Gerade bei Anlagen geht es darum, das eigene Risiko so weit wie möglich zu verringern und sich so weit wie möglich gegen Verluste abzusichern. Fonds machen das über das sogenannte Hedging – aber auch als Kleinanleger kann man hedgen,
Was bedeutet Hedging?
Für die Absicherung von Anlagen gibt es verschiedene Strategien. Hedging wird im Allgemeinen für Fonds und größere Portfolios angewendet, im kleinen Rahmen auch, um beispielsweise Handelsgeschäfte abzusichern (zum Beispiel gegenüber Wechselkursschwankungen). Der Begriff Hedging wird in vielerlei Hinsicht gebraucht und auch die sogenannten Risikoabsicherungsstrategien können je nach Marktbereich, Anlageform und Absicherungszielen sehr unterschiedlich sein.
Wie könnte man als Kleinanleger sein Depot absichern?
Grundsätzlich schon einmal über die Diversifikation, das heißt eine möglichst breite Streuung der Anlagen und das Investieren in möglichst verschiedene Anlageklassen. Dadurch verringert sich das Risiko bereits beträchtlich, weil Kursrutsche dann immer nur eine einzelne Aktie oder schlimmstenfalls eine Branche (zum Beispiel Technologie-Aktien) betreffen, aber niemals das gesamte Vermögen. Die positive Wertentwicklung anderer Papiere fängt in diesem Fall den Absturz eines oder mehrerer Papiere wieder teilweise auf. Diversifikation ist eine der wichtigsten Absicherungs- (also Hedging-)Strategien für Kleinanleger.
Micro-Hedging
Beim sogenannten Micro Hedging wird jede Anlage einzeln abgesichert. Das bedeutet, dass man bei einem Depot mit beispielsweise zwanzig verschiedenen Papieren jedes einzeln und gezielt absichern müsste.
In der Praxis wird das möglicherweise einen sehr hohen Aufwand bedeuten – und sicherlich nicht immer nötig sein. Theoretisch ist es jedenfalls aber möglich. An Micro-Hedging sollte man vor allem denken, wenn man einen großen Teil seines Geldes in einzelne Anlagen investiert hat oder seine Anlagen sehr spezialisiert hat, wenn also Diversifizierung als primäre Hedging-Strategie wegfällt. Man kann auch in einem umfangreicheren Depot gezielt einzelne Anlagen absichern, wenn man dort das Risiko begrenzen möchte.
Ein weiteres Szenario, das sich häufig ergibt, ist, wenn man – beispielsweise als Zusatzleistung zu seinem Gehalt – auch Aktien des eigenen Unternehmens erhält. Dort ist ein solches sogenanntes Klumpenrisiko natürlich nicht vermeidbar und es lohnt, sich Gedanken über eine Absicherung der Anlage zu machen.
Absicherung m16it Derivaten
Eine gute Möglichkeit zur Absicherung von Einzelwerten bilden – auch für Kleinanleger – Derivate. Wer seine Investitionen allein auf Wachstum und steigende Kurse einrichtet, wird (klarerweise) nicht immer Gewinne machen. Talfahrten der Aktie führen dann zu massiven Verlusten beim eigenen Vermögen.
Die Hedging-Strategie besteht dann darin, einen Teil seines Geldes in solche Derivate zu investieren, deren Kurs steigt, wenn die Kurse des abzusichernden Werts fallen. Damit kann der Verlust bei der Aktie oft ausreichend abgefedert werden.
Gedanken machen muss man sich allerdings um den Umfang der Absicherung, die man treffen möchte. Wenn man eine nahezu 100%ige Absicherung gegen Kursverluste haben möchte, bedeutet das, dass man durchaus eine Menge Geld in Derivate investieren muss – was nicht immer und für jeden sinnvoll ist. Das Maß für den Schutz muss man jeweils individuell für sich festlegen.
Weiterführende Links
- Diskont- und Online-Broker vergleichen
- Was ist ein Derivat?
- Hedgefonds
- Was bedeutet Basiswert beim Derivategeschäft?