Die Software aus dem Hause Metaquotes gehört zu den besten Trading-Softwares, die es derzeit auf dem Markt gibt. Die im Jahr 2005 erschienene Vorgänger-Version Metatrader4 wird heute schon von einer Vielzahl der Broker-Unternehmen genutzt und auch auf deren Plattformen angeboten. Mit der neuen Version Metatrader5 ist – nach einer langen Beta-Phase – seit 2013 eine Software auf dem Markt, die das Metatrader-Erlebnis noch einmal revolutionieren soll. Das Zeug dazu hat sie in jedem Fall, auch wenn sie bisher noch nicht so breit genutzt wird.
Für wen ist Metatrader?
Grundsätzlich eignet sich Metatrader für jeden, der im Forex– und CFD-Bereich handeln möchte. Auch für den Handel mit Futures ist Metatrader geeignet, allerdings erst ab Version 5. Die Funktionalität der Software – sowohl in Version 4 als auch in Version 5 – ist derart umfangreich, dass selbst Profis kaum etwas vermissen werden. Der mögliche Umfang an technischen und statistischen Analysen bietet auch für hochprofessionelle Trader alle Tools, die man benötigt. Trotz allem Funktionsumfang ist Metatrader in allen Versionen dabei aber auch für weniger Geübte vergleichsweise unkompliziert zu bedienen. Man findet sich sehr schnell zurecht, und vieles ist selbsterklärend. Den meisten Tradern wird MT4 wahrscheinlich vertraut sein – immerhin wird sie bei der Mehrzahl der großen Brokerhäuser, darunter auch so bekannte Namen wie FX Pro, eingesetzt.
Parallele Versionen
Trotz der neuen Version Metatrader5, die immerhin schon seit Ende der Beta-Phase 2013 auf dem Markt ist, ist die Version 4 noch immer die am meisten genutzte Software. Das liegt nicht etwa an Mängeln bei der MT5 – Version – sondern schlicht und einfach daran, dass die meisten Broker auf ihren Plattformen nach wie vor Version 4 anbieten, die mittlerweile sehr bekannt und sehr gut eingeführt ist. MT5 gibt es nur bei wenigen Brokern als echte Live-Konten-Version, bei sehr vielen wird MT5 immer noch ausschließlich in Demo-Konten angeboten.
Dazu kommt, dass ein Wechsel von Version 4 auf Version 5 bei Metatrader einige Anpassungen notwendig macht. Nicht alle Einstellungen können automatisch mit übernommen werden, da trotz äußerer Ähnlichkeit die beiden System grundverschieden sind.
Metaquotes betont auch ausdrücklich, dass es sich bei Metatrader5 um keine Nachfolgeversion oder Verbesserung handeln soll – sondern um eine alternative, völlig neu entwickelte und besonders für die Praxis optimierte Version, die den gleichen Einsatzbereich hat wie MT4. Vielleicht ist die bislang noch geringe Verbreitung von Metatrader damit zu erklären – zu einem hoch leistungsfähigen System mit Spitzen-Performance, wie es Metatrader4 ist, sucht natürlich niemand so schnell einmal eine Alternative, umso weniger, wenn es sich dabei um einen bei vielen Broker genutzten Quasi-Standard handelt. Das entzieht Metatrader5 aber natürlich in keinem Fall die Existenzberechtigung.
Unterschiede zwischen Metatrader4 und 5
Von den Oberflächen her sind sich beide Versionen zwar sehr ähnlich, damit hat es sich dann aber schon. Die Softwarearchitektur beider Versionen könnte unterschiedlicher nicht sein, und es werden für Version 4 und Version 5 auch unterschiedliche Plattformsprachen verwendet. Die neu entwickelte Programmiersprache MLQ 5 ist mehr an C++ angelehnt, und ist auch mit der Plattformsprache von MT4 nur sehr eingeschränkt kompatibel.
Einer der größten Vorteile der Version 5 gegenüber der bekannten Version 4 ist die deutlich höhere Geschwindigkeit. Die Orderausführung passiert mindestens doppelt so schnell wie in Version 4, in vielen Fällen wird sogar die fünffache Geschwindigkeit erreicht. Einige neue Chart-Analyse-Tools sind ebenfalls dazugekommen, darunter auch Tools zur Analyse von Zykluslinien oder Andrew’s Pitchforks, die es in Version 4 noch nicht gibt. Die Zahl der Timelines ist höher, und die Übersicht ist noch besser geworden, da man in Version 5 alle offenen Positionen zusammengefasst betrachten kann. Daneben gibt es noch einige weitere kleinere Änderungen bei den Tools und ein paar zusätzliche Funktionalitäten sind mit an Bord.
Für viele Trader aber noch viel interessanter: Während man mit der Version 4 ausschließlich Forex- und CFDs traden kann, lassen sich mit dem MT5 auch Aktien, Optionen und Futures handeln. Diese zusätzlichen Möglichkeiten stellen mit Sicherheit ein gewichtiges Argument dar, sich auch einmal eingehender mit Version 5 zu beschäftigen – jedenfalls war es eines für uns.
Unser Eindruck
Unser Testfazit fiel auch wirklich positiv aus: Dass die Softwareschmiede Metaquotes hält, was sie für ihre Produkte verspricht, hat sie schon beim Metatrader4 mehr als ausreichend bewiesen. Bei der Version 5 ist das erwartungsgemäß nicht anders. Uns gefielen aber vor allem die sehr flüssige Bedienung, die merkbar hohe Geschwindigkeit und die angenehm vertraut wirkende Oberfläche, mit der man schnell zurechtkommt. Ein wenig schade ist, dass die mittlerweile sehr hohe Zahl von Skripten und Indikatoren, die für MT4 zur Verfügung steht, auf dem MT5 nicht einsetzbar ist, und bisher nur wenig vorhanden ist. Das ändert sich aber vielleicht, wenn zunehmend mehr Menschen die Vorteile von Metatrader5 erkennen und schätzen lernen. Da haben wir ein durchaus positives Gefühl.