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Was ist eine Wachstumsaktie und ist diese für Kleinanleger geeignet?

Bei dem Begriff der Wachstumsaktie handelt es sich um eine stark zusammenfassende Kategorisierung bzw. Einordnung. Diese hat im Gegensatz beispielsweise zu den Begriffen der Stamm- oder Vorzugsaktie nichts mit der konkreten Ausgestaltung von Stimmrechten oder Erfolgsbeteiligung zu tun, sondern ist ein Werturteil der Börsianer. Dieses kommt durch einen Blick auf das Unternehmen, die Branche und auch die Kennzahlen zustande. Wenn Sie also beurteilen möchte, ob eine Wachstumsaktie etwas für Privatanleger ist, dann sollten Sie sich die Anlageziele und Investmentidee dieser Aktie näher ansehen.

Erkennungsmerkmal: Überdurchschnittliche Wachstumsraten und Zukunftsaussichten

Eine Wachstumsaktie ist beinahe das Gegenteil von defensiven, konservativen Investments, die durch einen langsamen und stetigen Wertzuwachs gekennzeichnet sind und im Rahmen der Diversifizierung als stabile Säule in das Depot eingezogen werden. In den Wachstumsaktien hingegen vereinen sich Zukunftsaussichten, -hoffnungen und manchmal auch etwas Spekulation. Wie unterschiedlich und inhomogen diese Gruppe sein kann zeigt ein Bericht aus dem Online-Angebot der FAZ vor etwa 8 Jahren. Damals wurden die Branchen Mobilfunk und Bergbau extensiv von der Redaktion beschrieben. Etwa einen Konjunkturzyklus später würden wohl andere Branchen zu den Wachstumsaktien zählen.

Denken Sie dabei an die Branchen und Unternehmen, die in der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung eine größere Rolle spielen. Einige Beispiele können sehr gut eine Idee davon vermitteln, worum es geht:

  1. Bei der Abspaltung der PayPal-Aktie (WKN: A14R7U) stand insbesondere die Idee im Vordergrund, dass grenzüberschreitende Zahlungen vom klassischen Bankensektor nicht so effektiv, schnell und kostengünstig abgewickelt werden können. Zudem dient das PayPal-Konto Millionen Kunden als eine Art Sicherheitspuffer, weil die Kreditkartendaten dort geschützt sind und nicht an die jeweiligen Händler weitergegeben werden.
  2. Erstaunlicherweise gibt es auch Schnittmengen zwischen Wachstumsaktien und Werten, die vor einigen Jahren noch als konervative Investments galten. Exemplarisch dafür könnte die Nestle Aktie (WKN: A0Q4DC) sein. Diverse Zukäufe im Bereich Lebensmittel beginnend bei San Pellegrino (Mineralwasser), neue Mineralwasser-Produktionsanlagen in den USA (Nestlé Life) und in Indien sowie Kompetenzverstärkungen bei Convenience Food (wie Maggi oder Wagner-Pizza) zeigen den angeschlagenen Wachstumspfad auf.

Wachstumsaktien lassen sich auch nach oben abgrenzen

Auch bei der Trennung zu hoch spekulativen Investments gibt es eine gewisse Grauzone. Diese ist immer bei Technologiesprüngen oder ganz neuen Märkten vergleichsweise hoch: Ein aktuell gefeierter Smartphone-Hersteller wie Apple kann zunehmend Konkurrenz durch Nachahmer bekommen und damit bei einem Umsatzanteil von etwa 1/4 durch Services durchaus bei fallenden Geräteumsätzen den Wachstumspfad verlassen. Deshalb sollten Anleger auch darauf achten, ob sie sich noch im Bereich von Wachstumsaktien bewegen oder schon den hoch spekulativen Bereich betreten.

Zusammenfassend wäre zu den Wachstumsaktien festzuhalten, dass es sich bei diesem Begriff um eine Idee bzw. Kategorisierung handelt und die Zuordnung von Aktien zu Investmentstilen, Rendite- und Risikoerwartung wesentlich vereinfachen kann.

Wir empfehlen übrigens das Handeln von Aktien über einen Online- oder Diskont-Broker, deren beste Angebote für Ihre individuellen Vorstellungen Sie über Vergleichsrechner online finden können.

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