Dem erfahrenen Investor mag diese Frage etwas suspekt, ja sogar komisch vorkommen, allerdings haben wir uns bei unserem ersten Börsenauftritt auch diese Frage gestellt: Ist es egal, ob ich meine Aktien z.B.: an der Wiener Börse oder an der Frankfurter Börse kaufe?
Die Antwort ist schnell gefunden: prinzipiell ja.
Es macht keinen Unterschied, ob Sie Ihre Aktien in Wien kaufen, oder in Frankfurt. Sie können Ihre Aktien auch in Frankfurt verkaufen, wenn Sie sie in Wien gekauft haben.
Warum macht es keinen Unterschied?
Das ist ja das tolle an Wertpapierbörsen – es handelt sich um sogenannte „homogene Güter“. Das bedeutet einfach, dass sich Aktien von ein und demselben Unternehmen nicht unterscheiden – klingt logisch, oder? Das Gegenteil (heterogene Güter) wären z.B.: Kunstwerke oder Restaurantbesuche.
Auch wenn es prinzipiell egal ist, wo Sie Aktien kaufen, kann es doch feine Unterschiede geben, z.B.: bei den Börsegebühren, die einen Teil der Orderspesen ausmachen. Da Sie ja höchstwahrscheinlich im deutschsprachigen Raum beheimatet sind, werden Sie auch einen Großteil Ihrer Transaktionen an deutschen bzw. österreichischen Börsen tätigen – und unserem Wissensstand zufolge verwenden alle Börsen in diesen zwei Ländern das Handelssystem XETRA®. Somit sind die Börsengebühren auch überall gleich hoch und es macht wirklich überhaupt keinen Unterschied, wo Sie Aktien kaufen. Eine zweite Komponente die auf die Transaktionskosten Ihrer Aktienkäufe einwirken, sind die Orderspesen, die sich Ihr Broker für seine Dienste einbehält. Hier ist es ratsam auf einen günstigen Online-Broker zu setzen. Die günstigsten Angebote finden Sie mit Hilfe unseres Broker-Vergleichs.
Wenn Sie amerikanische Aktien günstig handeln möchten, empfehlen wir Ihnen (aufgrund der extrem niedrigen Gebühren) das Angebot von CapTrader.
Was ist mit Kursunterschieden an verschiedenen Börsen?
Dieser Ausführung zufolge wäre es logisch, dass eine Aktie an jeder Börse gleich viel kostet. Das ist aber höchst unwahrscheinlich. Quasi immer weicht der Kurs geringfügig ab.
Der aufmerksame Leser denkt jetzt vielleicht an die große neue Geschäftsidee. Aktien in Wien kaufen und dann Sekunden später in Frankfurt mit Gewinn verkaufen, wenn Marktunterschiede bestehen.
Diese Strategie heißt Arbitrage und ist prinzipiell möglich. Allerdings wird sie auf der einen Seite durch Transaktionskosten und auf der anderen Seite durch das Gesetz von Angebot und Nachfrage eingedämmt. Kurse gleichen sich in der Regel sehr schnell an – dadurch sind die Möglichkeiten zum Arbitrieren wirklich sehr stark eingeschränkt.
In unserer neuen Rubrik Aktien/Börse FAQ’s wollen wir auf Fragen eingehen die sich Kleinanleger, die sich zum ersten Mal an die Börse wagen, eventuell stellen. Für alte Hasen an der Börse mögen diese Artikel vielleicht befremdlich wirken, aber auch wir haben uns zum Beginn unserer Karriere solche Fragen gestellt.