Wer sein Geld sinnvoll investieren möchte, sollte genau überprüfen, welche Ausgaben verzichtbar sind und welche nicht. Ein gutes Beispiel sind die unzähligen Versicherungen, die in Deutschland abgeschlossen werden. Über 457 Millionen Versicherungsverträge gab es Ende 2012 in Deutschland. Pro Einwohner entspricht das Kosten von 2.100 Euro im Jahr. Sechs Policen kommen damit auf jeden Einwohner – zu viel für den Einzelnen, wie Experten immer wieder betonen. Hinzu kommt, dass Stiftung Warentest bereits Ende 2011 in einer Untersuchung gezeigt hat, dass die Deutschen oftmals doppelt gegen Risiken versichert sind und damit mehr Geld ausgeben als nötig wäre.
Unnötige Versicherungen kündigen
Das Problem bei einigen Versicherungen ist, dass sie entweder nur bei sehr speziellen Ereignissen greifen oder Schäden abdecken, die keinesfalls existenzgefährdend sind und darum nicht unbedingt einer Versicherung bedürfen.
- Als unverzichtbar betitelt Stiftung Warentest darum lediglich drei Versicherungen, die der Deutsche unbedingt haben sollte. Dazu gehört die Kfz-Haftpflicht, die vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist. Außerdem ist zumindest die gesetzliche Krankenversicherung für jeden Bundesbürger unverzichtbar. Kinder werden dabei kostenlos mitversichert. Schlussendlich zählt die Privathaftpflicht zu den sinnvollsten Versicherungen. Als Hundehalter, Bauherr oder Immobilienvermieter braucht man allerdings meist noch zusätzlichen Versicherungsschutz.
- Zusätzlich werden fünf weitere Versicherungen als sehr empfehlenswert bezeichnet. Zu diesen gehören die Risikolebensversicherung, die vor allem außerhalb der EU sehr empfehlenswerte Auslandsreisekrankenversicherung, die Berufsunfähigkeitsversicherung, die Kinderinvalidität und die Versicherung für Wohngebäude.
- Als völlig überflüssig nennt die Stiftung Warentest unter anderem Versicherungen für Handy, Reisegepäck, Kredite oder die Ausbildung. Die Handyversicherung decke Schäden ab, die man auch alleine ohne Versicherung tragen könne. Die Reisegepäckversicherung sei deswegen unnötig, da das Reisegepäck bereits durch die Private Haftpflichtversicherung abgedeckt werde.
Weitere Einsparungen möglich
Zusätzliche Einsparungsmöglichkeiten ergeben sich durch den Abschluss mehrerer Verträge bei einem Versicherer. Bei vier oder fünf Policen gibt es auch bei Versicherungen Mengenrabatt. Dadurch können Versicherungen ihre Kunden enger an sich binden und ein größeres Vertrauensverhältnis aufbauen. Kündigt man allerdings eine Versicherung aus dem Paket, entfällt der gesamte Rabatt auf die anderen Versicherungen. Bündeln lohnt sich außerdem nur dann, wenn man die Policen für einen längeren Zeitraum behalten möchte.
Für wen das immer noch nicht genügend Sparmöglichkeiten sind, der sollte außerdem darauf achten, wann er welche Versicherung abschließt. Der Abschluss einer Risikolebensversicherung lohnt sich zum Beispiel vor dem Jahreswechsel. Ein Abschluss zum 1. Dezember ist der beste Termin, da man von der Versicherung dann jünger eingestuft wird als am 1. Januar des Folgejahres. Versicherungsbeiträge sollten außerdem jährlich und nicht monatlich eingezahlt werden. Ein Beispiel anhand der CosmosDirekt: Dort kostet eine Kfz-Versicherung mit Vollkasko insgesamt 817 Euro im Jahr, wenn man die monatliche Zahlungsweise wählt. Zahlt man den kompletten Betrag einmal im Jahr, sind es lediglich 720 Euro – das ist ein Unterschied von fast 100 Euro. Sparen bei Versicherungen kann also möglich sein, wenn man die richtigen Entscheidungen trifft. Zunächst allerdings gilt es, sorgfältig zu prüfen, welche Versicherungen man abschließen möchte und welche nicht.