Was bedeutet Börsenkapitalisierung von Unternehmen?

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Was bedeutet Börsenkapitalisierung von Unternehmen?

Die Börsenkapitalisierung eines Unternehmens – oft auch als Marktkapitalisierung oder Börsenwert bezeichnet – stellt den Marktwert eines börsennotierten Unternehmens dar. Sie lässt sich errechnen, indem die Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien des Unternehmens mit dem aktuellen Aktienkurs multipliziert wird. Nicht berücksichtigt werden dabei eigene Aktien, die das Unternehmen selbst im Bestand hält. Hat ein Unternehmen beispielsweise insgesamt zwei Millionen Aktien ausgegeben und hält davon 150.000 im eigenen Bestand, dann ergibt sich bei einem aktuellen Börsenkurs von 45 Euro je Aktie eine Marktkapitalisierung von 83,25 Millionen Euro.

Was Anleger über die Entwicklung der Marktkapitalisierung wissen sollten

Für die richtige Interpretation der Marktkapitalisierung eines Unternehmens sind verschiedene Faktoren von Bedeutung. Zum einen ist zu berücksichtigen, dass die Aktien einer Aktiengesellschaft das Eigenkapital dieser Gesellschaft repräsentieren. Bei der Börsenkapitalisierung handelt es sich demzufolge um den aktuellen Marktwert des Eigenkapitals eines Unternehmens, der durchaus von einem mithilfe anderer Bewertungsmethoden ermittelten Unternehmenswert abweichen kann.

Da die Börsenkapitalisierung maßgeblich durch den Aktienkurs bestimmt wird, ist sie auch in starkem Maße durch diejenigen Einflussfaktoren geprägt, die die Aktienkursentwicklung beeinflussen. Dazu zählen insbesondere die Erwartungen von Analysten und Aktienmarktteilnehmern hinsichtlich der künftigen Ertragskraft des Unternehmens. Anders als bei einer klassischen Unternehmensbewertung kann die Marktkapitalisierung auch durch allgemeine Euphorie oder Skepsis der Akteure an den Aktienmärkten beeinflusst werden, auch wenn diese mit der Geschäftsentwicklung des betreffenden Unternehmens in keinem unmittelbaren Zusammenhang steht.

Weiters hat auch die Aktionärsstruktur einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Entwicklung der Börsenkapitalisierung. So kann sie beispielsweise bei einem Unternehmen, dessen Aktien sich nur zu einem geringen Teil im Streubesitz befinden, deutlich stärker schwanken als bei einem anderen, sonst gleichen Unternehmen mit einem hohen Streubesitzanteil. Dies erklärt sich dadurch, dass bei geringem Streubesitz die durchschnittlichen Börsenumsätze der betreffenden Aktie in der Regel deutlich niedriger sind, sodass schon wenige Transaktionen mit geringen Volumina ausreichen, um überproportionale Kursausschläge nach oben oder unten auszulösen.

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Wichtige Kennziffer für institutionelle Investoren und die Zusammensetzung von Aktienindizes

Die Markt- oder Börsenkapitalisierung von Unternehmen ist bei vielen Aktienindizes eines der zentralen Kriterien für deren Zusammensetzung. Allerdings wird dabei in der Regel nur die sogenannte Streubesitz-Marktkapitalisierung zugrunde gelegt, die sich von der gesamten Marktkapitalisierung dadurch unterscheidet, dass die in den Händen von Großaktionären befindlichen Aktien bei der Berechnung nicht berücksichtigt werden.

Auch für die Investitionsentscheidungen vieler institutioneller Investoren ist die Börsenkapitalisierung von großer Bedeutung. So investieren große Aktienfonds beispielsweise nur in Aktien von Unternehmen, die eine hohe Marktkapitalisierung aufweisen, sodass der Erwerb und der Verkauf der Aktie auch bei größeren Tranchen nur moderate Auswirkungen auf den Aktienkurs hat. Hinzu kommt noch ein weiterer Aspekt: Je höher die Marktkapitalisierung ist, umso größer ist auch die Zahl der potenziellen Investoren für die betreffende Aktie – und umso lohnender ist es für Banken und Research-Anbieter, dass sich deren Analysten eingehend mit dem betreffenden Unternehmen beschäftigen, was wiederum für eine stärkere Wahrnehmung am Markt sorgt. Umgekehrt gibt es Unternehmen, die grundsätzlich ertragreich und insofern für Investoren attraktiv sind, aber allein aufgrund ihrer geringen Marktkapitalisierung unterhalb der Wahrnehmungsschwelle größerer institutioneller Investoren bleiben.

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