Heute wollen wir einmal ein ganz anderes Thema aufgreifen. Es geht zwar auch um eine Anlage – allerdings um eine etwas andere, aber hoch lohnende Form von Investment. Um die Investition – in Sie selbst.
Die anhaltende Niedrigzinsphase lässt die Anlagewelt gerade düster erscheinen – große Anleger erhalten bei manchen Banken gar keine Zinsen mehr, sondern müssen in manchen Fällen sogar schon dafür zahlen, wenn sie ihr Geld bei einer Bank deponieren wollen. Kleinanlegern bleibt diese Form von Negativzinsen vorerst einmal erspart – das Zinsniveau fällt aber weiter, und die Anleger, die in große Fonds investiert haben, werden zukünftig wohl einiges an den „Park-Gebühren“ des Fonds mitfinanzieren müssen. Eine gute Gelegenheit also, sich um eine andere Form des Investments Gedanken zu machen: das Investment in sich selbst.
„Was du kannst, kann dir niemand mehr wegnehmen“
Können Sie sich an diesen Satz aus Ihrer Kindheit noch erinnern? Haben Sie den auch von Ihren Eltern gehört? Er ist auch durch und durch wahr. Nur die wahre Tragweite dieser alten Weisheit ist uns oft gar nicht so recht klar. Deshalb zum Anfang eine kleine (wahre) Geschichte:
Renate R., eine bekannte unserer Redaktion, arbeitet an einer Supermarktkasse. Kein Job, bei dem man große Reichtümer verdient, aber sie hat immerhin einige Rücklagen. Eines Tages beschließt sie, weil sie in ihrer Freizeit gerne fotografiert, eine wirklich gute Fernstudium-Ausbildung zur Fotografin zu absolvieren, die viele interessante Bereiche abdeckt – von Reportagenfotografie über Landschaftsfotografie bis hin zur Porträtfotografie. Die Ausbildung ist anspruchsvoll – aber wirklich toll. Sie bedeutet ein Investment von rund 2.500 Euro, aber das ist es Renate R. wert, weil sie wirklich Spaß daran hat.
Ihr Talent spricht sich danach recht schnell herum. Heute fotografiert sie in der Regel bei ein bis zwei Hochzeiten im Monat, macht an den freien Wochenenden ab und an professionelle Fotoreportagen für Magazine, weil sie auch gerne reist, und fotografiert, bearbeitet und retuschiert ab und an Porträts für Internet-Auftritte. Das Geld, das sie damit verdient, immerhin mehrere hundert Euro im Monat, kommt zur Gänze in ihre private Altersvorsorgekasse.
Bildung hat eine enorme Rendite
Die Moral der Geschichte: Die Investition (rund 2.500 Euro und die aufgewendete Freizeit) hat in diesem Fall eine Traum-Rendite (mehrere hundert Euro im Monat). Es ist eines der besten Beispiele, dass Bildung oft die beste Investition ist – eine die sich hoch rentiert. Würden Sie 2.500 Euro einmalig auf den Aktienmarkt werfen, würden Sie nie und nimmer eine Rendite von mehreren hundert Euro im Monat erhalten. Bildung hat eben oft eine immense Rendite – viel mehr als man gemeinhin glaubt. Auch die Kollegen der FAZ haben sich mit diesem Thema beschäftigt: Bildungsrendite – Ein Studium bringt 2,3 Millionen Euro
Das Gleiche gilt, wenn Sie eine Weiterbildung absolvieren, die Ihnen vielleicht einen besseren Job und höhere Einkommensmöglichkeiten bringt – oder eine andere Möglichkeit nebenher noch ein paar Euro zu machen. Es muss gar nicht viel sein – es lohnt sich ohnehin immer. Und interessante Dinge gibt es genug.
Natürlich ist es einfacher, sein Geld irgendwo einfach gedankenlos abzugeben, und zu hoffen, dass man mehr zurückerhält. Aber die Zeiten, wo man so wirklich hohe Renditen bekommt, sind eher vorbei. Ein bisschen Mühe ist für gute Renditen oft schon nötig.
Bevor Sie überlegen, Ihr Geld wieder einmal in ein sehr windiges Windparkprojekt zu stecken, und zu hoffen, dass Sie gewinnen – überlegen Sie doch einmal, ob Sie ihr Geld nicht einfach auch in Sie selbst investieren können. Sie sind immerhin zuverlässig und hundertprozentig vertrauenswürdig.
Das Prinzip der Wirtschaft
Ein kleines Anfangs-Investment in regelmäßige Einnahmen oder Gewinne zu verwandeln – das ist immerhin das Prinzip, nach dem unsere Wirtschaft funktioniert. Jeder Betrieb in unserem Wirtschaftssystem hat genau auf dieser Basis angefangen. Warum sollten wir das Prinzip, das in unserer ganzen Wirtschaftswelt gilt, nicht auch einmal auf uns selbst anwenden? Immerhin können wir alle etwas.