Die Weltbörsen starten außerordentlich stabil in die erste Börsenwoche des neuen Monats. Die Risiken der neuen griechischen Regierung scheinen in die Kurse eingepreist, die Wirtschaftsberichterstattung konzentriert sich wieder auf Unternehmen, Geschäftsmodelle und Zukunftsperspektiven. Allerdings gibt es auch Fakten, die die derzeitige Börsenstimmung etwas eintrüben könnten.
Der DAX erreicht am Montagvormittag schon fast wieder seine bisherige Höchstnotierung und legte in den ersten Handelsstunden zu. dpa-AFX weisen zudem darauf hin, dass die „Aussicht auf die Geldflut“ die Kurse treiben würde. Wir bei diekleinanleger.com freuen uns über die exakte Berichterstattung: Obwohl der EZB-Entscheid des Kaufes von Staatsanleihen bereits wieder von den ersten Seiten der Zeitungen verschwunden ist, steht die unmittelbare monatliche Finanzspritze noch bevor.
Interessanterweise kommen die Sparkassen nunmehr unter Druck, der rote Lack blättert von den Filialen. T-Online zitiert am 01.02.2015 einen beinahe von der Öffentlichkeit übersehenen Artikel in der Frankfurter Sonntagszeitung. Demnach würden die Sparkassen schon in drei Jahren massive Probleme bekommen. Die Niedrigzinspolitik würde die Zinsmarge verhageln, selbst das Einlagensicherungsmodell für die Altersvorsorge der eigenen Mitarbeiter würde nicht mehr stabil sein. Andere, erfolgreichere Geschäftsmodelle würden nicht zur Verfügung stehen.
Auch in dieser Woche steht die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit bei vielen Unternehmen im Vordergrund. Der stationäre Handel spürt die Bedrohung durch innovative Marktteilnehmer wie Amazon ganz deutlich. Indirekt ist die neue Strategie von Karstadt, über die verschiedene Medien berichten, auch ein Eingeständnis: Amazon hat mit seiner Auffassung recht, dass reine Logistik- und Warenverteilarbeiten eben der Logistik-Branche zuzurechnen sind. Und nicht mit den hohen Tarifen des Einzelhandels abzugelten sind. Damit wird die gesellschaftliche Unterstützung durch plakative Ver.di-Gewerkschaftsaktionen sinken.
Einen guten Überblick über die neue Karstadt-Strategie gibt die Süddeutsche Zeitung, die von einer Begrenzung der Personalkosten in den meisten Filialen auf 14,50 Prozent vom Umsatz spricht.
Die chinesische Nachrichtenagentur XINHUA läutet die neue Börsenwoche mit den aktuellen Zahlen der chinesischen Wirtschaft ein. Der Manufacturing Purchasing Managers Index ist im Januar um 0,3 Punkte auf 49,8 Prozent gesunken. Dieser Wert deutet darauf hin, dass der stabile Aufwärtstrent der chinesischen Wirtschaft eine Atempause einlegen könnte oder eine Wachstumsdelle entstehen könnte.
Gibt Daimler dem DAX am Donnerstag einen weiteren Impuls?
Der Donnerstag dieser Handelswoche könnte sehr volatil werden. Bereits um 08:00 Uhr morgens – also rechtzeitig zum Handelsbeginn – gibt die Daimler AG (WKN: 710000) die Geschäftszahlen für das Jahr 2014 bekannt. Wer die Zahlen und die Einschätzung sozusagen druckfrisch haben möchte, der sollte die Meldung im Investor-Relations-Portal von Daimler ansehen – dazu ist keine Registrierung notwendig.
Kleinanleger Presseschau 03/2015,