Praktisch alle Aktionäre, die bereits in Apple Aktien investiert sind, konnten einen ziemlich stabilen Aufwärtstrend beobachten und dabei erhebliche Kursgewinne verbuchen. Auf Basis des vormittäglichen Kurses des 9. März 2015 im laufenden Jahr beinahe 25 % Kursgewinn realisieren, in den letzten drei Jahren insgesamt knapp über 100 %! In der langfristigen Finanzberichterstattung von Apple findet sich ein Fünf-Jahres-Vergleich zwischen Apple und diversen Aktienindices. Demnach konnten die Aktionäre im Fünfjahreszeitraum Sep. 2009 bis September 2014 eine beinahe doppelte Performance als beim entsprechenden Gesamtindex erzielen.
Wer die Apple Aktie (WKN: 865985) noch nicht besitzt, der könnte sich überlegen, jetzt noch einzusteigen. Dafür gibt es viele gute Argumente, leider aber auch einige dagegen.
Substanzwert und Buchwert sind im historischen Vergleich noch nicht zu teuer
Die großen Chancen (und auch Risiken) der Geldanlage in Aktien liegen darin, dass es anders als bei festverzinslichen Wertpapieren keinen festen Nennwert gibt, der zu einem Fälligkeitstag ausbezahlt wird. Deshalb werden verschiedene Kennzahlen herangezogen, die eine Aktie im Vergleich zu ihrem früheren Wert oder auch anderen Aktien bewerten. Auf Basis des geschätzten Gewinns des laufenden oder nächsten Geschäftsjahres und des aktuellen Börsenkurses wird das sogenannte Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) gebildet. Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10 würde bedeuten, dass das Unternehmen mit dem 10-Fachen seines Jahresgewinns an der Börse notiert ist. Im historischen Vergleich – wie beispielsweise bei dem Einbruch des japanischen Marktes oder der New Economy Blase zeigte sich, dass ein KGV von 30 oder gar 50 ein ziemlich deutliches Signal für einen Kurseinbruch oder eine Korrektur sein kann. Die Apple Aktie hat derzeit ein KGV von etwa 15, womit das Aufwärtspotenzial noch nicht ausgeschöpft zu sein scheint.
Der aktuelle Börsenkurs enthält allerdings einen erheblichen Aufschlag auf den reinen Substanzwert des Unternehmens. Am Jahresende 2014 standen beispielsweise Gesamtaktiva von 231,83 Millionen US-Dollar einer Aktienanzahl von 6,085 Millionen Stück gegenüber. Damit ergibt sich ein “innerer Wert” jeder Apple-Aktie von lediglich 38,10 US-Dollar, der allerdings um die zukünftigen Gewinnchancen und den nicht voll bilanzierten Markenwert erhöht werden muss.
Keine hohen Dividendenzahlungen – bei Zinssteigerungen verliert die Aktie an Attraktivität
Die Finanzberichterstattung von Apple weist für das Jahr 2014 eine Jahresdividende von 1,82 US-Dollar – gezahlt in Quartalsdividenden – aus. Nach dem aktuellen Umrechnungskurs und dem Börsenkurs vom 09.03.2015 würde sich in Euro umgerechnet ein Verhältnis von Jahresdividende 1,68 Euro auf 117,85 Euro ergeben. Die reine Brutto-Dividendenrendite ohne Berücksichtigung einer möglichen Steigerung des Substanzwertes beträgt dann 1,43 %! Damit würde die Apple-Aktie bei einer Zinserhöhung in einem ersten Schritt dann unattraktiver werden, wenn konservativ oder defensiv orientierte Investoren wieder auf die risikofreieren festverzinslichen Wertpapiere “zurückschwenken”. Dem Pro-Argument, dass Apple dabei ist, ganze Industrien und Märkte neu zu formen, steht eben leider eine im Vergleich zu vielen anderen Anlagen vergleichsweise geringe Jahreszahlung gegenüber.
Das aktuelle Timing ist bei der Apple-Aktie wohl nicht so entscheidend
Wer sich die Ertragsquellen von Apple näher ansieht, der wird feststellen: Der Anteil der Hardware-Erlöse ist nicht so hoch wie bei reinen Geräteherstellern. Mit den Store-Angeboten bzw. Plattformen, auf denen Apps und Musik für Apple-Geräte exklusiv erworben werden können, hat Apple ein Alleinstellungsmerkmal.
Wer sich als Anleger für die Apple-Aktie entscheidet, der muss das Timing deshalb nicht so genau treffen wie beispielsweise bei manchen Aktien von Computerspiele-Hardware bzw. Spielekonsolen, bei denen das Weihnachtsgeschäft eines einzelnen Produktes einen wesentlichen Einfluss auf den Quartalsgewinn haben kann.
Weiterführende Links
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