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Kryptowährungen – sind Bitcoins und Co. nur Betrug oder echte Anlagemöglichkeiten?

Ein Hype, der bis dato einzigartig ist – so lässt sich der Aufstieg der Kryptowährungen beschreiben. Innerhalb weniger Monate haben Bitcoin, Dash, Ripple oder Litecoin um teils mehrere tausend Prozent zugelegt. Beispiel: Der Bitcoin hat am 25. März 2017 839 Euro gekostet. Am 17. Dezember 2017 erreichte die Währung knapp die Marke von 16.900 Euro. Diese Entwicklung hat einen Run auf die (auch als Altcoins bezeichneten) digitalen Währungen ausgelöst. Quasi innerhalb weniger Wochen sind auf diese Weise weitsichtige Investoren, die früh an das Potenzial von Bitcoin und Co. geglaubt haben, zu Millionären geworden.

Anleger müssen allerdings auch die andere Seite der Medaille betrachten. Ende Dezember 2017 haben die Kryptocoins einen beispiellosen Crash erlebt. Binnen weniger Tage ging es um mehrere tausend Euro wieder nach unten. Betroffen von dieser Entwicklung waren so gut wie alle Kryptowährungen – deren Kurse drehten bis in den Januar 2018 in die tiefrote Zone. Sind Altcoins damit am Ende nur ein spekulatives Instrument? Oder eignen sich digitale Währungen tatsächlich als solide Geldanlage? Fragen, die seit Monaten im Raum stehen.

Was sind Kryptowährungen?

Der Begriff Kryptowährung wird für ein Zahlungsmittel verwendet, das digital entsteht und sich Methoden der Kryptografie zunutze macht. Dahinter steht die Idee, sich vom durch Zentralbanken verwalteten Fiatgeld abzukoppeln. Zahlungsverkehr soll anonym abgewickelt und die Währung dezentral – also ohne allmächtige Kontrollinstanz – verwaltet werden.

Dieser theoretische Ansatz muss natürlich technisch umgesetzt werden. Viele Kryptowährungen basieren heute auf einem ähnlichen Schema:

  • Quelloffen
  • dezentrales Netzwerk
  • Blockchain.

Laien müssen die einzelnen Aspekte natürlich erklärt werden. Quelloffen bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Code hinter einem Altcoin allen zugänglich ist und verändert werden darf. Diese Veränderungen können sich auf kleinere Anpassungen beschränken, um die Währung praxistauglich zu halten. Aber: Es kann auch soweit der Code verändert werden, dass ein völlig neuer Kryptocoin (eine Fork) entsteht.

Um das dezentrale Netzwerk zu realisieren, setzen die Altcoins auf Peer-to-Peer Netzwerke. Letztere sind meist in Form einer One-Tier-Architektur organisiert. Allerdings gibt es auch Ausnahmen – wie Dash – das auf eine Organisation in mehreren Ebenen setzt.

Die Blockchain ist das Schlüsselwort im Zusammenhang mit den Altcoins. Hierbei handelt es sich um ein Konstrukt aus mehreren Datensätzen (den Blöcken), deren Verknüpfung mithilfe kryptografischer Verfahren erfolgt. Jeder einzelne Block enthält eine definierte Anzahl Einheiten der Kryptowährung. In den meisten Fällen werden die Blöcke von einzelnen Knoten (Teilnehmern) im Netzwerk oder Teams (Mining Pools) erzeugt. Ein Kernaspekt der Altcoins ist die Tatsache, dass die Blockchain als Datenbank nicht zentral, sondern eine Kopie auf jedem teilnehmenden Rechner gespeichert wird.

Warum sind die Kurse so volatil?

Kurse von Währungen wie dem Euro oder USD bewegen sich – im Vergleich zu den Altcoins – im Schneckentempo. Eine Tatsache, die natürlich Fragen aufwirft. Was verursacht die teils extremen Veränderungen der Kurse bei den Kryptowährungen? Prinzipiell ist es an diesem Punkt hilfreich, über die Entstehung der Preise nachzudenken.

Grundsätzlich handelt es sich bei den digitalen Währungen einfach um Bits und Bytes. Ein Bitcoin beispielsweise kann weder in die Hand genommen noch ins Portemonnaie gesteckt werden. Dessen Wert entsteht vielmehr aufgrund der Ansicht, hier vor der Währung der Zukunft zu stehen. Und je mehr Anleger bereit sind, einen gewissen Preis für eine Währungseinheit zu bezahlen, desto mehr wird die Währung nachgefragt. Da am Markt aber immer nur ein endliches Angebot anzutreffen ist, geht der Preis nach oben. Einflussfaktoren sind also:

  • Angebot
  • Nachfrage

Und je stärker ein Coin zulegt, desto mehr Anleger folgen dem Trend, was wiederum den Preis treibt. Aber: Auch äußere Faktoren bewegen den Preis. So machen sich Ankündigungen, die Kryptocoins stärker regulieren zu wollen, nachteilig bemerkbar. Der starke Abschwung zum Jahreswechsel lässt sich parallel über Mitnahmeeffekte erklären. Einige Anleger haben Gewinne mitnehmen wollen. Der beginnende Preisrutsch hat am Ende eine Kaskade in Gang gesetzt.

Tipps für Anleger

In Altcoins investieren erfordert starke Nerven. Dieser Grundsatz kristallisiert sich immer stärker heraus. Wer sich davon nicht abschrecken lassen will, muss einige Grundsätze beherrschen.

  • Risiken verteilen: Für jeden Anleger gilt, dass Risiken zu streuen sind. Heißt in der Praxis, dass nicht alles Geld in Kryptocoins fließen sollte. Als Beimengung ins Portfolio können Altcoins in Erwägung gezogen werden. Angesichts der Volatilität ist ein konservativer Ansatz durchaus angebracht.
  • Datensicherheit im Auge behalten: Immer wieder tauchen Meldung über Betrugsfälle im Zusammenhang mit den Kryptowährungen auf. Für Anleger kann dies nur bedeuten, dass sich um das Thema Datensicherheit gekümmert werden muss. So können Hardware-Wallets oder Seeds manipuliert werden. Nähere Informationen dazu werden auf Portalen wie betrugstest.com aufgezeigt.
  • Chartanalyse erlernen: Wer in Altcoins investieren will, muss die Kurse lesen können. Letztlich führt kein Weg daran vorbei, sich mit der technischen Analyse und dem Potenzial einzelner Indikatoren auseinanderzusetzen.

Ein Tipp betrifft die Handelsinstrumente, um von der Kursentwicklung zu profitieren. Inzwischen bieten verschiedene Broker den Handel mit CFDs auf Kryptowährungen an. Hier bietet sich der Vorteil, dass nicht allein ein Kursanstieg zu Gewinnen führt. Durch die Differenzkontrakte kann auch ein Kursrutsch zu einem Ertrag führen.

Fazit: Kryptowährungen mit Weitsicht handeln

Kryptowährungen haben in den vergangenen Monaten eine beeindruckende Performance abgeliefert. Laut coinmarketcap.com lag allein beim Bitcoin das Handelsvolumen am 08. Februar 2018 bei mehr als 11 Milliarden US-Dollar. Die Kurse der Altcoins sind verlockend. Wer bisher noch nicht in die Kryptowährungen investiert hat, läuft allerdings Gefahr dem Trend hinterherzulaufen. Der starke Kursrutsch zum Jahreswechsel hat gezeigt, wie schnell es bei den digitalen Währungen auch wieder nach unten gehen kann. Nur ein Grund, um vorausschauend zu handeln. Und dafür spricht noch ein Grund: Die fehlende Regulierung. Wird diese nachgeholt, könnten die Kryptowährungen wieder unter Druck geraten.

Bildquellen:

Abbildung 1: © geralt (CC0-Lizenz) / pixabay.com

Abbildung 2: © Tumisu (CC0-Lizenz) / pixabay.com

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