Beim Home Bias handelt es sich um eine persönliche Einschätzung bzw. ein Verhalten des Anlegers, die es leider verhindern, dass der Anleger die bestmögliche Performance des Depots realisieren kann. Das zusammengesetzte Wort lässt sich frei mit einer Verzerrung oder (positiven) Voreingenommenheit zugunsten der Heimatbörse übersetzen.
Dieser Effekt tritt auf, weil der Anleger sehr viele Informationen über die Unternehmen, die gesamtwirtschaftliche Entwicklungen oder auch neue Produkte und Dienstleistungen quasi frei Haus und zusätzlich auch noch ohne Sprachbarriere geliefert bekommt. Der Anleger kennt sich sehr gut aus und befasst sich wahrscheinlich auch mit der Kursentwicklung des DAX (WKN: 846900), die manchmal sogar von den Medien aufgegriffen wird. Dabei übersieht der Anleger viel zu häufig die dynamische Entwicklung beispielsweise der Schwellenländer oder auch die Erholung in den USA.
Wer den Home Bias vermeiden möchte, der kann sich für ETFs entscheiden, die Indizes anderer Börsen und Märkte abbilden. Und damit die Chancen der Diversifizierung und der Unterschiedlichkeit der Konjunktur- und Börsenzyklen nutzen. Insbesondere bei einer Konjunkturabkühlung oder einer Baisse wirkt sich das Ausdiversifizieren des Home Bias positiv auf die Rendite aus.
ETFs bieten Diversifizierung und die Kurschancen verschiedener Börsen
Mit ETFs steht den Anlegern ein vergleichsweise günstiges und sehr gut überschaubares Instrument zur Realisierung von Wertzuwachspotenzial analog den Indices zur Verfügung. Wir bei DieKleinanleger.com berichteten schon über die Vorteile dieses Geldanlageinstrumentes. Anleger können dabei den Auswahlprozess für den richtigen, passenden ETF in drei Stufen durchschreiten:
1. Persönliche Markteinschätzung bzw. Wahl des passenden Indexes
Informieren Sie sich über die unterschiedlichen Konjunkturaussichten, die wirtschaftliche Lage und die allgemeine Markteinschätzung. Für die private Altersvorsorge, einen langfristigen Sparplan oder auch das Ansparen mit hoher Rendite sind im Wesentlichen die Zukunftsaussichten entscheidend: Wo wird Wohlstand in der Zukunft geschaffen und welche Märkte können davon profitieren? Wer in Europa hohe Wachstumsperspektiven sieht, der könnte sich über ETFs mit Schwerpunkt Europa informieren und damit den Home Bias für deutsche Börsen etwas reduzieren. Wer als Anleger davon überzeugt ist, dass sich der Vorsprung der USA in Hochtechnologiebereichen und im Finanzwesen auch in Rendite auszahlen wird, der könnte einen ETF wählen, der den amerikanischen Markt übergewichtet.
2. Vergleich verschiedener ETFs – Suche des am Besten passenden Fonds
In einem zweiten Schritt könnte sich der Anleger bei einem Discont- oder Online-Broker, welchen Sie am besten über Vergleichsrechner ausfindig machen, über ETFs informieren, deren Gebühren möglichst gering sind und bei denen vielleicht sogar ein ausgabeaufschlagfreier Sparplan angeboten wird. Bei der Onvista Bank und ähnlichen renommierten Anbietern findet sich eine interessante Zusammenstellung möglicher ETFs. Zwei oder drei gute, passende ETFs könnten dann anhand ihrer „technischen“ Daten wie Gesamtkostenrate (TER), bisheriger Performance und auch einem unabhängigen Rating (wie FERI oder Mornigstar) verglichen werden.
3. Höhere Rendite als bei festverzinslichen Wertpapieren vereinnahmen
ETFS partizipieren so weitgehend wie möglich an der Aufwärtsbewegung der Märkte. Da es aber in einzelnen Märkten kurzfristig zu Schwankungen kommen kann, sind diese eher für die langfristige Anlage geeignet und haben ein erhöhtes Risiko gegenüber den – inzwischen beinahe unverzinsten – Sparbüchern. Aller Wahrscheinlichkeit nach lässt sich mit den ETFs eine hohe Rendite erzielen und damit ein Vermögen aufbauen.