Eine Zeitlang erfreuten sie sich großen publizistischen Interesses – ökologisch und nachhaltig ausgerichtete Investmentfonds. Inzwischen ist die Berichterstattung etwas ruhiger geworden, dennoch konnten sie im vergangenen Jahr erneut überdurchschnittliche Zuwächse erzielen.
Rekordniveau erreicht – trotzdem eine Nische
Das berichtet zumindest das Online-Magazin ecoreporter.de, das sich näher mit der Entwicklung nachhaltiger Fonds in Deutschland befasst hat. Danach war 2014 das bisher beste Jahr für diese besondere Fondsausrichtung. Mit einem verwalteten Vermögen von 34,8 Mrd. Euro wurde ein neues Rekordniveau erreicht. Das Anlagevolumen lag damit um 4,4 Mrd. Euro oder – relativ betrachtet – um 14,5 Prozent höher als im Vorjahr. Die deutschen Publikumsfonds insgesamt wuchsen dagegen im Vergleich ’nur‘ um gut 10 Prozent. Allerdings bleibt der Anteil nachhaltiger Fonds am Vermögen aller Publikumsfonds mit 4,4 Prozent bescheiden, nachhaltige Fonds sind immer noch ein Nischensegment.
Zahl der nachhaltigen Fonds sinkt
Interessant in diesem Zusammenhang ist die Erkenntnis, dass die Zahl der angebotenen Öko- und Nachhaltigkeitsfonds geschrumpft ist. Waren 2012 noch 300 Fonds am Markt, sank ihre Zahl 2013 auf 283 und im vergangenen Jahr waren es nur noch 268. Das durchschnittliche Fondsvolumen stieg dadurch auf 130 Mio. Euro an. Der Rückgang wird vor allem mit der Aufgabe kleinerer Fonds erklärt, die sich wegen ihres geringen Volumens nicht mehr lohnten. Insofern handelt es sich auch um eine Marktbereinigung.
Bei der Untersuchung wurden auf Privatanleger ausgerichtete Aktien-, Renten-, Misch- und Dachfonds sowie ETF einbezogen. Außen vor blieben Fonds für institutionelle Anleger. Dabei zeigte sich eine starke Bedeutung von Aktienfonds. Deutlich mehr als die Hälfte der nachhaltigen Fonds setzt auf Aktien. Ihr starker Wertzuwachs trug wesentlich zur guten Entwicklung des Fondssegments insgesamt bei.
Jeder definiert Nachhaltigkeit anders
Ein Problem haben nachhaltige Fonds dabei nach wie vor. Es gibt keine allgemeingültige Definition, was unter Nachhaltigkeit zu verstehen ist. Jeder Fonds legt seine Kriterien selbst fest, die meisten verfahren nach dem Ausschlussprinzip – das heißt, es wird nicht in umweltkritische, sozial schädliche, ethisch bedenkliche Werte usw. investiert. Dabei gibt es aber erhebliche Bandbreiten und sowohl weitere als auch engere Definitionen. Wer sein Geld nachhaltig anlegen möchte, sollte sich daher grundsätzlich näher mit der Ausrichtung ausgewählter Fonds befassen.
Weiterführende Links
- Wie kann man Fonds kaufen?
- Mehr zum Thema Nachhaltige-Fonds
- Mehr zum Thema Ethik-Fonds
- Finanzwissen: Fonds-Zusammenfassung