ETF-Fonds sind Investmentfonds, die an der Börse gehandelt werden. Die englische Abkürzung ETF steht dabei für “exchange traded fund”, also börsengehandelter Fonds. Bei den ETF Fonds handelt es sich dabei um sogenannte Indexfonds.
Was ist ein Indexfonds?
Ein Indexfonds ist ein Investmentfonds, der versucht einen bestimmten Börsenindex möglichst genau nachzubilden. Wichtige Indices sind beispielsweise der DAX, der Dow Jones Industrial, aber auch bestimmte branchenspezifische Indices, Rohstoffindices oder andere.
Das Nachbilden geschieht, indem man in die Wertpapiere, die für die Berechnung des jeweiligen Index herangezogen werden, investiert – und zwar im gleichen Verhältnis wie der Index selbst diese zur Berechnung verwendet. So werden beispielsweise für die Berechnung des DAX die 30 DAX-Unternehmen in unterschiedlicher Weise gewichtet, um den DAX-Wert zu ermitteln. Ein Indexfonds, der sich am DAX orientiert, wird also den Aktienstand in seinem Portfolio so abstimmen, dass er Aktien der DAX-Unternehmen im selben Verhältnis ins Portfolio übernimmt, wie der DAX sie gewichtet. Die Wertentwicklung des Fonds kann aber dennoch vom abgebildeten Index nach oben oder unten mehr oder weniger deutlich abweichen.
Aktiv und passiv gemanagte Fonds
Indexfonds sind in der Regel passiv gemanagt. Das bedeutet, dass kein aktiver Erwerb oder Verkauf von Wertpapieranteilen aus dem Portfolio erfolgt, sondern sich die Zusammensetzung des Fonds immer nur dann ändert, wenn der jeweils abgebildete Index seine Gewichtung ändert, oder einzelne Unternehmen neu für den Index herangezogen oder nicht mehr berücksichtigt werden. Das ist in der Regel aber nur eher selten der Fall.
Bei einem aktiv gemanagten Fonds werden hingegen Anteile gekauft und verkauft, um die Performance des Fonds möglichst hoch zu halten. Der Fondsmanager wird außerdem danach trachten, bei sinkenden Kursen von einzelnen Wertpapieren möglichst eine hohe Anzahl von diesen Papieren im Fonds unterzubringen, um damit die Durchschnittskosten niedrig zu halten. Das nennt man Durschnittskosteneffekt in der Börse, und seine positiven Auswirkungen bei aktiv gemanagten Fonds für die Anleger sollte man durchwegs nicht unterschätzen.
Eine zusätzliche Gewinnmöglichkeit besteht bei aktiv gemanagten ETF’s darin, dass einzelne Anteile des Fonds an andere Marktteilnehmer für begrenzte Zeit verliehen werden können – dadurch erwirtschaftet der Fondsmanager zusätzliche Gewinne für den Indexfonds.
In aller Regel sind ETF Fonds heute aber passiv gemanagte Indexfonds. Aktiv gemanagte ETFs sind eher die Ausnahme.
ETF als Sparplan
Wie beim seltenen Aktiensparen kann man auch bei ETF-Fonds in regelmäßigen Zeitabständen zusätzliche Anteile erwerben, und damit sein Vermögen zu vergrößern. Hier sind die gleichen Kosten und Risiken wie beim Aktiensparen zu beachten, wenn sie auch durch die Streuung, die der Fonds bietet und durch die Auswahl von größtenteils soliden Papieren (für Indices werden nur wirklich bedeutsame Unternehmen herangezogen).
Was man bei einem ETF aber noch zusätzlich berücksichtigen muss, sind die sogenannten systemischen Risiken: die Verkaufspanik in einzelnen Bereichen kann sich möglicherweise auf andere Marktsegmente übertragen. Solche Wirkungen sind nicht immer vorhersehbar und auch nicht vorhersagbar, an der Börse jedoch durchaus gegeben. Dadurch kann besonders bei branchenspezifischen Indices ein massiver Verlust ausgelöst werden.
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