Der DAX ist für viele an der Börse der zentrale Wert, dem sie viel Beachtung schenken. Eine Berechnung des DAX erfolgt allerdings nur während der festgelegten Börsenzeiten. Um die Entwicklung des Aktienmarkts außerhalb dieser Zeiten zu berechnen, werden deshalb noch andere Werte benötigt. Einer dieser Werte ist der X-DAX.
Börsenzeiten und DAX-Zeiten in Deutschland
Die kontinuierliche Berechnung des DAX beginnt täglich ab 9:00 mitteleuropäischer Zeit (MEZ). Während der Sommermonate wird die mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) verwendet. Die ersten DAX-Werte werden ausgegeben, wenn für alle DAX-Unternehmen Eröffnungskurse vorliegen. Liegen diese Werte nicht spätestens bis 9:03 vor, verwendet man die Schlusskurse des Vortags zur Berechnung.
Um 17:30 MEZ erfolgt die sogenannte Schlussauktion. Für sie gibt es zahlreiche Vorschriften und festgelegte Aktionswege, bis am Ende die Schlusskurse feststehen. Bis zur Schlussauktion erfolgt die DAX-Berechnung seit 2006 im Sekundentakt.
Da der DAX auf den Kursentwicklungen innerhalb des Xetra-Handelssystem, des elektronischen Handelssystems der Deutschen Börse beruht, heißen diese Zeiten in der Fachsprache der Börse auch die „Xetra-Zeiten“.
DAX Berechnung außerhalb der Xetra-Zeiten
Da manche Börsen weltweit noch länger geöffnet sind, muss auch die Entwicklung des DAX außerhalb der Xetra-Zeiten rechnerisch weiterverfolgt werden. Dazu dienen verschiedene Werte.
Der L/E-DAX wird als Wert zwischen 8:00 und 9:00 morgens berechnet, sowie abends zwischen 17:45 und 20:00. Die viertelstündige Verspätung nach der Beginn der Schlussauktion ist darin begründet, dass die Schlussauktion in der Regel je nach Aktienwert und geltenden Vorschriften zwischen 5 und 15 Minuten dauern kann. Ab 17:45, wenn alle Schlussauktionen abgeschlossen sind und die Schlusskurse für den jeweiligen Börsentag feststehen, wird der L/E-DAX dann im Minutenabstand berechnet. Die Abkürzung L/E steht dabei für Late/Early (also früh und spät). Bis 2011 wurde nur ein Late-DAX (L-DAX) berechnet, der heute aber nicht mehr verwendet wird.
Der X-DAX wird dagegen von 8:00 bis 9:00 und von 17:45 bis 22:00 berechnet. Er deckt also auch die Auswirkungen der Aktivitäten der US-Börsen vollständig ab. Bei den Berechnungsverfahren und den Berechnungsgrundlagen gibt es bei beiden Werten – beim L/E-DAX und beim X-DAX allerdings gravierende Unterschiede.
Unterschiede in den Berechnungsverfahren und Zuverlässigkeit
Der L/E-DAX wird genauso wie der DAX berechnet. Wie beim DAX auch werden hier die Kurse der DAX-Unternehmen unterschiedlich gewichtet und fließen in die gleiche Indexformel ein, die auch für die DAX-Berechnung während der Xetra-Zeiten verwendet wird. Als Datenquelle für die Berechnung des L/E-DAX dienen dabei ebenso die Werte der Xetra.
Der X-DAX beruht dagegen auf unterschiedlichen Berechnungsgrundlagen. Grundlage des X-DAX bilden die Preise des DAX-Futures auf der EUREX. Daneben berücksichtigt der X-DAX bei der Berechnung auch zahlreiche andere Werte, unter anderem fließen beispielsweise auch die Referenzzinssätze der EURIBOR bei der Berechnung mit ein.
Als Indikator für die Entwicklung des DAX ist der X-DAX die zuverlässigere Alternative – der L/E-DAX hat für die DAX-Entwicklung eher beschränkte Aussagekraft.
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Weiterführende Links
Was ist der X-DAX?,Anzeige