Der Euro Stoxx 50 ist ein Kursindex, der den Durchschnittskurs von fünfzig großen Unternehmen der Euro-Zone abbildet. Er dient damit als Indikator für die Börsenentwicklung im Bereich der europäischen Einheitswährung und besitzt hier ähnliche Bedeutung wie der DAX für den deutschen Aktienmarkt.
Der Euro Stoxx 50 – das Konstruktionsprinzip
Der Euro Stoxx 50 wird seit 1998 durch die Stoxx Ltd. in Zürich ermittelt, ein Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Börse und der Schweizer SIX Group. Die Auswahl der in den Index einbezogenen Unternehmen orientiert sich an der jeweiligen Marktkapitalisierung im Streubesitz. Sie ist auch für die Gewichtung der Werte im Index maßgeblich, wobei das maximale Einzelgewicht bei zehn Prozent liegt. Diese Grenze ist aber eher theoretisch. Keiner der derzeitigen Euro Stoxx 50-Werte erreicht sie auch nur annähernd. Die Indexzusammensetzung wird einmal jährlich – im September – überprüft und ggf. angepasst.
Beim derzeitigen Euro Stoxx 50 dominieren Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland oder Frankreich. 33 der 50 Werte sind hier ansässig. Die übrigen Titel stammen aus den Niederlanden (5), Spanien (5), Italien (5), Belgien (1) und Irland (1). Branchenmäßig decken die Unternehmen ein breites Spektrum ab. Schwerpunktbranchen sind Banken und Versicherungen, Konsumgüterindustrie, chemische Industrie, Technologie, Telekommunikation, Energieförderung und -versorgung sowie Automobile. Die deutschen Unternehmen mit den drei höchsten Anteilen sind Siemens, Bayer und BASF. Ihr Gewicht macht zusammen gut zwölf Prozent aus.
Die Indexbasis wurde auf den 31. Dezember 1991 mit einem Ausgangswert von 1.000 Punkten festgelegt. Für frühere Jahre bis 1986 liegen auf dieser Grundlage Rückrechnungen vor. Der Euro Stoxx 50 wird sowohl als Performance-Index als auch als Kursindex ausgewiesen. Der Kursindex ist ein echter Kurs-Durchschnittswert, während beim Performance-Index die Wiederanlage von Dividendenausschüttungen unterstellt wird. Er ist eher ein Indikator für den Anlageerfolg. Wenn vom Euro Stoxx 50 gesprochen wird, ist üblicherweise der Kursindex gemeint – anders als beim DAX, bei dem man sich meist auf den Performance-Index bezieht.
ETF auf den Euro Stoxx 50 – Abbild der Börsenentwicklung im Euro-Raum
Es gibt inzwischen auch eine Reihe von börsengehandelten Indexfonds, die sich auf den Euro Stoxx 50 beziehen. Solche Exchange Traded Funds – kurz ETF – erwerben Wertpapiere in genau der Zusammensetzung, in der sie im jeweiligen Referenzindex – beispielsweise dem Euro Stoxx 50 – enthalten sind. Sie eignen sich daher gut, um auch mit überschaubaren Beträgen in einen ganzen Markt zu investieren und breite Risikostreuung zu betreiben. ETF, die den Euro Stoxx 50 als Bezugsgrundlage haben, sind ein sinnvolles Instrument für Anleger, die gezielt an der Börsenentwicklung in den wirtschaftsstärksten Mitgliedsländern der Euro-Zone partizipieren wollen.
Ein vergleichbares Konzept wie der Euro Stoxx 50 verfolgt übrigens der ebenfalls von der Stoxx Ltd. publizierte Stoxx Europe 50. Hier werden jedoch auch europäische Unternehmen außerhalb der Euro-Zone berücksichtigt. Dabei kommen vor allem britische und – in geringerem Umfang – Schweizer Unternehmen stärker zur Geltung.
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