Der Nikkei 225 Index ist – im Gegensatz zu dem DAX 30 – mit seinen 225 Aktien ein breit aufgestellter Aktienindex, der seine Schwerpunkte in Einzelhandelswerten, Elektronik/Maschinenbau, IT und Industriewerten hat. Nach einer vom Jahr 2008 bis 2013 dauernden Rezessionsphase begann der Index seine Wertzuwächse und bildete einen stabilen Aufwärtskanal bis in die Mitte des Jahres 2015. Danach folgte ein sehr kleiner Rücksetzer, der von vielen Marktbeobachtern eher als eine technische Reaktion gedeutet wird. Das Investment in japanische Aktien ist also mit einer hohen Schwankungsbreite, aber auch Renditechance verbunden. Mit nur 1,2 % der Beschäftigten im Agrarsektor (26,8 % in der Industrie und 72 % in den Dienstleistungen) ist die Volkswirtschaft Japans geradezu ein Paradebeispiel für die Dienstleistungsindustrie.
An der japanischen Börse sind viele Weltmarktführer notiert, so dass die Börsenkurse auf einem breiten gesamtwirtschaftlichen Fundament beruhen. Für alle Investments in Japan gilt aber das Fremdwährungsrisiko, ein allgemeiner Hinweis auf die Staatsverschuldungs-Quote sollte nicht fehlen: Mittelfristig könnte es durchaus zu Problemen der japanischen Staatsfinanzen kommen, im Online-Angebot des Focus wurde Japan schon vor beinahe sechs Jahren auf „Platz eins der Schuldensünder“ gesetzt.
1. dbxtracker ETF auf den Nikkei 225 (WKN: DBX0NJ)
Dieser ETF wird von einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bank herausgegeben, in ihm spiegelt sich das große Wissen der Bank an den internationalen Börsen wider. Er bildet den Nikkei 225 möglichst genau nach, in dem er in ausgewählte Aktien investiert, die für die Indexentwicklung entscheidend sind. Der Fonds investiert zu 100 % in Aktien, so dass keine Verwässerung der Rendite durch derzeit niedrig verzinste Anleihen oder ähnliche Anlageformen zu erwarten ist. Da der ETF erst im Jahr 2013 aufgelegt worden ist, stehen noch keine Werte der 5-Jahres-Performance zur Verfügung. Im aktuellen laufenden Jahr 2015 konnte der ETF bisher folgenden Wertzuwachs erzielen: Vom Schlusskurs des letzten Jahres bei 11,96 Euro auf 14,69 Euro, was einem Wertzuwachs von 22,8 % entspricht. Morningstar gibt die Über-Rendite über dem Index des laufenden Jahres aktuell mit 0,01 % an, so dass entsprechend dieser Zahlen der ETF den Index sehr gut nachbildet.
Die laufenden Kosten werden mit lediglich 0,09 % angegeben, so dass der ETF ein erheblich günstigeres Investmentvehikel als ein klassischer Aktienfonds darstellt.
2. iShares Nikkei 225 ETF (WKN: A0H08D)
Die iShares Nikkei 225 ETF wurde bereits im Juli 2006 aufgelegt, so dass Sie als Anleger auf langjährige Performance-Daten blicken können. Der ETF bildet den Nikkei 225 durch den Kauf möglichst aller Werte ab und nicht nur durch eine Auswahl („Sampling“) einzelner Branchen oder Titel. Ausgehend vom Wert zum Handelsschluss des Jahres 2014 konnte der Fonds bis zum 29.12.2015 (aktueller Wert) ein Plus von 21,6 % generieren – gerechnet auf der Basis der Kurse in Frankfurt. Auf drei Jahre (mit einem günstigen Einstiegszeitpunkt im Jahr 2012) konnten die Anleger sogar über 50 % Wertzuwachs erzielen. Wobei aber gerade dieser Wert nicht unverändert in die Zukunft fortgeschrieben werden kann, da sich die Wachstumsraten in Japan auch abflachen können. Die niedrige Gesamtkostenrate von 0,51 % sorgt dafür, dass der Wertzuwachs nicht durch hohe Gebühren geschmälert wird.
Die volkswirtschaftlichen Prognosen der Weltbank gehen von einem Wachstum des realen Bruttosozialproduktes (gerechnet in konstanten Preisen) in Japan von 1,2 im laufenden Jahr 2016 und von 0,9 % im Jahr 2017 aus. Deshalb ist die Wahl des richtigen Einstiegszeitpunktes bei einem ETF auf den Nikkei 225 von außerordentlicher Bedeutung: Anleger könnten einen Kursrücksetzer bzw. eine Kurskorrektur abwarten und dann in einen ETF auf den Index investieren, wenn sich die Wachstumsaussichten aufhellen. Insbesondere wenn ein Einmalbetrag investiert wird und nicht das regelmäßige Ansparen mit dem Cost-Average-Effekt für einen Ausgleich unterschiedlicher Kaufkurse sorgt.
Weiterführende Links
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