Junk-Bonds sind Anleihen, die von Emittenten mit schlechter Bonität begeben werden. Sie sind in der Regel durch überdurchschnittliche Ausfallrisiken und hohe Zinsversprechen gekennzeichnet. Synonym wird oft auch von Ramsch-Anleihen, Schrott-Anleihen oder High Yield Bonds gesprochen.
Ursprünglich umfassten Junk-Bonds vor allem Unternehmensanleihen. Seit aber auch mehr und mehr hochverschuldete Staaten Probleme beim Schuldendienst haben oder sogar teilweise insolvent geworden sind, wird auch bei solchen Staatsanleihen von Junk-Bonds gesprochen. Typische Beispiele sind Griechenland– oder Argentinien-Anleihen.
Höhere Rendite gegen größeres Risiko
Ursprünglich waren Junk-Bonds ein Instrument zur Finanzierung von Unternehmensübernahmen in den USA. Dazu wurden bevorzugt in den 1980er Jahren Dachgesellschaften mit geringer Vermögenssubstanz gegründet, die High Yield-Bonds am Kapitalmarkt begaben und damit die nötigen Mittel zur Finanzierung der beabsichtigten Unternehmenskäufe einsammelten. Später machten auch zunehmend hochverschuldete Unternehmen von der Begebung von High Yield-Bonds Gebrauch, da die Bankenfinanzierung wegen der niedrigen Kreditwürdigkeit an Grenzen stieß.
Junk-Bonds sind deutlich stärker ausfallgefährdet als andere Anleihen. In einer Untersuchung der Ratingagentur Moody’s wurde – bezogen auf den Zeitraum 1982 bis 2010 – für “normale” Unternehmensanleihen ein Ausfallrisiko von 0,06 Prozent pro Jahr ermittelt, bei High Yield-Bonds waren es dagegen 2,8 Prozent – mehr als vierzigmal so viel. Diesem größeren Risiko stehen entsprechend höhere Zinsen gegenüber. Junk-Bonds bieten – ordnungsgemäße Bedienung vorausgesetzt – höhere Renditen als Rentenpapiere mit einwandfreier Bonität. Die Renditedifferenz hängt von der jeweiligen Kapitalmarktlage und Zinssituation ab.
Unterschiedliche Formen von Junk-Bonds
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Junk-Bonds zu klassifizieren und zu differenzieren:
– eine Unterscheidung bezieht sich auf Bonitätsabstufungen innerhalb der Junk-Bonds. Bei Ratings ab CCC und schlechter wird dann von “Real Junk-Bonds” gesprochen, bei – etwas besseren – Ratings ab BBB bis CCC dagegen von “Quality Junk-Bonds”;
– eine andere Differenzierung betrifft den Zeitpunkt der Bonitätsverschlechterung. Sogenannte “geborene Junk-Bonds” sind Anleihen, die von Unternehmen mit von Anfang an schlechter Bonität emittiert wurden. Im Gegensatz dazu sind “fallen Angels” Papiere, die von ursprünglich gut gerateten Unternehmen begeben wurden, bei denen sich aber die Bonität zwischenzeitlich verschlechtert hat.
Ein lohnendes Investment?
Junk-Bonds sind nichts für Anleger, die auf Sicherheit Wert legen. Nicht nur das Ausfallrisiko ist zu berücksichtigen, die Papiere weisen auch deutlich höhere Kursschwankungen auf als erstklassige Anleihen. Besonders in wirtschaftlichen Krisenzeiten muss daher mit erheblichen Kursverlusten gerechnet werden. Während der Finanzkrise brach der High-Yield-Markt zum Beispiel drastisch ein. Junk-Bonds verloren bis zu einem Drittel ihres Wertes.
In der aktuellen Niedrigzinsphase sind Junk-Bonds wegen der etwas höheren Zinssätze relativ stark gesucht. Das hat dazu geführt, dass die Renditedifferenz zu Anleihen mit höherer Bonität geringer geworden ist. Nicht wenige Experten sehen daher eine angemessen Risikoprämie nicht mehr als gegeben an. Wenn Sie dennoch solche Papiere erwerben, sollte dies im Sinne der Risikostreuung als Beimischung zu einem Portfolio erfolgen. Über unseren Depotkonto-Vergleichsrechner können Sie günstige Online-Anbieter und -Broker identifizieren, um entsprechende Transaktionen durchzuführen.
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