Berufsunfähigkeit ist ein Schicksal, das jeden Arbeitnehmer treffen kann. Laut der Versicherungsmathematiker-Vereinigung DAV liegt die Wahrscheinlichkeit für einen Zwanzigjährigen, im Laufe seines Erwerbslebens zeitweise oder dauerhaft berufsunfähig zu werden, bei immerhin 43 Prozent. Wer nicht dagegen versichert ist und kein Vermögen besitzt, kann schnell zum Sozialfall werden.
Doch die gute Nachricht ist, dass man sich gegen Berufsunfähigkeit versichern kann. Dabei wird die vereinbarte Rente bereits ab einer Berufsunfähigkeit von 50 Prozent gezahlt. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung bietet einen umfassenden Versicherungsschutz vor den ökonomischen Folgen, falls man aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Und zwar unabhängig von der Ursache der Erkrankung.
Während eine private Unfallversicherung nur im Falle von Invalidität als Folge eines Unfalls zahlt, leistet eine Berufsunfähigkeitsversicherung bei jeder Erkrankung, in deren Folge man seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Trotzdem ist auch eine Unfallversicherung sinnvoll: Sie stellt in der Regel einen größeren Kapitalbetrag zur Verfügung, um seine Lebensumstände im Falle einer Invalidität anpassen zu können (Beispiel: behindertengerechter Umbau des Hauses etc.), während eine Berufsunfähigkeitsversicherung das monatliche Einkommen sichert.
Gegen Berufsunfähigkeit sollte sich jeder Arbeitnehmer versichern, der nicht durch ein Erbe etc. finanziell unabhängig ist. Und das am besten schon in jungen Jahren, wenn der Gesundheitszustand noch gut und das Eintrittsalter entsprechend niedrig ist. Dann sind die Beiträge nämlich wesentlich niedriger, als im bereits fortgeschrittenen Alter.
Die vertraglich volle Leistung (Berufsunfähigkeitsrente) gibt es in der Regel ab einem Berufsunfähigkeitsgrad von 50 Prozent. Bei der Leistung handelt es sich um eine monatlich garantierte Rente. Falls man keine selbständige Berufsunfähigkeitsversicherung wählt, sondern eine Berufsunfähigkeitszusatzversicherung, die mit einer Kapital-Lebensversicherung gekoppelt ist, kann man zusätzlich eine Beitragsbefreiung für den Fall der Berufsunfähigkeit vereinbaren. Das ist sinnvoll und wichtig, da die Berufsunfägkeitsversicherung nur bis zum 60. bzw. 65. Lebensjahr leistet und auch danach noch Kapital zur Verfügung stehen muss.
Wichtig bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist, dass die Verweisung in andere Berufe ausgeschlossen ist. Deshalb ist es sinnvoll, das „Kleingedruckte“, also die Versicherungsbedingungen, in diesem Fall genau zu prüfen. Absichern können sich übrigens sowohl Singles als auch Familien, wobei für Familien in der Regel eine höhere Berufsunfähigkeitsrente vereinbart werden muss als für Singles.
Auch die Finanzierung zum Beispiel Ihrer Immobilie kann mitversichert werden, damit Sie aus Ihrem eigenen, aber noch nicht abbezahlten Haus nicht im Falle der Berufsunfähigkeit in eine Mietwohnung umziehen müssen. Übrigens sind die Beiträge für Akademiker, die häufig am Schreibtisch arbeiten, meist deutlich geringer als in sogenannten gefährlichen Berufen wie beispielsweise Dachdecker.
Darüber hinaus ist es empfehlenswert, den Vertrag bei einem soliden und bonitätsstarken Versicherer abzuschließen und die Versicherungsbedingungen genau zu prüfen, damit man später keine Enttäuschung erlebt. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zur Absicherung der eigenen Arbeitskraft gehört auf jeden Fall zu den sinnvollen Versicherungen, über die jeder Arbeitnehmer verfügen sollte.
Weiterführende Links
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