Was ist das CAPM (Capital-Asset-Pricing-Modell)?

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Was ist das CAPM (Capital-Asset-Pricing-Modell)?

Das Capital-Asset-Pricing-Model – kurz CAPM – ist ein Modell, das die Preisbildung auf Wertpapiermärkten erklärt. Es wurde in den 1960er Jahren von William F. Sharpe und anderen entwickelt. Seine Grundlage bildet die ein gutes Jahrzehnt zuvor von Harry M. Markowitz erarbeitete Portfoliotheorie. Das CAPM gilt bis heute als richtungweisend für die marktkonforme Bewertung von Wertpapieren.

Im Unterschied zu anderen Gleichgewichtsmodellen in der Volkswirtschaftslehre, die den Preis in Abhängigkeit von Angebot und Nachfrage erklären, setzt das CAPM die Rendite – als Preis für ein Wertpapier-Investment – in Beziehung zum (Markt-)Risiko. Es ist in diesem Sinne ein eindimensionales Erklärungsmodell. Es gibt inzwischen einige Weiterentwicklungen wie zum Beispiel das Drei-Faktoren-Modell von Fama/French, die auch noch andere Einflussgrößen berücksichtigen. Sie stellen aber meist nur CAPM-Verfeinerungen dar.

Einige idealtypische Annahmen

Wie viele Modelle in der Volkswirtschaftslehre geht auch das CAPM von idealtypischen Annahmen aus, um seine Aussagen ableiten zu können. Dazu gehören insbesondere

  • das Vorliegen eines vollkommenen Kapitalmarktes
  • normalverteilte Wertpapierrenditen;
  • homogene Anlegererwartungen;
  • Risikoaversion – das heißt, Anleger ziehen bei zwei Anlagealternativen mit gleicher Renditeerwartung, aber unterschiedlichem Risiko immer die risikoaärmere Möglichkeit vor.

Das Modell geht ferner davon aus, dass es neben risikobehafteten Wertpapieranlagen auch eine risikofreie Anlagemöglichkeit gibt. In der Realität können dies beispielsweise kurzfristige Staatsanleihen erstklassiger Bonität sein.

Optimales Marktportfolio im Marktgleichgewicht

Die Idee des CAPM ist, dass es im Marktgleichgewicht ein optimales Marktportfolio gibt, in dem alle gehandelten Wertpapiere entsprechend ihrem Verhältnis zum Marktrisiko enthalten und „richtig“ bewertet sind. Anleger halten dann entsprechend ihrer persönlichen Risikoneigung bzw. -aversion eine Kombination aus der risikofreien Anlage und dem Marktportfolio. Die bei unterschiedlichen Kombinationen erzielbaren Renditen in Abhängigkeit vom Marktrisiko lassen sich grafisch mit Hilfe der Kapitalmarktlinie darstellen.

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Die Bewertung eines einzelnen Wertpapiers

Die Bewertung eines einzelnen Wertpapiers erfolgt dann anhand des Zusammenhangs zwischen dem einzelnen Wertpapierrisiko und dem allgemeinen Marktrisiko nach folgender Formel:

Ri = Rf + ? X (Rm – Rf)

Ri = erwartete Rendite des Wertpapiers
Rf = Rendite der risikofreien Anlage
Rm = erwartete Rendite des Marktportfolios
? = Betafaktor

Auch dieser Zusammenhang lässt sich grafisch über die sogenannten Wertpapierlinie abbilden.

Die Formel kann wie folgt interpretiert werden: bei marktkonformer Bewertung setzt sich die zu erwartende Rendite eines Wertpapiers aus dem Zinssatz für risikofreie Anlagen zuzüglich eines wertpapierindividuellen Risikozuschlags zusammen. Dieser Risikozuschlag wird zum einen durch die Risikoprämie für das allgemeine Marktrisiko (Rm – Rf) bestimmt, zum anderen durch den sogenannten Betafaktor ?. Er ist wertpapierabhängig und gibt das Ausmaß des statistischen Zusammenhangs zwischen dem Wertpapierrisiko und dem allgemeinen Marktrisiko wieder. In dem Betafaktor wird nur das sogenannte systematische Risiko berücksichtigt, das sogenannte unsystematische Risiko kann dagegen durch Portfoliobildung wegdiversifiziert werden und wird daher nicht über den Markt entlohnt. Je größer der Betafaktor ist, umso höher der Risikozuschlag. Die risikofreie Anlage hat dabei ein ? von Null, das Marktportfolio ein ? von eins.

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