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Was bedeutet Alpha beim Aktieninvestment?

Wenn im Zusammenhang mit Aktieninvestments von Alpha die Rede ist, dann ist das keine Anspielung auf ein eventuell überdurchschnittlich ausgeprägtes Selbstbewusstsein eines Fondsmanagers oder auf dessen schnittigen italienischen Sportwagen. Vielmehr geht es darum, inwieweit sich ein Fonds besser entwickelt hat als die jeweilige Benchmark – oder um wie viel er mit seiner Performance hinter dieser zurückgeblieben ist. Diese Information kann Anlegern wichtige Anhaltspunkte für ihre Investitionsentscheidungen geben.

Woher kommt die Performance?

Um zu verstehen, was im Zusammenhang mit der Wertpapieranlage unter dem Begriff Alpha verstanden wird, ist es zunächst sinnvoll, sich einmal die Zusammensetzung der Rendite zu verdeutlichen, die ein Anleger mit einer Investition in einen bestimmten Vermögensgegenstand erzielt. Sie kann aus unterschiedlichen Quellen stammen. Zum einen kann das Investment dem Anleger Erträge in Form von Mieten, Zinsen, Dividenden oder Veräußerungsgewinnen bringen und zum anderen können Wertsteigerungen beziehungsweise -verluste entstehen, wenn die Preise für die betreffenden Vermögensgegenstände am Markt steigen oder fallen. Ein Beispiel dafür sind Kursgewinne oder Kursverluste bei Aktien. Auf die Marktentwicklung hat der Investor in der Regel keinen Einfluss – ebenso wenig wie ein Vermögensverwalter oder ein Fondsmanager, dem er sein Kapital anvertraut hat. Die Auswirkung anderer für die Rendite relevanter Faktoren kann dagegen sehr wohl vom Investor beziehungsweise Fondsmanager beeinflusst werden. So kann ein professionelles Management einer Immobilie dazu beitragen, Mietausfälle zu vermeiden und höhere Mieterträge zu generieren und der wirtschaftliche Erfolg eines Aktieninvestments kann in erheblichem Ausmaß davon abhängen, zu welchem Zeitpunkt die betreffende Aktie gekauft oder wieder verkauft wird.

Besser oder schlechter als der Markt?

Bei einem Investmentfonds hat der Fondsmanager im Laufe der Zeit eine Vielzahl von Entscheidungen zu treffen, die sich alle auf die Wertentwicklung des Fonds und somit auf den Anlageerfolg der Investoren auswirken. Dazu zählen insbesondere die Auswahl der für den Fonds zu erwerbenden Wertpapiere und deren Gewichtung innerhalb des Fonds sowie Entscheidungen über An- und Verkaufszeitpunkte oder über die Anlage der im Fonds gehaltenen Liquidität. Das Ziel des Fondsmanagements besteht dabei darin, durch eigene Analysen und Entscheidungen eine bessere Performance zu erzielen als der Gesamtmarkt und die Wettbewerber. Die Mehr- oder Minderrendite, die das Fondsmanagement dabei gegenüber einer Benchmark – wie zum Beispiel einem Index – erzielt, wird als Alpha bezeichnet. Analog dazu entspricht der Alphafaktor bei einer einzelnen Aktie dem Anteil an der Rendite, der nicht von der Marktrendite abhängt, sondern auf die Leistungen des Managements zurückzuführen ist. Aus diesem Grund wird gelegentlich auch dafür plädiert, dass Aktienoptionspläne für Führungskräfte börsennotierter Gesellschaften so ausgestaltet sein sollten, dass die Optionen nur bei positivem Alphafaktor ausgeübt werden können. Anderenfalls könnten die Begünstigten allein schon von einer allgemeinen positiven Entwicklung des Aktienmarktes profitieren, obwohl durch eine solche erfolgsabhängige Vergütungskomponente explizit die Leistungen und Beiträge zum Erfolg des konkreten Unternehmens honoriert werden sollen.

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