Bei Futures handelt es sich im Gegensatz zu den Wertpapiertransaktionen am Kassamarkt (zur sofortigen Lieferung) um Geschäfte, die in die Zukunft gerichtet sind. Allerdings gibt es wesentliche Unterschiede zu den klassischen Optionen, besonders im Hinblick darauf, wie am Abrechnungstag verfahren wird. Wenn Sie sich für gehebelte Investments interessieren, dann sollten Sie sich die Details der Futures näher ansehen!
Unterschied zur Option: Verbindliche Abrechnung oder Wertausgleich am Laufzeitende
Ein Future ist – ähnlich wie eine Option – ein Wertpapiergeschäft, dessen Erfolg bzw. Werthaltigkeit sich an der Kursentwicklung der Zukunft orientiert. Allerdings gibt es einen wesentlichen Unterschied: Die Option gibt dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht, den jeweiligen Basiswert am Laufzeitende zu kaufen bzw. zu verkaufen – wie wir bereits in der Folge 33 – Wie Sie Aktien mit einem Hebel kaufen – berichtet haben.
Der Future hingegen wird am Laufzeitende immer mit der Abrechnung und einer zugehörigen Transaktion abgeschlossen. Den Emissionsbedingungen des Futures können Sie entnehmen, ob diese Zahlung dann als reiner Wertausgleich erfolgt oder ob Sie als Anleger die Aktien tatsächlich geliefert bekommen und bezahlen müssen. Beim Future (long) treten Sie sozusagen als Käufer in der Zukunft auf, beim Future (Put) als Verkäufer in der Zukunft. Wenn Sie die verbindliche Abrechnung – beispielsweise aufgrund der hohen notwendigen Finanzmittel – vermeiden möchten, dann müssten Sie den Future vor dem Laufzeitende verkaufen.
Geldanlagemotiv beim Future
Beim Future, der auch als Future-Kontrakt bezeichnet werden kann, steht das Erzielen eines hohen Hebels im Vordergrund. Wenn Sie eine Position über beispielsweise 100 Aktien des Basiswertes eröffnen möchten, dann können Sie heute entweder diese Aktien am Kassamarkt mit der üblichen Valuta von 2 Tagen kaufen oder aber eine entsprechende Futures-Position zur späteren Lieferung eingehen. Dadurch, dass die Futures während der Laufzeit täglich an der Börse gehandelt werden, bleibt diese Strategie flexibel.
Da Sie beim Future sowohl den Basiswert, als auch das Bezugsverhältnis aus den angegebenen Wertpapieren auswählen können, haben Sie einen direkten Einfluss auf den Hebel und das Risiko des Investments. Das Konstruktionsprinzip des Futures bedeutet, dass Sie durch den Abstand des Bezugspreises vom aktuellen Börsenkurs („am-Geld“, „im-Geld“ oder „aus-dem-Geld“) die Risikoposition des Futures selbst steuern können.
Futures-Notierungen sind derivative Notierungen
Futures sind Derivate, ebenso wie Optionen oder Verträge auf Kursdifferenzen (CFDs): Dies bedeutet, dass sich deren Kurs von der Entwicklung des Basiswertes ableitet und mit diesem in direkter Verbindung steht. Ihr Weg zu einem erfolgreichen Investment bei hoher Risikobereitschaft führt also immer über die Auswahl des Basiswertes, die Meinung ob sich dessen Kurs nach oben oder unten entwickeln wird und dann erst konkret zu dem Future.
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Weiterführende Links
- Vergleichsrechner für Depotanbieter
- Was ist ein Derivat?
- Wie wird der Bund-Future berechnet?
- Was bedeutet Barausgleich beim Optionsgeschäft?
- Was ist der X-DAX?