Update 2 – 4. November 2014: Die finalen Term stehen fest. Für 8- bzw. 10-jährige Bonds zahlt Apple 1.082% bzw. 1.671% p.a. Insgesamt emitiert Apple 2.8 Mrd. Euro (3.5 Mrd. US-Dollar).
Update1 – 4. November 2014: Insider-Berichten zufolge hat Apple bzw. Goldman Sachs und Deutsche Banken gestern einen Call mit potentiellen Investoren gehalten. Vermutlich wird Apple 8- und 12-jährige Euro-Bonds im Volumen von jeweils mehr als einer Mrd. Euro emitieren. Die Rendite der Bonds wird vorraussichtlich 1.1 % und 1.7 % betragen – das ist weniger als Spanien und Italien für vergleichsweise Bonds bezahlen. Zum Vergleich: Deutschland bezahlt für 8-jährige Staatsanleihen aktuell 0.52%.
Apple soll Gerüchten zufolge erneut den Bondmarkt anzapfen. Nach zwei Mega-Emissionen im Mai 2013 (17 Mrd. US-Dollar) und im April/Mai 2014 (12 Mrd. US-Dollar) könnte Apple bald erneut eine Milliardensumme einsammeln.
Details zum Pricing der Bonds stehen zur aktüllen Stunde noch nicht fest. Goldman Sachs und Deutsche Bank betreuen auch diesen Deal wieder gemeinsam (wie auch schon die ersten beiden Deals). Laut einem Banker der an dem Deal mitarbeitet, wird es jedoch dieses Mal eine kleine Änderung geben: Apple soll erstmals Euro-Bonds emittieren.
DieKleinanleger.com erwarten auch für diese Emission wieder ein Emissionsvolumen über 10 Mrd. US-Dollar, was die Gesamtverschuldung von Apple auf mehr als 40 Mrd. US-Dollar heben würde. Auch wenn diese Zahl im Vergleich zur Marktkapitalisierung (640 Mrd. US-Dollar) vergleichsweise gering erscheint, so wird sie im Gesamtbild betrachtet noch geringer: Apple hat Unmengen an Cash angesammelt. In der aktuellen Bilanz stehen rund 155 Mrd. US-Dollar an Cash oder Cash- Äquivalenten zu Buche.
Wieso Apple-Bonds 3.0?
Warum also will Apple weiteres Fremdkapital aufnehmen? Die Antwortet ist die gleiche wie auch bei den letzten beiden Emissionen. Apple’s Cash liegt im Ausland: 88% bzw. 137 Mrd. US-Dollar liegen in ausländischen Tochtergesellschaften. Nach US-Besteuerrungsrecht werden diese mit einer satten 35%-igen US-Steuer besteuert. Jedoch erst wenn sie „heimgeholt“ werden (Repatriation).
Im aktuellen Geschäftsbericht spricht Apple jedoch davon, dass das Geld für Aktienrückkäufe und Dividenden aus dem operativen US-Cash und Verschuldung kommen soll: somit bleibt Apple lediglich eine Tür offen, um das großzügige Kapitalrückführungsprogramm durchzuführen: Apple muss erneut Anleihen emittieren.
Dank solider Ratings (AA+ Rating von S&P, Aa1 von Moodys – die zweitbeste Note dies es zu erreichen gilt) ist Fremdkapital für das Unternehmen günstig. Für die zweite Emission haben wir eine Durchschnittsverzinsung von 2,35 % geschätzt – das ist jedoch nur vor Abzug der US-Steuer von 35 %.
Wieso Euro-Bonds?
Auch ohne die vorläufigen oder finalen Pricings-Sheets gesehen zu haben, können wir davon ausgehen, dass Apple Euro-Bonds aus zwei Gründen emittieren möchte:
- Diversifizierung der Kapitalstruktur: Apple ist ein globales Unternehmen: $65 Mrd. an Umsatz kommen aus den Amerika, $41 aus Europa und $55 aus Asien. Apple ist somit Waherungsschwankungen ausgesetzt, die das Unternehmen mit einer breiteren Finanzierungsstruktur „wegdiversifizieren“ kann.
- Umgekehrte Geldpoliktik in den USA: Die US-Fed betreibt aktuell ein „Tapering“, also eine Rückführung der expanisven Geldpolitik. Obendrauf hat FED-Chairmen (oder Chairwoman) Janet Yellen den Anlegern auch höhere Zinsen in Aussicht gestellt. Das Ergebnis lässt sich kristallklar an den Yields für Staatsanleihen ablesen: 10-jährige US-Bonds rentieren bei 2.38 % während die deutschen 10-jährigen gerade einmal 0.80 % abwerfen.
Apple hat für die 10-jährigen Anleihen bei der Emission einen Aufschlag von knapp 80 Basispunkten bezahlt. Nehmen wir nun vereinfacht an, dass Apple 5 Mrd. US-Dollar an 10-jährigen Euro-Bonds emitiert und der Spread weiterhin 80 Basispunkte betragen wird, so ergibt sich damit eine Zinsersparnis von 80 Millionen US-Dollar. Das ist zwar für Apple keine grosse Summe, aber wie ein altes Sprichwort so schön sagt: Kleinvieh macht auch Mist!
Wir werden Sie natürlich mit den aktüllen Pricing-Terms auf dem aktuellsten Stand halten!