Der Aktienindex MSCI World spiegelt die Kursentwicklung von Aktien aus insgesamt 23 Industrieländern (“Developed Markets”) wider. Er wird von dem in New York ansässigen, international tätigen Finanzdienstleistungsunternehmen Morgan Stanley Capital International in drei verschiedenen Varianten – als Kursindex sowie als Performanceindex mit beziehungsweise ohne Berücksichtigung von Quellensteuern – berechnet. Wenn Börsianer oder Finanzjournalisten von “dem MSCI World” sprechen, ist damit meist der Kursindex gemeint. Der MSCI World Index zählt zu den bedeutendsten Aktienindizes weltweit und umfasste per 30. November 2015 insgesamt 1.643 Titel, die aus Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Hongkong, Irland, Israel, Italien, Japan, Kanada, den Niederlanden, Neuseeland, Norwegen, Österreich, Portugal, Singapur, Spanien, Schweden, der Schweiz sowie den USA stammen. Die im Index enthaltenen Aktien repräsentieren 85 Prozent der streubesitzadjustierten Marktkapitalisierung in diesen Ländern.
Gewichtung von Ländern und Branchen im MSCI World Index
Nach Ländern differenziert, machen Aktien aus den USA mit einem Anteil von knapp 59 Prozent die größte Position innerhalb des MSCI World aus, gefolgt von Japan und Großbritannien mit Anteilen von rund 8,8 Prozent beziehungsweise rund 7,6 Prozent. Frankreich und die Schweiz sind zu rund 3,8 Prozent beziehungsweise rund 3,5 Prozent im Index vertreten. Aufgrund der starken Gewichtung von US-amerikanischen Aktien wird die Entwicklung des Index stark durch die Entwicklung der Aktienmärkte in den USA beeinflusst. Die am stärksten gewichtete Branche sind Finanzwerte, die gut ein Fünftel des Index stellen. Anteile zwischen zehn und fünfzehn Prozent entfallen jeweils auf IT-, Konsumgüter-, Lebensmittel-, Health Care- und Industrietitel. Energie- und Werkstofftitel sowie Telekommunikationsdienstleister sind mit Anteilen zwischen drei und sieben Prozent im MSCI World präsent.
Den MSCI World Index als Benchmark nutzen – aber richtig!
Aufgrund der Tatsache, dass der MSCI World Index die Aktienmarktentwicklung der führenden Industrienationen der Welt abbildet, wird er häufig als Benchmark für weltweit investierende Aktienfonds verwendet. Anleger sollten allerdings sehr genau hinsehen, wenn der MSCI World als Vergleichsindex herangezogen wird, denn nicht selten werden dabei methodisch nicht haltbare Vergleiche angestellt. Will man beispielsweise die Wertentwicklung eines bestimmten, global investierenden Aktienfonds mit dem MSCI World vergleichen, dann ist der Vergleich nur dann wirklich aussagefähig, wenn der Kurschart des Aktienfonds dem MSCI World Kursindex bzw. Price Index gegenübergestellt wird. Auch ein Vergleich des Performancecharts des Fonds mit dem MSCI World Performanceindex bzw. Gross Dividend Total Return Index ist möglich. Im Unterschied dazu führt die häufig anzutreffende Gegenüberstellung des MSCI World Kursindex mit dem Performancechart eines Aktienfonds zu keiner sinnvollen Aussage, denn in den Performancechart des Fonds fließen Dividendenzahlungen mit ein, in den MSCI World Kursindex dagegen nicht. Bei einem solchen Vergleich würde deshalb der Aktienfonds tendenziell immer besser abschneiden als bei einem methodisch sauberen Vergleich. Dabei ist zu beachten, dass die Performance eines Aktienfonds in der Regel dadurch gemindert wird, dass vom Anteilswert Gebühren abgezogen werden. Diese Gebühren sind jedoch in keiner Weise mit den Dividenden in eine vergleichbare Kategorie einzuordnen, weshalb es auch methodisch unzulässig ist, die Dividenden bei der Analyse der Entwicklung eines Fonds zu berücksichtigen, beim zum Vergleich herangezogenen Welt-Aktienindex jedoch nicht.
Einige Meilensteine in der Geschichte des MSCI World Index
Der MSCI World Index ist am 31. März 1986 aufgelegt worden, wurde jedoch über dieses Datum hinaus zurückgerechnet, um langfristige Vergleiche anstellen zu können. Im Zusammenhang mit dem “Schwarzen Montag” am 19. Oktober 1987 brach der Index bis zum 26. Oktober 1987 um 23,7 Prozent bis auf 378,35 Punkte ein. Die Marke von 500 Punkten wurde erstmalig am 10. Januar 1989 überschritten; am 10. Februar 1998 notierte der Index dann erstmals bei mehr als 1.000 Punkten. Am 27. März 2000 stieg der MSCI World auf einen Höchststand von 1,448,76 Punkten, was einem Gewinn von 282,9 Prozent seit Oktober 1987 entsprach. Nach dem Platzen der Dotcom-Blase und den Terroranschlägen am 11. September 2001 in New York verlor der Index rund die Hälfte seines Wertes, bis er am 12. März 2003 einen Tiefstand von 710,79 Punkten erreichte. In den folgenden Jahren kam es wieder zu einem deutlichen Anstieg auf mehr als 1.600 Punkte, bis der Index im Zuge der internationalen Finanzkrise ab 2008 erneut deutlich Einbußen hinnehmen musste. Am 9. März 2009 fiel der MSCI World auf einen Tiefststand von 688,64 Punkten und notierte damit um mehr als 59 Prozent unter seinem Stand vom 31. Oktober 2007. Ab 2009 setzte eine erneute Erholung ein, bis die Eurokrise und die globale Konjunkturabkühlung am 2011 wieder für deutlich nachgebende Kurse an den Aktienmärkten sorgten. Im Rahmen der anschließenden Aufwärtsbewegung überschritt der Index dann im Mai 2014 zum ersten Mal die Marke von 1.700 Punkten.
In den MSCI World können Sie übrigens mittels der ISIN oder WKN, die Sie hier einsehen können, über die Börse kaufen. Wir empfehlen dazu auf günstige Diskont-Broker wie CapTrader (4.000 Euro Mindesteinlage) oder OnVista (keine Mindesteinlage) zurückzugreifen. Weitere Broker-Angebote finden Sie mit Hilfe unseres Vergleichsrechners bzw. mit Hilfe unserer Top-3 am Ende des Artikels.
Weiterführende Links
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