Das Theta, der achte Buchstabe des griechischen Alphabets, wird in der Finanzmathematik als Kurzzeichen für den sogenannten Zeitwertverfall verwendet. Es findet beim Investieren damit vor allem im Bereich des Optionsscheinhandels Verwendung.
Zeitwert
Eine Option bedeutet bekanntermaßen das Recht, eine bestimmte Menge des Basiswerts zu einem bestimmten Zeitpunkt oder innerhalb eines bestimmten Zeitraums der Option zu verkaufen. Der Kurs für den Verkauf (also der Basispreis der Option) ist dabei festgelegt.
Für den Kauf/Verkauf-Preis einer Option ist aber noch ein anderes Kriterium ausschlaggebend. Es zählt nicht nur der sogenannte innere Wert einer Option, sondern auch der sogenannte Zeitwert.
Mit dem Zeitwert wird jener Anteil beziffert, der die Chance ausdrückt, dass sich ein Kurs in die gewünschte Richtung bewegt. (Je nach Option kann das ja verschieden sein – bei Put-Optionen ist ein fallender Kurs gewünscht, bei Call-Optionen dagegen ein steigender).
Je näher es nun zum Ende der Laufzeit hin geht, desto geringer wird die Chance auf massive Kursbewegungen, die dem Inhaber der Option einen hohen Gewinn ermöglichen. Je geringer die Restlaufzeit, desto geringer damit also auch der Zeitwert der Option (das Theta, in der Fachsprache).
Umgekehrt ist der Zeitwert einer Option hoch, wenn noch viel von der Laufzeit übrig ist. Beträgt die Laufzeit der Option noch mehrere Monate, können noch deutliche Kursveränderungen auftreten – die Chance auf Gewinn ist damit höher.
Zeitwertverfall
Der Verfall des Zeitwerts (also das Abnehmen des Zeitwerts mit abnehmender Restlaufzeit) wird bei Optionen als progressiv zunehmend betrachtet. Damit kann man diesen Verfall als berechenbar ansehen – für die Berechnung wird dabei allerdings das Prinzip c.p. (ceteris paribus) angenommen.
Ceteris paribus bedeutet, dass man bei der Berechnung davon ausgeht, dass sich nur die Laufzeit um die angenommene Zeitspanne verkürzt, alle anderen Faktoren dagegen aber gleich bleiben. Diese Annahme ist nicht praxisnah, ermöglicht aber die Berechnung eines kontinuierlichen Werteverfalls.
In der Praxis werden beim Zeitwertverfall immer wochenweise Werte angegeben, mit jeder weiteren Woche, die sich die Option dem Ende der Restlaufzeit nähert, verfällt also der Wert um einen bestimmten, bezifferten Prozentsatz. Diesen Prozentsatz, um den sich der Zeitwert verringert, bezeichnet man als Theta-Faktor.
Am Ende der Laufzeit einer Option erreicht ihr Zeitwert immer den Wert 0 (da es zum Ende der Laufzeit – klarerweise – keine Chance mehr gibt, Gewinn zu erwirtschaften).
Unterschiedliche Auswirkungen
Bei Optionsscheinen, die „am Geld“(at-the-money) liegen, wirken sich die Zeitwertverluste stärker aus, als bei Optionen, die out-of-the-money oder in-the-money liegen.
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Weiterführende Links
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