Der Begriff des At-The-Money-Forward kommt aus dem Bereich des Optionshandels. Er bezeichnet die Position eines Kurses einer Option in Bezug auf den Basispreis. Die anderen möglichen Positionen sind dabei „In-the-Money“ und „Out-of-the-Money“. Im deutschen Sprachgebrauch haben sich deutschsprachige Varianten von diesen Begriffen herausgebildet, die den englischen sinngemäß entsprechen:
- IM Geld
- AM Geld
- AUS dem Geld
Moneyness
Die Bestimmung der Position wird in beiden Sprachen einheitlich „Moneyness“ genannt. Moneyness ist eine Kennzahl im Bereich des Optionshandels, die ganz einfach aus dem Quotienten von aktuellem Underlying-Kurs und Basispreis besteht.
Bei den Call-Optionen wird der Kurs durch den Basispreis dividiert, bei den Put-Optionen dagegen der Basispreis durch den Underlying-Kurs.
Call- und Put-Optionen
Bei einer Call-Option erwirbt der Käufer der Option das Recht, einen bestimmten Basiswert zu vorher festgelegten Konditionen und Preisen erwerben zu können. Der Stillhalter (also der Besitzer des Bezugswerts, der eine Call-Option anbietet) erhält dafür eine Prämie.
Ein vereinfachtes Beispiel: der Käufer der Option erhält das Recht, nach einem Jahr eine Tonne Weizen für 150 Euro zu kaufen. Steigt der Weizenpreis auf 200 Euro je Tonne, steigt natürlich die Differenz zwischen dem Einkaufs-Preis und dem möglichen Verkaufspreis. Der Käufer kann seine (mehr wert gewordene Option) nun verkaufen oder selbst ausüben und den Kursgewinn einstreichen. Er rechnet bei der Call-Option also mit steigenden Kursen. Steigen die Kurse des Bezugswerts, steigt auch der Kurs der Call-Option.
Bei einer Put-Option ist es dagegen genau umgekehrt:
Der Käufer erwirbt hier ein Verkaufsrecht. Um das oben genannte Beispiel noch einmal zu verwenden, wäre die Put-Option in diesem Fall das Recht, eine Tonne Weizen (auf dem Papier) für 200 Euro zu verkaufen. Der Vertragspartner ist an diesen Preis zum festgelegten Zeitpunkt gebunden. Sinkt nun der Weizenpreis auf 140 Euro je Tonne, kann der Inhaber der Option die Differenz als Gewinn einstreichen. Bei der Put-Option wird also auf fallende Kurse gesetzt: je mehr der Kurs fällt, desto höher steigt der Kurs der Put-Option.
Aus diesem Grund wird bei der Berechnung der Moneyness einmal der Basispreis durch den Underlying-Kurs dividiert, und einmal der Underlying-Kurs durch den Basispreis.
Aus dem Ergebnis kann man dann auch direkt den prozentuellen Gewinn ablesen: eine Moneyness von 1,20 würde bedeuten, man hat 20 % Gewinn gemacht, eine Moneyness, die kleiner als 1 ist, bedeutet hingegen einen Verlust. (Moneyness von 0,90 würde 10 % Verlust bedeuten).
Die Begriffe „At-the-Money“, „In-the-Money“ und „Out-of-the-Money“ geben dabei ganz allgemein den Bereich an, in dem die Moneyness liegt:
- „In-the-Money“ : die Moneyness ist größer als 1 (also Gewinn)“
- „At-the-Money“: die Moneyness ist gleich 1
- „Out-of-the-Money“: die Moneyness ist kleiner als 1 (also Verlust)
Spot und Forward
Die Begriffe In-, At- oder Out of the Money werden dabei immer mit einem Zusatz gebraucht: nämlich entweder „Spot“ oder „Forward“. Diese Zusätze geben jeweils an, ob man mit dem Kassakurs (Spot Price) oder dem Terminkurs (bei den Optionen auf den Terminmärkten) vergleicht.
Der Basispreis bleibt dabei immer gleich, der Kassakurs kann sich aber ändern und der Terminkurs natürlich erst recht.
Kassakurse werden einmal täglich bekanntgegeben. Er gilt bis zur nächsten Veröffentlichung am nächsten Tag. Die Bekanntgabe erfolgt üblicherweise um die Mittagszeit, meist um 12 Uhr oder 13 Uhr.
Beim Terminkurs ist die Kursermittlung ein sehr komplexes Verfahren, das noch dazu bei den einzelnen Optionsarten unterschiedlich berechnet wird. Der Handel mit Optionen braucht in der Regel sehr viel solide Sachkenntnis, auch was die Bewertungsmethoden angeht.
Wenn der Terminkurs allerdings einmal ermittelt oder erfahren ist, kann man durch die Moneyness sehr einfach erkennen, ob es Gewinn oder Verlust gibt.
Weiterführende Links
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