In Zeiten, wo renditestarke Anlageformen eher Mangelware sind, wie in der derzeit herrschenden Niedrigzinsphase, suchen viele Anleger nach lukrativeren Anlagemöglichkeiten. ETF-Fonds scheinen eine zu sein und interessanterweise bieten viele ETF-Fonds auch die Möglichkeit, über einen Sparplan laufend zusätzliche Fondsanteile zu erwerben. Natürlich gibt es bei dieser Anlageform auch Risiken zu bedenken. Wir haben uns einmal genauer angesehen, ob das ETF-Sparen auch für Kleinanleger tatsächlich eine sinnvolle Alternative ist.
Gleich vorweg:
Die Diskont-Broker OnVista und Flatex biete einige vollkommen kostenlose ETF-Sparpläne an.
Sicherheitsbedenken
Die erste Frage, die sich Anlegern natürlich immer stellt: Wie sicher ist meine Anlage in einen ETF? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, da es hier ein besonderes für und wider gibt.
ETF-Fonds bilden immer einen bestimmten Aktienindex nach – das heißt, sie haben die selben Papiere, im gleichen Verhältnis, wie sie zur Errechnung des Index herangezogen werden. Was allerdings nicht bedeutet, dass die Fondsergebnisse immer 1 : 1 der Entwicklung des Index abbilden. Es kann teilweise beträchtliche Abweichungen zur Indexentwicklung beim Kurs des Fonds geben. Außerdem muss man natürlich auch berücksichtigen, dass die Indices selbst nach oben und unten mehr oder weniger stark schwanken.
Auf viele Jahre und Jahrzehnte hinweg gesehen bewegen sich viele Indices allerdings insgesamt nach oben – das muss man ebenfalls berücksichtigen. Betrachtet man beispielsweise den DAX30 stellt man folgendes fest: Im Jahr 2000 lag er auf einer Marke von 6.961 Punkten, bis zum Jahr 2004 fiel er aber wieder auf einen Stand von lediglich 3.969 Punkten, danach ging es wieder stetig bergauf bis zum Jahr 2008 mit einem Stand von 8.045 Punkten. Nach einer kurzen Talfahrt auf einen Stand von rund 4.900 Punkten im Jahr 2009 haben wir letztes Jahr wiederum einen Stand von 9.400 Punkten erreicht. Das zeigt in etwa die Schwankungsbreite, in denen sich Index-Schwankungen abspielen können.
Nachdem sehr viele ETF-Fonds lediglich passiv gemanagte Fonds sind – das heißt kein Fondsmanager greift lenkend ein und begrenzt Verluste – trägt man diese Schwankungen, zusätzlich zum Risiko abweichender Kurse vom Index, bei seiner Anlage mit (ein ETF kann zwar auch besser performen als der Index – aber eben auch schlechter).
Bei aktiv gemanagten Fonds versichern die Fondsmanager immer wieder, sie könnten Kursverluste in den meisten Fällen voraussehen und dadurch den Schaden begrenzen – die Vergangenheit hat aber leider gezeigt, dass Fondsmanager über diese Fähigkeit, wenn überhaupt nur in sehr begrenztem Maß verfügen.
Dazu kommt das Risiko – vor allem bei Branchenindices – dass eine negative Entwicklung eines einzelnen Papiers im Portfolio zu einem schnellen und massiven Einbruch des Index führen kann. So etwas gehört zu den undurchschaubaren und unvorhersehbaren Geschehnissen auf dem Markt.
Dennoch werden ETFs von vielen Investoren als durchaus gute Anlagemöglichkeit gesehen. Auch der ehemalige Starinvestor Warren Buffett schwört beispielsweise auf ETFs.
Risikobegrenzung
Wer dennoch gerne auf einen ETF setzen möchte, sollte für seinen Sparplan möglichst verschiedene Indices mischen: 60 Prozent weltweite Aktienindices, 25 Prozent Anleihen und 15 Prozent Rohstoffe lautet die Empfehlung eines Wirtschaftsprofessors, die geben wir hier allerdings natürlich ohne jede Gewähr auf Erfolg weiter. Ganz allgemein erscheint aber auch uns eine Streuung als durchaus sinnvoll.
Kosten und Gebühren
Bei den Kosten und Gebühren gilt das Gleiche, wie auch bei Aktiensparplänen oder Sparplänen von anderen börsengehandelten Anlagen: Jede Order kostet Geld, was sich im Lauf der Zeit summiert. Außderdem kommen fallweise auch noch Depotgebühren dazu. Absichern kann man sich hier über einen umfassenden Brokervergleich im Vorfeld, bspw. mit unserem Depotkonto-Vergleichsrechner oder durch die Wahl eines kostengünstigen Diskont-Brokers. Beispielsweise bietet der Diskont-Broker OnVista einige vollkommen kostenlose ETF-Sparpläne an.
Unser Fazit
Abgesehen vom (immer bestehenden) Marktrisiko bieten ETF-Sparpläne sicherlich mehr Sicherheit als ein Aktiensparen. Man sollte aber einen solchen Sparplan nur dann anfangen, wenn man das Geld nicht zu einem festgelegten Zeitpunkt braucht und einen sehr langfristigen Anlagehorizont hat sowie natürlich der positiven Zukunft unserer wirtschaftlichen Entwicklung vertraut.