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Was sind die Vor- und Nachteile einer Stop Loss Order?

Eine Stop Loss Order ist ein vergleichsweise neuer Order-Typ, der Privatanlegern Möglichkeiten der Kursabsicherung gibt. Diese funktioniert genau umgekehrt wie eine „normale“ Verkaufsorder: Diese würde den Kaufauftrag nur dann ausführen, wenn ein gewisser Mindestkurs überschritten wird. Die Stop Loss Order dagegen löst einen Verkauf aus, wenn ein vom Anleger vorgegebener Kurs unterschritten wird. Damit werden weitergehende Verluste vermieden, was auch in der englischsprachigen Bezeichnung „Stop Loss“ zum Ausdruck kommt. Dabei können Sie auch auf einen Broker zurückgreifen.

Die wesentlichen Vor- und Nachteile dieses Ordertyps sind:

– Mit der Stop Loss Order in die Bärenfalle tappen?

Die Stop Loss Order funktioniert an den allermeisten Handelstagen sehr gut. In den letzten 15 Jahren gab es nur an sehr wenigen Tagen Fehlsignale: Am 11.09.2001 rauschten die Kurse einiger Aktien panikartig in den Keller – um sich danach wieder zu erholen. Ähnliches kann bei einzelnen, dramatischen Nachrichten über ein Unternehmen passieren. Mit dem Stop Loss kann der Anleger dann in eine Bärenfalle tappen: Die Kursverluste zeigen einen beginnenden Abwärtstrend an, sind aber ein Fehlsignal. Der Anleger sichert sich zwar einen Großteil seiner bisher erzielten Gewinne, nimmt aber nicht mehr am folgenden Aufwärtskanal – der durch eine Chartanalyse erkennbar wird – teil. Deshalb ist die Stop Loss Order zwar ein Instrument zur Kurs- und Gewinnsicherung, kann aber auch ein paar Prozentpunkte Endrendite kosten.

– Kein Patentrezept für das perfekte Finden des Limits vorhanden

Unsere Redaktion beschäftigt sich schon seit längerem mit Stop Loss Orders und damit, ob es denn eine mathematisch exakte Zahl gibt, wie diese anzuwenden wäre. Leider gibt es keine absolute Faustregel wie hoch eine Stop Loss Order gesetzt werden sollte. Deshalb ist die Stop Loss Order auch ein bisschen vom Marktgefühl abhängig. Dennoch bietet sie grundsätzlich eine sehr gute Absicherung.

+ Möglichkeit der Absicherung von erreichten Kursgewinnen

Die Idee der Stop Loss Order basiert auf den langjährigen Erfahrungen der Marktteilnehmer, die sich in normalen Börsenzeiten wie folgt zusammenfassen lassen: Die meisten Unternehmen befinden sich operativ im Plus und haben einen positiven Cash-Flow, der sich in einem steigenden Kurs und Dividenden widerspiegelt. KGV und weitere Kennzahlen zeigen nach oben. Für einen dann schleichend eintretenden Kursverlust kann es zwei Gründe geben: Einerseits die üblichen Wellen bzw. Konjunkturzyklen, wenn sich die Konjunkturphase mit einer Stagnation ablöst. Andererseits können es auch technologische Brüche sein – wie bei Nokia (WKN: 870737) im Jahr 2007. Dann gehen die Aktien meist langsam in den Sinkflug über und die Zukunftaussichten, sowie die Kennzahlen verschlechtern sich schleichend.  Ähnliches ist aktuell bei den Energieversorgern zu beobachten: Wer bei RWE (WKN: 703712 ) oder E.ON (WKN: ENAG99) eine Stop Loss Order setzen würde, wie dies bei hier beschrieben wurde, der könnte sich seine Depotsubstanz sichern. Eine Stop Loss Order begrenzt dann diesen Verlust und löst bei dem von Ihnen gewünschten Punkt den Verkaufsauftrag aus. Die Stop Loss Order ist auch eine gute Wahl, wenn ein Geschäftsmodell schleichend durch neue Mitbewerber abgelöst wird und die Aktie keine Höchstkurse mehr erreicht.

+ Kostengünstigkeit und keine zu bezahlenden Aufgelder

Die Stop Loss Order ist eine Auftragsart, die Verluste begrenzt, aber keine neuen Engagements oder Positionen eingeht. Deshalb erhöht sie auch nicht das Risiko oder den Hebel des investierten Geldes, sondern stellt lediglich klar welche Gewinne letztendlich abgesichert werden sollen. Da es auch keinen Herausgeber oder Risikoträger wie bei Aktienoptionen oder Optionsscheinen gibt, kostet die Stop Loss Order auch keine Aufgelder oder Zeitprämien. Damit ist die Stop Loss Order ein ebenso wirksames wie kostengünstiges Werkzeug für die Optimierung der Anlageergebnisse.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Vorteile bei der Stop Loss Order bei weitem überwiegen und sich die Anleger neben der Risikostreuung, börsengehandelten ETFs auch mit dieser Order Art für die gute Geldanlage befassen sollten.

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