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Was ist eine Bankanleihe?

Bankanleihen zählen zu den festverzinslichen Wertpapieren und sind auch unter dem Begriff Bond bekannt. Konkret handelt es sich dabei um von Banken emittierte Schuldverschreibungen mit einem festen Zins und einer festen Laufzeit. Anders als bei Aktien kaufen Anleger damit keine Firmenanteile, sondern gewähren der Bank, die eine Anleihe ausgibt, einen Kredit. Banken nutzen Bankenanleihen zusätzlich zu kurzfristigen EZB-Darlehen und Interbankengeschäften, um ihre Liquidität zu steigern. Je nach Typus zählen Anleihen zum Fremdkapital, Ergänzungskapital oder Kernkapital einer Bank.

Rendite und Kupon

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, mit Bankenanleihen einen Gewinn zu erwirtschaften: mit Hilfe von Kupons und über die Rendite. Kupons bezeichnen das verbriefte Recht auf eine Zinsausschüttung, die dann erfolgt, wenn ein Unternehmen auch eine Dividende ausschüttet. Da Bankenanleihen festverzinsliche Wertpapiere sind, kann dieser Wert nicht schwanken – im Gegensatz zur Rendite. Sie wird in der Regel in Prozent angegeben und wird beeinflusst von Faktoren wie

  • der verbleibenden Laufzeit
  • der Finanzkraft der Bank und
  • dem Marktzinsniveau.

Für die Rendite bedeutet das: Niedrigzinsphasen lassen auch Bankanleihen für Anleger unattraktiver erscheinen. Geringere Renditen finden sich zudem bei systemrelevanten bzw. multinationalen Banken mit breitem Geschäftsmodell, deren Bonds als quasi sicher gelten. Wer ein höheres Risiko eingeht und Anleihen kleinerer Geldinstitute, von Spezialbanken oder Banken in Krisengebieten (z.B. Griechenland) kauft, wird in der Regel mit höheren Renditen belohnt, muss dafür aber ein höheres Ausfallrisiko in Kauf nehmen.

Bankanleihe-Typen

Wer sich für Bankenanleihen interessiert, sollte sich in jedem Fall auch mit den unterschiedlichen Anleihe-Typen auseinandersetzen, um die richtige Wahl treffen zu können. Zur Wahl stehen grundsätzlich vorrangige und die weit verbreiteten nachrangigen Anleihen, wobei die nachrangigen Anleihen in verschiedene Tier-Anleihen unterschieden werden. Eine genaue Auflistung aller Typen finden Sie hier unter Tier-Anleihen. Auch die sogenannten Genussscheine zählen zu den Tier-Anleihen (genauer: Upper Tier 2-Anleihen). Der jeweilige Typus hat auf zwei Faktoren großen Einfluss: Die Rendite und die Behandlung der Anleger im Falle einer Insolvenz. Dabei gilt: Je höher der Rang in der Gläubigerrangordnung, desto niedriger die Rendite – desto niedriger aber auch das Risiko, im Fall einer Insolvenz einen Totalverlust zu erleiden.

Bankanleihen kaufen

Bankanleihen können einzeln oder in Form von Fonds erworben werden. Für den Einzelkauf empfehlen sich ausschließlich Anleihen sehr großer, breit aufgestellter Banken aus dem mitteleuropäischen Raum, deren Ausfallrisiko als sehr gering einzustufen ist. Zu beachten ist dabei auch die Handelbarkeit: Für Anleihen, die in geringem Umfang emittiert werden, ist es oftmals schwierig, später einen Käufer zu finden. Lautet eine Bankenanleihe auf Euro, was bei europäischen Banken der Fall ist, entfällt darüber hinaus das Fremdwährungsrisiko. Eine höhere Risikostreuung bieten übrigens Fonds, die in Anleihen unterschiedlicher Unternehmen, darunter auch Banken investieren. Zu beachten ist hier, dass das Anlagevermögen des Fonds nicht unter 50 Mio. Euro liegen sollte und Fondsgebühren fällig werden, die die Rendite schmälern.

Sowohl Einzelanleihen von Banken als auch Fonds sind an Börsen handelbar und können beispielsweise über einen Onlinebroker erworben werden. Zu beachten ist dabei, dass Käufer dem Vorbesitzer einer Anleihe einen Stückzins (auch: Marchzins) auszahlen müssen. Damit wird der Anteil am Kupon bezeichnet, der auf den Vorbesitzer entfällt.

Fazit

Unterm Strich gilt: Bankanleihen sind eine relativ sichere Form der Geldanlage, die sich sehr gut dazu eignet, ein Portfolio zu diversifizieren. Zu beachten sind dabei Laufzeiten, Zinssätze, der Anleihe-Typus und natürlich die Wahl der richtigen Bank.

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