teilweise ähnliche Funktionen, doch sind diese beiden Behörden mit der SEC nur sehr begrenzt vergleichbar. Einerseits obliegt ihnen neben der Aufsicht über den Wertpapierhandel noch eine Reihe weiterer Aufgaben, mit denen sich die SEC nicht befasst, und andererseits sind sie im Bereich des Wertpapierhandels bei Weitem nicht mit so weitreichenden Vollmachten ausgestattet wie ihr US-amerikanisches Pendant.
Gegründet als Reaktion auf den Börsencrash von 1929
Den entscheidenden Impuls für die Gründung der SEC gab der Crash an der New Yorker Börse im Jahr 1929, der als folgenreichster Börsencrash der Geschichte und als Auslöser der bis in die frühen Dreißiger Jahre dauernden Weltwirtschaftskrise sowie der Großen Depression in den USA gilt. In den folgenden Jahren kam es in den USA zu Bestrebungen, den bis dahin keiner Kontrolle unterliegenden Wertpapierhandel einer staatlichen Aufsicht zu unterwerfen. Diese mündeten schließlich in die Verabschiedung des Securities Exchange Act, mit dem die gesetzliche Grundlage für die Gründung der SEC am 6. Juni 1934 geschaffen wurde.
Bündelung umfangreicher Kompetenzen
Die SEC erhielt die Aufgabe, den Wertpapierhandel auf Rechtmäßigkeit und Ordnungsmäßigkeit zu überprüfen und darauf zu achten, dass die jeweils geltenden börsenrechtlichen Vorschriften von allen Marktteilnehmern und sonstigen relevanten Akteuren eingehalten werden. Um diese Aufgabe effektiv erledigen zu können, wurde die Behörde mit einer großen Fülle von legislativen, exekutiven und judikativen Kompetenzen ausgestattet, weshalb sie gelegentlich sogar als „Vierte Gewalt“ der USA bezeichnet wird. Jedes Unternehmen, das den US-amerikanischen Kapitalmarkt für sich nutzen möchte, ist verpflichtet, sich bei der SEC registrieren zu lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das betreffende Unternehmen seinen Sitz in den USA oder im Ausland hat. Zudem ist das Listing einer Aktie an der New York Stock Exchange nur möglich, wenn die SEC dazu zuvor ihr Einverständnis erklärt hat.
Detaillierte Regulierung und Überwachung der Publizitätspflichten
Einen Schwerpunkt der Tätigkeit der SEC bilden die Regulierung der Publizitätspflichten von Unternehmen und die Überwachung der Einhaltung entsprechender Vorschriften. Gemeinsam mit dem Financial Accounting Standards Board (FASB) veröffentlicht die SEC zudem Vorschriften für die Rechnungslegung von Unternehmen, Interpretationen dieser Vorschriften und ähnliche Dokumente. Durch ihre Tätigkeit soll die SEC sicherstellen, dass Unternehmen alle für Investoren potentiell relevanten Informationen, bspw. zur finanziellen Situation, veröffentlichen. Dabei sind genaue Vorgaben zu Art und Umfang dieser Veröffentlichungen einzuhalten. Bekannte Beispiele dafür sind etwa das Formular „Form 10-K“, das für die Veröffentlichung von Jahresergebnissen verbindlich ist, oder das Formular „Form 10-Q“, das vorschreibt, wie die Unternehmen ihre Quartalsergebnisse zu veröffentlichen haben.
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