Aktien-Optionen sind ein beinahe schon traditionelles Instrument, um anders als beim üblichen Aktien-Investment ein Wertpapier mit einer noch höheren Volatilität einkaufen zu können und die Geschwindigkeit der Teilnahme an Wertveränderungen zu erhöhen. Neben diesem Absicherungsmotiv kann ein Anleger auch das Motiv haben, sich den Einkaufskurs einer Aktie für einen späteren Zeitpunkt zu sichern und mit der Aktienoption als klassischem Termingeschäft ein Recht für die Zukunft zu erwerben.
Die wichtigsten Vorteile und Nachteile des Investments in Aktien-Optionen
– Hohe Risikoprämien verhindern eine Mehrjahresstrategie
Anders als beispielsweise bei den CFDs, die wir in unserer Folge 50 bereits beschrieben haben, ist die Investmentidee bei den Optionsscheinen eher kurzfristig angelegt. Der Grund liegt in der Konstruktionsweise der Aktien-Optionen: Diese bieten dem Anleger einen Wertausgleich oder die tatsächlichen Wertpapiertransaktionen an, wobei der Herausgeber der Option die Kursrisiken in sehr hoher Höhe übernimmt und die mit der Option realisierten Verluste auch den ursprünglichen Verkaufserlös übersteigen können. Aus diesem Grund werden für jede Option mit Hilfe einer mathematischen Formel, der sog. Black-Scholes-Formel faire Optionspreise bestimmt. Dabei sind die Volatilität des Basiswertes und die Laufzeit die wesentlichen preisbestimmenden Faktoren.
+ Mit Aktien-Optionen sind Gewinne bei steigenden oder fallenden Kursen möglich
Einer der Hauptvorteile der Aktien-Optionen ist die Möglichkeit, auch bei fallenden Kursen Gewinne erzielen zu können oder mit Hilfe einer 1:1-Absicherung durch Put-Optionen eine Position absichern zu können. Bei einem erwarteten und realisierten Aufwärtstrend können Call-(Kauf-)-Optionen eine Mehr-Rendite dank eines hohen Hebels erzielen. Deshalb sind die Aktien-Optionen mit einem Turbo für die Geldanlage zu vergleichen, der aufgrund der höheren Geschwindigkeit allerdings auch eine höhere Risikokomponente besitzt.
+ Aktien-Optionen sind eine Art Versicherung gegen Kursverluste
Insbesondere wenn es einen sehr stark steigenden Trendkanal gibt und sich die KGV-Werte der Aktien einem neuen historischen Höchststand annähern, dann können die Anleger sich mit Aktien-Optionen absichern. Exakt gesprochen könnte man formulieren, dass die Investoren nicht in Aktien-Optionen investieren, sondern diese als eine Art Kursverlustversicherung abschließen. In diesem Fall würden die gezahlten Optionsprämien sozusagen der Gewinnabsicherung dienen und den Zweck haben, das Aufwärtspotenzial realisieren zu können und einem Kursrücksetzer zu entgehen.
Zusammengefasst gesprochen kann gesagt sagen, dass mit den Aktien-Optionen das Geldanlagespektrum um wertvolle Gestaltungsmöglichkeiten erweitert wird. Aufgrund der hohen Volatilität und eines mit den enormen Leistungen verbundenen Aufschlages gegenüber dem reinen inneren Wert ist dieses Geldanlageinstrument aber im Wesentlichen für versierte, erfahrene Anleger geeignet.
Die Frage, ob denn Anleger in Aktien-Optionen investieren sollen, kann deshalb weder verneint noch bejaht werden. In kontrollierbarem Wertanteil zum Depot erfüllen sie aber sicherlich eine wertvolle Funktion.
Weiterführende Links
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