Die Sparzinsen werden sich auch auf lange Sicht nicht schnell erholen. Schon gar nicht, da seit März die Europäische Zentralbank die Märkte mit Geld flutet. Davon haben schon und werden wohl auch weiterhin vor allem Aktien profitieren. Langsam aber sicher steigt auch in Deutschland die Aufgeschlossenheit der Anleger gegenüber Unternehmensbeteiligungen.
Laut einer Umfrage sind fast die Hälfte der Bundesbürger der Meinung, dass es schwieriger geworden ist, langfristig eine private Altersvorsorge aufzubauen. Viele haben das Gefühl, ihre finanzielle Zukunft nicht mehr im Griff zu haben. Deshalb steigt bei vielen Anlegern die Bereitschaft, bei der Geldanlage höhere Risiken einzugehen. Nur so können sie angemessen auf das Dauerzinstief reagieren.
Haben die Deutschen bei der Geldanlage lange auf Sicherheit gesetzt, verändern sich nun langsam die Prioritäten. „Sollte ich nicht allmählich auch einmal in Aktien investieren?“, fragen sich viele Kleinanleger in Betracht des jüngsten Aktienbooms. Zumindest bisher war die Aktienkultur in Deutschland wenig ausgeprägt. Doch seit der Finanzkrise hat sich der Deutsche Aktienindex (DAX) mehr als verdoppelt und die deutliche Mehrheit der Deutschen war nicht dabei.
Doch nicht jeder, der die Börsen meidet, ist ein Aktienmuffel. Viele Anleger wollen gerne mitmischen, aber es fehlt ihnen an Know how. Was sollen sie kaufen, vor allem, wenn sie sich nicht ständig darum kümmern wollen?
Für solche Menschen ist ein Indexfonds (ETF) ideal. Diese Fonds bilden Aktienindizes nach und eignen sich für alle Anleger, die keine Lust und Zeit haben, sich mit Fondsmanagement und Anlagestrategien zu befassen. Also für alle, die einfach bequem in Aktien investieren wollen.
Dazu eignet sich am besten ein breit streuender ETF (Exchange Traded Fonds = börsengehandelter Fonds) auf den Weltaktienindex MSCI World. Dieser enthält die 1.636 größten Firmen aus 23 Industrieländern weltweit. In den letzen 30 Jahren haben Fonds, die den MSCI World Index nachbilden, im Schnitt 7,7 Prozent Rendite jährlich erwirtschaftet.
Zudem sind Indexfonds flexibel und kostengünstig, wenn man regelmäßig in einen Fondssparplan einzahlt. Diese gibt es bei Direktbanken zum Teil bereits ab 25 Euro monatlich. Darüber hinaus bekommt man dort oft ein kostenloses Depot, in dem die Fondsanteile verwaltet werden und man spart häufig noch den Ausgabeaufschlag. So fällt lediglich eine jährliche Verwaltungsgebühr von etwa 0,2 Prozent an. Die OnVista Bank zum Beispiel bietet viele Fondssparpläne vollkommen ohne Orderspesen oder Depotgebühren an.
Wenn man in Aktien-Indexfonds investiert, sollte man allerdings einen Anlagehorizont von mindestens 5 Jahren, besser noch 10 oder gar 15 Jahren haben. Zwischendurch kann es immer wieder zu Kurseinbrüchen an den Akteinmärkten kommen. Diese muss man dann aussitzen. Das geht nur, wenn man das Geld auch langfristig entbehren kann.