Beim Value at Risk handelt es sich um einen Wert zur Risikomessung, der die Verlustwahrscheinlichkeit innerhalb eines bestimmten Zeitraumes in Beziehung setzt zu dem Gesamtverlust einer Position in einem Wertpapierdepot oder ähnlicher Aktiva mit veränderlichen Kurswerten oder Bewertungen. Der Begriff des Value at Risk ist auch in der breiten Öffentlichkeit sehr häufig zu finden, der inzwischen für die Großbanken verwendete Stresstest baut in seiner Betrachtungsweise direkt auf den Ideen des Value at Risk auf. Deshalb lohnt sich ein Blick auf die Details, auch wenn die dahinter stehenden mathematischen Formeln sehr schwierig in die Form eines Textes zu gießen sind.
Zudem können Sie aus der Risikobetrachtung einige interessante Schlussfolgerungen auch für die Festlegung der Werte des eigenen Depots mitnehmen, wie hier detailliert nachgelesen werden kann.
Die Formel verbindet die Wahrscheinlichkeitsrechnung mit Zukunftserwartung
Der Kernbestandteil der Value-at-Risk-Betrachtung ist eine Wahrscheinlichkeitsrechnung: Die Veränderung des Wertes einer Position ist nicht zu 100 % prognostizierbar, mit einer bestimmten (geringen) Wahrscheinlichkeit kann ein Kursverlust um einen jeweils betrachteten Prozentwert innerhalb des Betrachtungszeitraumes stattfinden. Diese Rechnung geht davon aus, dass es ein höherer Kursverlust im Normalfall umso unwahrscheinlicher wird, je höher dieser Kursverlust von dem aktuellen Kurs entfernt ist.
Hauptanwendungsbereiche des Value at Risk
Das Value at Risk wird hauptsächlich als Risikokennzahl bzw. für die Berechnung von Szenarien eingesetzt: Um wie viel Prozent bzw. welchen Wert in Euro sinkt ein Depot mit welcher Wahrscheinlichkeit lauten die Fragen, die sich institutionelle Investoren stellen, um die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens immer erhalten zu können. Ähnliche Berechnungen sind aus Depots mit umfangreichen Positionen aus festverzinslichen Wertpapieren bekannt.
Eine weitere Anwendung ist die Steuerung der Bilanzkennzahlen hinsichtlich der Refinanzierung von Finanzinstituten: Da hier eine Zahlungsfähigkeit zu jeder Zeit gegeben sein muss, müssen die entsprechenden Value at Risk bzw. Wertberichtigungskennzahlen detailliert berechnet werden und die entsprechenden Sicherungspuffer sollten über die reinen Eigenkapitalanforderungen hinaus eingezogen werden können.
Für den Privatanleger ist das hoch komplizierte Value-at-Risk-Modell nicht als mathematische Formel anwendbar. Allerdings erfüllt die theoretische Idee ihren Zweck, wenn Sie auf die Risikostreuung und die Korrelation verschiedener Geldanlagen achten: Die Diversifikation senkt schließlich die Eintrittswahrscheinlichkeit und verbessert damit die Risikoposition bei ansonsten gleichem Gesamtwert eines Depots.
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Weiterführende Links
- Vergleichsrechner für Depotanbieter
- Valuefonds
- Was ist Value Investing?
- Banksparplan oder Aktienfonds?
- Was ist ein ETF-Sparplan?