Die Zeiten, in denen Tagesgeld Renditen von 4 Prozent und mehr brachte, sind leider vorbei. Wer heute in täglich fälligen Einlagen anlegt, erhält selten mehr als 1 Prozent Zinsen. Eine neue Entwicklung sorgt bei Tagesgeld-Fans nun für weiteres Kopfzerbrechen. Das Gespenst der Negativzinsen geistert durch die Finanzwelt. Steht das Tagesgeld damit endgültig vor dem Aus? Und wie sehen gute Alternativen aus?
Strafzins auf Tagesgeld für hohe Einlagen
Die thüringische Skatbank hat zum November eingeführt, was viele Privatanleger befürchten. Das kleine Geldinstitut, eine Direktbank-Tochter der Volks- und Raiffeisenbank Altenburger Land, verlangt von einigen Anlegern einen Strafzins für Tagesgeld-Einlagen. Betroffen sind große Einlagen von mehr als 500.000 Euro, für die ein Zinssatz von -0,25 Prozent ausgewiesen wird. Auch für weniger betuchte Anleger wirken die Tagesgeld-Konditionen der Direktbank eher abschreckend: Einlagen unter 5.000 Euro werden grundsätzlich nicht verzinst und tragen damit unter Einbeziehung der Inflationsrate faktisch auch zum Wertverlust von Vermögen bei. Optimisten mögen nun anführen, dass die Skatbank mit ihrer Offensive eine unrühmliche Vorreiterrolle einnimmt, der bislang noch niemand gefolgt ist. Tatsächlich hat nun aber auch die Commerzbank angekündigt, einen Strafzins auch für Kleinanleger einzuführen. Das zweitgrößte deutsche Geldinstitut will zwar „nur“ Unternehmenskunden und institutionelle Anleger zur Kasse bitten – bis auch Privatanleger vom Negativzins betroffen sind, scheint es aber nur eine Frage der Zeit zu sein. Darüber hinaus soll auch der Branchenriese Deutsche Bank konkret über Strafzinsen für Tagesgeld-Anleger nachdenken. Ist das das Ende von attraktiven Tagesgeldangeboten? Hat sich diese Anlageform überlebt? Nicht ganz, denn ein Zinsvergleich zeigt: Tagesgeld ohne Mindesteinlage bringt derzeit in der Spitze immerhin um die 1,30 Prozent Zinsen (zum Beispiel bei der Sberbank oder bei Wüstenrot). Zumindest im Moment lohnt sich eine Tagesgeldanlage also durchaus – wenn vorab aktiv nach attraktiven Angeboten gesucht und weder zu viel noch zu wenig angelegt wird. Am Ende des Artikels finden Sie die aktuelle Top 3 der Tagesgeldangebote. Weiters finden Sie mit Hilfe unseres Tages- und Festgeldvergleichrechners, die besten Zinsen auf Tages- und Festgeld.
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Alternative Festgeld
Zur guten Alternative zum Tagesgeld hat sich mittlerweile das Festgeld entwickelt. Festgeldanlagen sind zwar nicht täglich frei verfügbar, können aber auch über vergleichsweise überschaubare Zeiträume von beispielsweise 12 Monaten getätigt werden. Und garantieren dabei die vereinbarte Zinshöhe über die gesamte Laufzeit. Zu beachten ist dabei allerdings, dass kurze Laufzeiten bis zu 12 Monaten derzeit eine relativ geringe Rendite einbringen, die sogar unter dem Tagesgeld-Niveau liegt. Als besonders lohnenswert erscheint die Anlage in Festgeld mit höheren Guthaben über 5.000 Euro und über einen Zeitraum von rund drei Jahren – hier werden in der Spitze sogar über 3 Prozent Zinsen geboten! Aber Achtung, die meisten attraktiven Angebote stammen von Direktbanken aus dem Ausland oder mit ausländischem Mutterkonzern. Anleger sollten sich in diesen Fällen vorab genau über die Art und Höhe der Einlagensicherung informieren. Aus diesem Grund ist bei unserem Vergleichsrechner die Einlagensicherung auf den ersten Blick ersichtlich. Darüber hinaus gilt: Nur Beträge, die für den gesamten Anlagezeitraum entbehrlich sind, sollten auch tatsächlich in Festgeld investiert werden. So lassen sich Zinsverluste und negative Renditen zuverlässig vermeiden.
Top 3 der Tagesgeldangebote Deutschland
Negativzinsen: Festgeld besser als Tagesgeld?,
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