Nach einem den Vorzeichen entsprechend schwierigen Geschäftsjahr 2014 lud die global tätige Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft ihre Aktionäre am Donnerstag den 23. April 2015 zu ihrer jährlichen Hauptversammlung in das Münchner ICM (Internationales Congress Center München) ein. Im Rahmen der 128. Hauptversammlung, die um 10:00 Uhr startete, verkündete der langjährige Vorstandsvorsitzende des Konzerns, dass die Unternehmensgruppe ihre Ziele für das zurückliegende Geschäftsjahr nicht nur erfüllt, sondern übertroffen habe. Trotz erheblicher finanzieller, wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten, mit denen die Munich Re zu kämpfen gehabt habe, sei es sowohl für das Unternehmen als auch für die zahlreichen Aktionäre ein gutes Jahr gewesen.
Rekorddividende für Aktionäre
Ausdruck eines Gesamtgewinns von 3,2 Milliarden Euro ist die Ausschüttungsquote von rund 40,9 Prozent, die trotz eines leichten Umsatz- und Gewinnrückgangs von 1,254 Milliarden Euro auf 1,298 Milliarden Euro abgehoben wurde. Unter dem Strich schüttet das Unternehmen seinen Aktionären für das Jahr 2014 somit eine Dividende von 7,75 Euro pro Aktie aus. Die Überschussbeteiligung der Münchener Rückversicherung steigt damit im Vergleich zum Vorjahr um weitere 7 Prozent, was einen neuen Höchstwert in der Historie des Unternehmens markiert.
In unserem DAX-Dividendenreport 2015 zählt der Versicherer, zu dem unter anderem auch die Ergo Group gehört, zu den stärksten Dividendenpapieren und belegt im diesjährigen Ranking mit 4,68 Prozent den zweiten Rang und muss sich nur von der Allianz mit 4,99 Prozent geschlagen geben. Die Dividendenrenditen wurden auf Basis des XETRA-Schlusskurses vom 30. Dezember 2014 ermittelt.
Kurskorrektur nach der Hauptversammlung bietet Chancen
Laut Munich Re-Chef Nikolaus von Bomhard liegt die Aktiengesellschaft auch im aktuellen Geschäftsjahr trotz hoher Schäden durch Tief Niklas auf Kurs. Folglich sieht die Unternehmensspitze den für 2015 ins Auge gefassten Überschuss von 2,5 bis 3 Milliarden Euro als nicht gefährdet an. Wachstumspotenzial sieht der Vorstand des deutschen Versicherers vor allem auf den wirtschaftlich stark wachsenden, derzeit jedoch tendenziell unterversicherten, Märkten Asiens sowie im Bereich der Schnittstellen zwischen Erst- und Rückversicherung. Trotz der weitgehend stabilen Aussichten konnte der Kurs, der seit April 2014 um annähernd 20 Prozent gewachsen war, sein unter anderem durch die expansive Geldpolitik der EZB bedingtes Niveau von 206,50 Euro nicht halten. Speziell nach der Hauptversammlung kam es zu signifikanten Abverkäufen, die den Kurs des Papiers aktuell auf 182,50 Euro fallen ließen. Nicht zuletzt die kürzlich bekannt gegebene Verpflichtung des ehemaligen Allianz-Top-Managers Markus Rieß könnte der Aktie zu einem neuen Aufwind verhelfen. Privatanleger, die zum aktuellen Zeitpunkt die Aufnahme der Aktie in ihr Depot planen, sollten dies über einen kostengünstigen Online-Broker tun, um Transaktionsgebühren zu sparen.