Staatliche Prämie fürs Sparen gefordert

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Staatliche Prämie fürs Sparen gefordert

Die aktuell niedrigen Zinsen lassen das klassische Sparen immer unattraktiver werden. Jetzt haben die Sparkassen einen Vorstoß gewagt und fordern staatliche Unterstützung. Wie diese aussehen könnte, haben die Experten auch schon parat: Das Modell des Prämiensparens sieht neben der Verzinsung auf den angesparten Betrag auch eine staatliche Prämie vor.

Der typische Sparkassenkunde ist ein traditioneller Sparer. Deshalb gehören in den Instituten Sparbuch und Sparbrief zu den klassischen Anlageprodukten. Investmentfonds oder gar Aktien wählen dagegen nur eine geringe Zahl der Kunden. Das ist historisch begründet: Das Sparbuch ist seit der Entstehung der Sparkassen das klassische Produkt der Institute.

Die aktuelle Zinsentwicklung hat jetzt gerade in den öffentlich-rechtlichen Kreditinstituten die Zinsen auf einen historisch tiefen Stand fallen lassen. Die aktuellen Mini-Zinsen lassen das Sparen unattraktiv werden. Mit einer zusätzlichen Prämie hoffen die Sparkassen, die Kunden wieder mehr in ihre klassischen Anlageprodukte zu locken und damit auch das Geschäft anzukurbeln.

Die Experten in den Sparkassen gehen davon aus, dass der Fiskus von den historisch tiefen Zinsen am meisten profitiere. Peter Schneider, Präsident des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg, sagt: „Die Sparer sind die Dummen, und einer der Gewinner ist der Fiskus“. Laut seiner Meinung müsse der Finanzminister einen Teil seiner Einnahmen an den Sparer zurückgeben.

Das konkrete Modell könnte ein Prämienkonto sein, auf das der Sparer pro Jahr einen bestimmten Betrag einzahlt, beispielsweise 1200 Euro. Nach Ablauf von sieben Jahren wird die Sparsumme nicht nur verzinst, der Sparer erhält zusätzlich zu den Zinsen eine staatliche Prämie in Höhe von fünf Prozent der Sparsumme. Damit würde diese Anlageform ähnlich gefördert wie die Altersvorsorge durch Riesterverträge.

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Bis in die 1990er Jahre gab es diese Sparprämie in Deutschland. Damals waren es vor allem die Sparkassenkunden, die die Anlageform als Alternative zu festverzinslichen Anlagen oder Investmentfonds wählten. Laut Schneider müsse der Staat von der Notwendigkeit des Modells überzeugt werden. Immerhin erhöhten sich die Kundeneinlagen allein in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr um 4 Milliarden Euro und betragen aktuell etwa 123,6 Milliarden Euro.

Inwieweit sich der Sparkassenverband Baden-Württemberg durchsetzen kann, ist jedoch unklar. Mit dem DSGV, der Dach-Organisation der Sparkassen, ist der Vorstoß jedenfalls nicht abgestimmt. Zum Landesverband Baden-Württemberg gehören 53 Sparkassen.

Somit bleibt dem Kleinanleger auch jetzt schon die Möglichkeit die Renditen mit den richtigen Tagesgeld- und Festgeldkonten einiges aufzubessern. Dabei haben allerdings meist nicht die Sparkassen die Nase vorne.
Die zurzeit höchsten Zinsen finden Sie übrigens mit Hilfe unseres Zins-Vergleichrechners.

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