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Was bedeutet Hausse?

Bei einer Hausse handelt es sich um eine Börsenphase in der sich die Kurse eines Marktes in einer Aufwärtsbewegung befinden, das entsprechende Chartsignal also einen stabilen Aufwärtstrend signalisiert. Dabei gibt es leider keine exakte Definition, ab wie viel Prozent Kurssteigerung man von einer Hausse spricht. Es ist also kein technischer Begriff, sondern hat eher mit einer Markteinschätzung zu tun.

Die Hausse spiegelt sich in verschiedenen Indikatoren wider, die ein solides Fundament für eine wirkliche Hausse darstellen:

  • Geldanlagen und Wirtschaft genießen hohe öffentliche Aufmerksamkeit
    Die Börsenhausse wird meist von einer steigenden öffentlichen und medialen Aufmerksamkeit begleitet. Die Börse ist oftmals ein Frühindikator für eine allgemeine wirtschaftliche Entwicklung und deshalb gibt es erste Indikatoren wie steigende Auftragseingänge oder eine höhere Zahl offener Stellen, die einen Hinweis auf das Entstehen einer Hausse geben. Zudem sind die Unternehmen mit Innovationen und neuen Geschäftsmodellen im Gespräch, die eine sich anbahnende gute wirtschaftliche Entwicklung ankündigen.
  • Anzahl der gestiegenen Aktien im Index vs. Anzahl der gesunkenen Aktien im Index
    Der DAX kann – theoretisch – auch enorm steigen, wenn nur drei oder vier Aktien von Großunternehmen mit einem hohen Anteil im Index einen Kurssprung hinlegen. Dann würde man von einer Branchenhausse oder einem Anstieg beispielsweise von Technologie- oder Autowerten sprechen. Wenn aber beispielsweise bei den 30 DAX-Werten 20 oder mehr Werte steigen, dann ist es sehr klar eine echte Hausse des Gesamtmarktes.
  • Zahlenwerke der Unternehmen zeigen ein “Plus”
    In den letzten Jahren haben sich die Regeln zu den Veröffentlichungspflichten der Unternehmen nachhaltig verändert. Inzwischen reicht es nicht mehr, einmal im Jahr einen Geschäftsbericht herauszugeben und ein paar Zwischenberichte anzufertigen. Inzwischen muss jedes Ereignis, welches kursrelevant werden könnte unmittelbar und gleichzeitig der gesamten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Die Eröffnung neuer Fabriken, Kapazitätserweiterungen oder auch die Ankündigung von neuen Produktlinien gehören unmittelbar zu einer Hausse dazu. Und sind ein deutliches Signal dafür, wann es sich um eine wirkliche Hausse handelt.
  • Linguistische Analyse bzw. verwendete Begriffe im Wirtschaftsteil und in Fachmedien
    Die steigenden Kurse einer Hausse spiegeln sich sogar in der Tageszeitung und in den Fachmedien bis hin zu den Fernsehnachrichten wider. Dann ist die Rede vom “beginnenden Aufschwung”, von einem “besseren Konsumklima”, einem steigenden Einkaufsmanagerindex und ähnlichen Redewendungen. Da sich die Grundstimmung der Investoren letztendlich auf die Wirtschaft und das Entstehen einer Hausse auswirkt reicht das tägliche Lesen aus die Hausse zu erkennen. Wenn Sie mit einer Kombination aus Beobachtung von Zahlen und der allgemeinen Stimmung arbeiten, dann bekommen Sie mit der Zeit ein Gefühl für die Märkte und deren wahrscheinliche Entwicklung. Dann ist das Risiko viel geringer, dass Sie in eine Bullenfalle hineintappen. Wer über einen Broker investiert, sollte sich mit diesem austauschen. Die besten Broker-Angebote finden Sie übrigens über unseren Depotkonto-Vergleichsrechner.
  • Bewertungen nicht im historischen Höchstbereich
    Einer der zuverlässigsten Indiakotren für eine Hausse bleiben die Kennzahlen der Aktien. Befinden sich die KGV-Werte auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau und steigen die Gewinne an, dann wird es höchstwahrscheinlich eine stabile Aufwärtsbewegung geben. Diese Hausse ist kennzahlenbedingt und kann durchaus einen neuen Konjunkturzyklus mit steigenden Kursen einleiten.

 

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