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Nebenwerte (sog. Mid und Small Caps) – ein lohnendes Investment für Kleinanleger?

Sie stehen oft nicht so im Blickpunkt der Analysten und von Börsenreports, die Aktien von kleineren und mittleren Unternehmen. In der Börsensprache werden sie häufig als Small Caps und Mid Caps bezeichnet. Wer hier investiert, kann mit höheren Renditen als bei Standardwerten rechnen, allerdings ist auch das Risiko größer.

Höhere Rendite für größeres Risiko

Dass für die Bewertung von Small und Mid Caps eigene Gesetzmäßigkeiten gelten, überrascht nicht. Die Informationen sind hier lückenhafter als bei sogenannten Bluechips, die Informationsunsicherheit daher größer. Ein weiterer Risikofaktor ist die vergleichsweise geringe Marktkapitalisierung. Sie führt dazu, dass Angebot und Nachfrage nicht so schnell ausgeglichen werden wie bei den Aktien großer Unternehmen. Die Kurse von Nebenwerten schwanken demzufolge stärker. Oft fallen Small und Mid Caps in der Krise früher und ausgeprägter als Standardwerte, dafür steigen sie in Aufschwungphasen umso mehr und zuerst.

Im Schnitt bieten Nebenwerte wegen des größeren Risikos aber eine bessere Renditeerwartung als Standardwerte. Der Ökonomen Eugene Fama und Kenneth French haben in ihrem bekannten Dreifaktoren-Modell (Wikipedia) statistisch nachgewiesen, dass geringe Marktkapitalisierung ein Erklärungsfaktor für die Aktienrendite ist. Dabei gibt es länder- bzw. marktspezifische Zusammenhänge. Solche Untersuchungen sind allerdings langfristig angelegt. Wer in Nebenwerte investiert, benötigt daher vor allem eines – Durchhaltevermögen und gute Nerven, wenn die Kurse sich im Abwärtssog befinden.

Risikostreuung mit Indexfonds

Es gibt aber Möglichkeiten, Risiken zu begrenzen. Wie immer, wenn es um Aktien geht, ist auch hier Risikostreuung das Mittel der Wahl. Es empfiehlt sich, nicht auf einzelne Nebenwerte zu setzen, sondern sein Engagement möglichst breit anzulegen. Damit kann das spezifische Risiko eines Einzelwerts ausgeschaltet werden, nur das allgemein höhere Risiko von Nebenwerten kommt noch zum Tragen. Dafür sind auch die Renditeaussichten auf lange Sicht besser als bei Bluechips.

Eine gute Möglichkeit zur Risikodiversifikation bieten Indexfonds bzw. sog. Exchange Traded Funds (ETFs). Indexfonds bilden einen Marktindex ab und eignen sich daher, um in ganze Märkte oder Marktsegmente zu investieren. Sie werden häufig auch als ETF – Exchange Traded Funds – bezeichnet, weil sie im Unterschied zu herkömmlichen Fonds ausschließlich an der Börse gehandelt werden. Indexfonds haben in den letzten Jahren ein breites Anlegerinteresse gefunden, da mit ihnen auch Kleinanleger die Möglichkeit haben, mit überschaubaren Beträgen zu niedrigen Kosten Risikostreuung zu betreiben. Da ETF passiv gemanagt sind, fallen hier vergleichsweise niedrige Verwaltungsgebühren an. Um auch noch die Orderspesen beim Börse-kauf niedrig zu halten, empfehlen wir ETFs mittels günstigen online Brokern zu erwerben. Die besten Broker-Angebote finden Sie mit Hilfe unseres Broker-Vergleichrechners bzw. mit unserer Top 3 am Ende dieses Artikels.

Nebenwerte-Indizes – eine bunte Vielfalt

ETF-Investments sind auch mit Blick auf Nebenwerte möglich. Am deutschen Aktienmarkt bestehen mit dem MDAX (für Mid Caps) und dem SDAX (für Small Caps) spezielle Indizes für Nebenwerte. Auf europäischer Ebene gibt es zum Beispiel den MSCI Europe Small Cap Index und im globalen Maßstab den MSCI World Small Cap Index. Das ist aber nur ein kleine Auswahl der tatsächlich existierenden Nebenwerte-Indizes. Zu diesen Indizes werden am Markt vielfach auch entsprechende ETF-Produkte angeboten, mit denen sich ein Investment realisieren lässt.

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