Der Bedarf an Infrastruktur ist riesengroß – ob in Deutschland, Europa oder dem Rest der Welt. Traditionell sind Infrastruktur-Investitionen vor allem eine öffentliche Aufgabe. Doch in Zeiten anhaltend knapper Kassen und hoher Staatsverschuldung fällt es dem Staat zunehmend schwer, seine Pflichten zu erfüllen. In Entwicklungs- und Schwellenländern steht von vorneherein fest, dass die öffentliche Hand überfordert ist. Daher werden Infrastruktur-Maßnahmen zunehmend privatisiert – mit neuen Chancen für private Kapitalanlage.
Infrastruktur-Investitionen – einige Besonderheiten
Es existiert eine große Bandbreite an Infrastruktur-Investitionen. Sie reicht vom klassischen Straßen- und Eisenbahnbau, die Errichtung von See- und Flughäfen über den Ausbau von Kommunikationsnetzen und Maßnahmen zur Energieversorgung bis hin zur Schaffung von Einrichtungen des Gesundheits-, Bildungs- und Sozialwesens. Die OECD geht davon aus, dass bis zum Jahr 2030 weltweit ein Bedarf an Infrastruktur-Investitionen in Höhe von 40 Billionen US-Dollar gegeben ist – ein gigantischer Wert. Selbst wenn nur ein kleiner Teil davon über privates Anlagekapital aufgebracht wird, bedeutet das bereits ein großes Investment-Potential.
Infrastruktur-Investitionen sind im Vergleich zu anderen Investitionsvorhaben durch einige Besonderheiten gekennzeichnet. Ein typisches Merkmal ist der in der Regel hohe Kapitalbedarf. Verkehrsprojekte oder Netzausbau sind meist keine Millionen- sondern Milliarden-Vorhaben. Sie erfordern professionelles Projektmanagement, es gibt in der Investitionsphase nicht unerhebliche Planungs- und Kalkulationsrisiken – das Beispiel BER mag dabei ein Extrem sein. Dafür sind Infrastruktur-Projekte im laufenden Betrieb oft recht gut kalkulierbar. Der Betrieb ist in der Regel langfristig angelegt und die Erträge speisen sich vielfach aus Mieten, Mauteinnahmen, Netzgebühren u.ä. – also Zahlungen, die manchmal quasi hoheitlichen Charakter haben und de facto garantiert sind. Wenn ein Projekt also erst einmal erfolgreich abgeschlossen wurde, ist die Rendite vergleichsweise sicher.
Perspektiven auch für Kleinanleger
Viele Infrastruktur-Fonds werden als geschlossene Fonds aufgelegt oder stehen nur institutionellen Investoren wie Versicherungen und Pensionskassen offen. Ein bedeutender Anbieter in diesem Bereich ist die australische Macquarie-Gruppe, die sich weltweit bei Infrastruktur-Finanzierungen engagiert. Es gibt am Markt inzwischen jedoch auch einige infrastrukturbezogene Investmentfomds, die offen sind und sich an ein breites Anlegerpublikum richten. Solche Fonds investieren bevorzugt in Aktien von Unternehmen, die entweder selbst Teil der Infrastruktur sind oder vom Infrastruktur-Ausbau profitieren. Sogar Infrastruktur-ETF sind im Angebot, die sich auf entsprechende ‚Spezial‘-Indizes wie den ‚S&P Global Infrastructure Index‘ beziehen.
Es gibt also durchaus auch für Kleinanleger Möglichkeiten, vom Infrastruktur-Bedarf zu profitieren. Spektakuläre Renditen darf man dabei nicht erwarten, denn Infrastruktur-Investments sind wenig spekulationstauglich. Wer aber auf solide Rendite und langfristige Wertbeständigkeit ausgerichtet ist, sollte über eine Aufnahme in sein Depot durchaus nachdenken.
ETFs oder Fonds am besten über die Börse kaufen
Fonds kann man grundsätzlich direkt von der Fondsgesellschaft erwerben, dabei fällt allerdings ein sog. Ausgabeaufschlag in höhe einiger Prozent an. Um diesen zu vermeiden bzw. beim Kauf von ETFs generell, brauchen Sie einen Broker, der Ihre Order an der Börse durchführt. Wir verwenden dabei und empfehlen auch deshalb aus eigener Erfahrung auf einen günstigen Online-Broker wie OnVista (keine Mindesteinlage) oder CapTrader (5.000 € Mindesteinlage) zu setzten. Weitere günstige Broker finden Sie mit Hilfe unseres Brokervergleiches.
Weiterführende Links
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